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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Miß, da ist keiner«, brummte er. »Geht mich ja nichts an, her ich meine nur. Dort gibt es keine Häuser. Sie sind fremd, oder?«
    »Ja, aber jetzt fahren Sie!« Jane hielt Ausschau nach dem Bentley, doch der war so weit, daß sie die Rücklichter nirgends entdeckte.
    »Geht mich ja nichts an«, murmelte der Fahrer nach einigen Minuten. »Aber es ist nicht gerade geheuer in dieser Gegend. Haben Sie gehört, was heim MANHATTAN passiert ist? Irgendein unbekannter Verrückter hat einen jungen Mann verschleppt, wahrscheinlich direkt ins Moor hinein.«
    »Ich kann auf mich aufpassen«, versicherte Jane. »Danke!«
    Der Fahrer sagte nichts mehr, bog dicht hinter der Stadtgrenze ab und hielt auf ein einzelnes Gebäude auf einem Hügel zu. Jane kramte das Fahrgeld zusammen und legte es auf den Nebensitz, kaum daß der Wagen stand.
    Tiefe Sorge packte sie. Der Bentley war nirgends zu sehen, dabei war die Fläche um die ehemalige Schule frei. Hier konnte man keinen Wagen verstecken.
    War John etwas zugestoßen, oder hatte er sich bereits mit der Lehrerin getroffen und war mit ihr weggefahren?
    Das Taxi wendete und kehrte in die Stadt zurück. Die Einsamkeit und Stille bedrückten Jane Collins. Sie schob die Hand in die Tasche und umspannte den Griff der Astra-Pistole.
    Langsam stieg sie die Stufen zum Tor hinauf. Es war nur angelehnt. Als Jane dagegendrückte, schwang es knarrend auf.
    Sie betrat die Vorhalle und blieb mit angehaltenem Atem stehen. Deutlich hörte sie, daß jemand in ihrer Nähe war und hastig und flach Luft holte.
    »John!« rief sie gedämpft. Gleichzeitig zog sie ihre Pistole.
    Vor ihr flammte eine Taschenlampe auf. Der Strahl richtete sich auf ihr Gesicht.
    Jane tauchte seitlich weg. »Halt, wer sind Sie?« rief sie und suchte nach einer Deckung. Es gab keine. Im Lichtschein erkannte sie, daß die Halle vollständig leer war. Schutz hätte ihr nur der Treppenaufgang in die oberen Stockwerke geboten, doch der war zu weit entfernt.
    Verkrampft wartete sie auf einen Angriff. Der Lichtkegel wanderte nur ein Stück und strich über sie hinweg, ohne daß etwas geschah.
    »Wer sind Sie?« fragte nun auch eine Frauenstimme aus der Dunkelheit heraus. Sie bebte und klang sehr zaghaft.
    Jane richtete sich auf. »Sind Sie die junge Lehrerin von Inverness?« fragte sie, ohne die Pistole wegzustecken.
    »Ja«, kam die zögernde Antwort. »Ich warte auf John Sinclair, Oberinspektor Sinclair. Bleiben Sie mir vom Leib, der Oberinspektor muß jeden Moment hier sein!«
    Jane lächelte knapp und schob die Pistole in ihre Tasche zurück. »Keine Sorge, ich bin die Begleiterin des Oberinspektors. Jane Collins. Aber er müßte schon lange hiersein. Haben Sie seinen Wagen nicht gesehen oder gehört?«
    Die Taschenlampe schwankte, die Frau kam auf Jane zu. »Nein, hier war niemand«, beteuerte sie. »Ich heiße übrigens Terry Black. Warum kommt der Oberinspektor nicht?«
    Jane trat auf die junge Frau zu, nahm ihr die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete ihr damit ins Gesicht. Sie war ungefähr so groß wie Jane, hatte ebenfalls eine gute Figur und kurze, braune Haare, die sie zusammen mit den großen dunklen Augen wie ein scheues Reh wirken ließen.
    »Ich fürchte, John ist etwas zugestoßen«, sagte Jane leise. »Helfen Sie mir bei der Suche? Unterwegs können Sie mir erzählen, warum Sie John herbestellt haben! Und warum Sie sich ausgerechnet ein leerstehendes Gebäude außerhalb der Stadt ausgesucht haben.«
    »Aus Angst, es könnte uns jemand beobachten.« Terry Black führte Jane zu einem Mofa, das an der Hinterwand des Hauses lehnte. »Ich habe schon lange gefürchtet, daß der Moordämon kommt. Die alten Chroniken enthalten nicht nur die Geschichte von dem versunkenen Schloß. Sie prophezeien auch, daß der Dämon eines Tages wieder an die Oberfläche steigt.«
    Die beiden Frauen schwangen sich auf das Mofa, und Terry Black startete.
    »Was will der Moordämon?« rief Jane, als die Lehrerin rasant anfuhr.
    »Menschen!« rief Terry zurück. »Er braucht Menschen, die als seine Diener im Moorschloß arbeiten, es auf Hochglanz bringen und dem Bösen dienen. Wenn das Schloß perfekt hergerichtet ist, wird es wieder aus dem Moor hochsteigen und Zentrum des Bösen hier in Schottland werden.«
    »Das müssen wir unbedingt verhindern!« Jane klammerte sich fest, als Terry auf die Hauptstraße einbog. »Wann wird das Schloß fertig sein?«
    »Ich weiß es nicht genau!« rief Terry Black. »Aber lange kann es nicht mehr

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