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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Burg, bis ich dich und deine Brut vernichte!«
    Obwohl er jetzt beide Hände vor das Gesicht halten mußte, um nicht dem Anblick des Silberkreuzes ausgesetzt zu sein, stieß er ein häßliches Lachen aus.
    »John Sinclair, du irrst dich! Nicht du wirst mich vernichten, sondern ich dich!«
    »Das Kreuz schützt mich!« donnerte ich wütend. »Es wirkt gegen euch Satansbrut!«
    »Zugegeben!« Er knirschte mit den Zähnen, daß es sich wie das Aneinanderreihen zweier Sägen anhörte. »Warum soll ich es leugnen, John Sinclair? Es hilft dir doch nichts! Du hast die Wahl! Entweder du unterwirfst dich und lieferst mir das Ding da um deinen Hals ab, oder du verhungerst und verdurstest vor dem Tor meiner Burg! Denn entkommen kannst du nicht!«
    Er konnte das spinnenartige Reittier nicht mehr zügeln. Es warf sich herum und floh in Panik zurück in das Geisterschloß. Die Zugbrücke rasselte hoch und fügte sich fast nahtlos in die Außenmauer.
    Rings um das Schloß entstand ein Graben. Mein Bentley wurde von der Mauer weggedrückt. In dem Graben brodelte eine schwarze, übelriechende Flüssigkeit, aus der sich ein gräßlicher Kopf hob.
    Die Riesenschlange, die ich bei dem Angriff auf Myxin, den Magier, gesehen hatte, wandte mir das zähnestarrende Maul zu und spritzte einen Giftstrahl in meine Richtung.
    Ich konnte mich im letzten Moment zur Seite werfen. Wo das Gift den Boden berührte, stiegen glutrote Dampfwolken hoch, die mir den Atem raubten.
    Keuchend brachte ich mich in meinen Bentley in Sicherheit. In eine sehr trügerische Sicherheit.
    Der Moordämon hatte leider recht. Ich saß hier fest, denn starten ließ sich der Wagen nicht mehr.
    Bevor ich mir den Kopf zerbrach, wie ich dieser Falle entwischen konnte, lief durch den Bentley ein Ruck. Es knallte dabei dumpf.
    Ich wirbelte herum und starrte entgeistert durch die Heckscheibe.
    Auf dem Kofferraumdeckel lag Jane Collins. Ihr Gesicht war blutüberströmt.
    ***
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Mit allem hatte ich gerechnet, nur nicht damit, daß Jane an diesem verfluchten Ort auftauchen würde. Und wie sie aussah! Blut sickerte über ihre Stirn. Sie hielt die Augen geschlossen, war ohnmächtig oder gar…!
    Ich wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu führen, stieß die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Das Zischen der Riesenschlange in dem Gifttümpel ignorierte ich. Jetzt ging es um Jane!
    Ich umrundete den Bentley und stockte. Hinter meinem Wagen lag ein verbeultes Mofa, daneben eine Fremde. Sie war ebenfalls ohnmächtig.
    Jane sah schlimmer aus. Die Unbekannte blutete wenigstens nicht. Ich beugte mich über meine Freundin und schob ihre blonden, blutverschmierten Haare aus dem Gesicht.
    Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn. Wahrscheinlich war sie mit dem Kopf gegen die Karosserie geschlagen. Aber sie lebte! Als ich ihren Kopf losließ, stöhnte sie leise und versuchte krampfhaft, die Augen zu öffnen.
    »Ganz ruhig!« murmelte ich. »Bleib ganz ruhig, Jane! Das kriegen wir schon wieder hin!«
    Ich riß die Türen auf und kippte beide Sitzlehnen nach hinten. Dann hob ich Jane behutsam vom Kofferraumdeckel und schob sie in den Bentley. Sie atmete tief und gleichmäßig, und bei einer flüchtigen Untersuchung konnte ich keine Brüche feststellen. Die Wunde an der Stirn sah wahrscheinlich schlimmer aus, als sie wirklich war.
    Danach kümmerte ich mich um die zweite Frau. Als ich mich über sie beugte, hatte sie die Augen bereits geöffnet. Nacktes Entsetzen flackerte in ihrem Blick, das sich legte, als sie mich sah.
    »Mr. Sinclair«, flüsterte sie, wollte sich aufrichten und merkte offenbar erst jetzt, daß sie unter einem Auto lag. »Hatte ich einen Verkehrsunfall? Haben Sie mich angefahren? Oder gefunden?«
    »Schon eher gefunden«, erwiderte ich und zog sie unter dem Wagen hervor. Als sie sich auf dem zweiten Liegesitz ausstreckte, holte ich den Verbandkasten und kümmerte mich um Jane. »Woher kennen Sie mich eigentlich?«
    »Ich bin Terry Black!« Die junge Frau stützte sich auf einen Ellenbogen und sah sich entgeistert um. »Die Lehrerin! Ich habe Sie in die alte Schule bestellt! An Ihrer Stelle kam Miß Collins, und als wir Sie suchten, gerieten wir in einen endlosen Tunnel! Weiter Weiß ich nichts. Wo sind wir?«
    Sie beugte sich vor, sah durch die Windschutzscheibe und stieß einen Schrei aus. Ich brauchte ihr nichts zu erklären. Sie begriff unsere Lage.
    Erklären mußte ich erst, als Jane ein paar Minuten später aus ihrer Ohnmacht erwachte. Bis

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