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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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    Jetzt sprang auch sie. Die Knochenmänner des Khan tauchten im selben Moment auf. Zehn Reiter waren es, grausige Folterknechte mit hellwachen, feurigen Augen, denen kaum etwas entging. Einer von ihnen riß wild am Zügel. Das schwarze Pferd stieg wiehernd hoch, Speichel klatschte auf den Boden. Der Mongole riß mit einer blitzschnellen Bewegung sein Schwert aus der Scheide. Mit der scharfen Klinge wies er auf die Felsspalte, die Nicole Duval aufgenommen hatte. Es gab hier im Dämonenreich nur eine einzige Sprache, deshalb konnte Bill Fleming verstehen, was der Mongole brüllte: »Holt mir dieses Mädchen!«
    ***
    Flemings Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    Nicole in Lebensgefahr! Die Hand des Amerikaners zuckte zur Pistole. Jetzt würde es sich weisen, ob Zamorra die Wirkung der Patronen erhöhen konnte. Bill zog die Waffe langsam aus dem Gürtel.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn, begann zu fließen, rann ihm in die Augen, brannte da wie Feuer. Unwillig wischte er die Tropfen fort.
    Gebannt schaute er zu den Reitern hinüber. Zamorra war nirgendwo zu entdecken.
    Neun Mongolen sprangen wie wild gewordene Teufel aus ihren Sätteln.
    Sie stürzten sich auf den dunklen Spalt zwischen den beiden Felsen.
    Da krachte ein Schuß. Nicole hatte mit entsicherter Waffe und bis zum Hals hinauf klopfendem Herzen auf die anstürmenden Kerle gewartet. Als der erste nach ihr fassen wollte, hatte sie den Stecher durchgezogen. Die Pistole hatte sich in ihrer Hand aufgebäumt.
    Brüllend hatte sich die Waffe entladen. Eine grelle Feuerblume war an der Pistolenmündung aufgeplatzt und hatte dem Mongolen die von Zamorra präparierte Kugel mitten in die häßliche Fratze geschleudert.
    Der Angreifer war von dem Geschoß zurückgeworfen worden.
    Ein heulender Schrei war aus seiner dürren Kehle geflogen, er war gegen die knöchernen Leiber seiner Gefährten geprallt. Sie fingen ihn auf, schleuderten ihn zur Seite, er fiel zu Boden, war nicht tot, aber kampfunfähig.
    Nicole schoß sofort wieder.
    Ein zweiter Mongole fiel schreiend um. Und noch einmal drückte das tapfere Mädchen ab. Doch diese Kugel und zwei weitere verfehlten ihr Ziel. Die Mongolen droschen ihr die Waffe aus der Hand.
    Der Schlag war so schmerzhaft, daß Nicole, obwohl sie die Lippen fest aufeinanderzupressen versuchte, einen heiseren Schrei ausstoßen mußte. Viele grauenerregende Hände packten Nicole.
    Man riß sie brutal aus ihrem Versteck.
    Sie stemmte die Beine gegen die schrecklichen Kerle, doch diese Männer verfügten über unwahrscheinliche Kräfte, denen Nicole Duval nichts entgegenzusetzen vermochte.
    Die Mongolen schleppten das Mädchen zum Pferd ihres Anführers.
    Als Bill Fleming das sah, drehte er durch. Schießend jagte er aus seinem schützenden Schlupfwinkel. Er verfeuerte das ganze Magazin auf die Horrorgestalten, die sich ihm sofort zuwandten und ihn unverzüglich angriffen.
    Zwei von ihnen streckte auch er nieder.
    Inzwischen erhoben sich aber die beiden anderen wieder, die Nicole Duval niedergeschossen hatte. Sie hatten die Kraft der Kugeln verdaut, wenn der grausige Scherz erlaubt ist: Sie waren wieder so gut wie neu.
    Die Mongolen attackierten Bill mit ungestümer Härte.
    Der Amerikaner drosch ihnen die leergeschossene Waffe in die Gesichter. Er trat nach ihnen, warf diejenigen ab, die ihn niederringen wollten. Doch es waren zu viele Gegner. Sie mußten ihn einfach besiegen. Brutal rissen sie ihm die Beine unter dem Körper fort.
    »Zamorra!« brüllte Bill, und er bäumte sich verzweifelt in der Umklammerung der Mongolen auf. »Zamorra!«
    Inzwischen hatte der Anführer der Mongolen Nicole Duval zu sich aufs Pferd gerissen. Jetzt folgte ein leichter Schenkeldruck. Der prächtige Rappe streckte sich und schoß davon wie ein von der Sehne schnellender Pfeil.
    In diesem Moment entdeckte Fleming seinen Freund.
    Zamorra hatte einen der Felsen erklommen, ohne daß es die Mongolen bemerkt hatten. Jetzt setzte er zum Sprung an. Im nächsten Augenblick saß er im Sattel eines Tatarenpferdes. Er trieb dem Tier die Fersen in die Flanken und nahm atemlos die Verfolgung des Mongolenführers auf, der Nicole Duval zu Dschingis Khan bringen wollte.
    Bill stellten sich die Haare auf, als er sah, was nun geschah.
    Er konnte es nicht verhindern, brüllte: »Zamorra, paß auf!«
    Zwei Mongolen hatten ihre Bogen aus dem Lederschaft gerissen.
    Die schlanken Pfeile lagen bereits auf der kräftigen Sehne. Ein kurzes Surren. Bill schloß entsetzt die

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