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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Gesicht.
    ***
    »Jetzt müssen wir uns nur noch über den Weg unseres Rückzuges klar werden«, sagte Harry George Masterfield, nachdem die »Arbeiten« an den Panzerschränken der Bank besprochen worden waren.
    »Well, wir sind sieben Mann, mit dem Mädchen sogar acht«, warf Verlane ein, »da ist natürlich schon mal klar, daß wir zwei Wagen brauchen!«
    Masterfield schüttelte den Kopf:
    »Eben nicht! Wir fahren das erste Stück in einem Wagen! Ein paar Meilen wird es schon gehen, bis wir Gelegenheit finden, uns noch einen Wagen dazu zu besorgen. Um sicherzugehen, müßten wir den zweiten Wagen hier spätestens eine Stunde vor Beginn unserer Sache besorgen. Wer garantiert, daß der Wagen dann nicht zufällig noch in der letzten Minute da gesehen wird, wo wir ihn bereit halten müßten, nämlich in der Nähe der Bank? No, no, in diesem kleinen Nest ist das zu gefährlich. Wir müssen anfangs eben mit meinem Wagen auskommen.«
    »Das wird verdammt eng«, knurrte Verlane, »aber ich sehe ein, daß es nicht anders geht. In Manhattan wäre das etwas anderes. Da könnte man sich unbesorgt in der hundertsechzigsten Straße einen Wagen besorgen und damit in der Dreiundzwanzigsten irgendein Ding drehen, ohne Gefahr zu laufen, daß der Besitzer ausgerechnet in diese Straße käme. Aber hier in diesem Nest mit seinen sechs Straßen ist das zu gefährlich, das sehe ich ein. Schön, also nehmen wir anfangs einen Wagen. Und wie soll es weitergehen?«
    Masterfield zündete sich eine Zigarette an.
    »Ich finde«, sagte er, »wir sollten uns noch gar nicht auf eine bestimmte Route festlegen. In diesen Tagen ist hier soviel Betrieb, daß ausgerechnet die Straße, die wir uns ausgesucht haben, von einer Horde betrunkener Cowboys vollgestopft sein könnte. Wir werden es ja sehen, welche Straße für unser Wegkommen zur richtigen Zeit gerade am leersten ist. Die nehmen wir dann. Auf diese Weise sind wir nicht festgelegt und können uns der Situation anpassen.«
    »Stimmt«, nickte Bugtane, dem diese bewegliche Strategie am meisten zusagte, weil sie Raum ließ für Eventualitäten.
    »Wir müssen vor allem vermeiden, daß es bei unserer Arbeit irgendeinen Krach gibt. Dann können wir in aller Ruhe abfahren, bevor hier irgend jemand etwas bemerkt. Von Rechts wegen dürfte die ganze Sache überhaupt erst morgen früh rauskommen.«
    »Ja, das ist auch meine Meinung«, nickte Boston.
    »In der nächsten Stadt besorgen wir uns dann einen zweiten Wagen und machen es uns bequemer«, fuhr Masterfield fort. Niemand konnte ihm ansehen, daß er von vornherein zwei Mann seiner Mannschaft auf die Verlustliste gesetzt hatte und deshalb keine genaue Fluchtroute ausgedacht hatte. Die beiden hätten sonst natürlich, enttäuscht darüber, daß sie im Stich gelassen worden waren, die Fluchtroute der anderen verraten.
    »Okay«, nickten die anderen. Und Bugtane fragte:
    »Aber wenn wir die rückwärtige Tür mit den Stemmeisen aus der Mauer brechen, dann wird es doch Krach geben!« Masterfield grinste.
    »Natürlich. Deswegen werden zwei von uns im Park ein paar Böller und Feuerwerksraketen losgehen lassen, wenn wir die Tür ausbrechen. In dem Krach der Böller wird kein Mensch heraushören können, daß auch der Krach von einer herausgebrochenen Tür dabei ist. Und in diesen Tagen haben schon so oft Cowboys aus lauter Jux ein paar Böller und Feuerwerksraketen losgelassen, daß unser Feuerwerk gar nicht auf fallen wird. Die beiden, die es veranstalten, kommen sofort danach über die Mauer in den Hof.« Die Gangster fanden den Plan gut und stimmten zu. Masterfield beschloß das Gespräch mit den Worten:
    »Also, vergeßt nicht, daß ihr heute nichts mehr trinken dürft! Legt euch lieber hin und schlaft auf Vorrat!« Er machte eine Pause und sah sich seine Leute einzeln an: Boston, Bugtane, Laughton, Lorries und Verlane. »Heute nacht«, raunte er noch, bevor er ging: »Punkt zwölf vor dem Hause, in dem jetzt nur noch das Mädchen wohnt!«
    Die anderen nickten, und zwei wiederholten:
    »Punkt zwölf!«
    ***
    Der Sheriff gestand uns, daß der Cowboy total betrunken gewesen war, als er ihn verhaftet und im Office eines ersten Verhörs gewürdigt hatte. Das beruhigte uns, denn total betrunkene Menschen haben schon die unglaublichsten Dinge gestanden, von denen sie hinterher nicht einmal eine Ahnung hatten.
    Wir verbrachten den Rest des Tages damit, die drei großen Ausfallstraßen von Cease bis zu den nächstgelegenen Städten zu fahren — wofür wir

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