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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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insgesamt elf Stunden brauchten bei einem durchschnittlichen Neunzig-Meilen-Tempo meines Jaguars — um mit den Polizeigewaltigen dieser drei Städte zu sprechen. Wir vereinbarten mit ihnen, daß sie in der übernächsten Nacht kurz vor ihren Städten Straßensperren aufbauen und jeden Wagen kontrollieren sollten.
    Auf diese Weise hatten wir ein Netz um Cease gelegt, aus dem die Bande unmöglich entkommen konnte, denn die Wüste war kein Fluchtweg für sie. Mit einem Wagen konnte man sie überhaupt nicht durchqueren, und zu Fuß oder zu Pferde bedurfte man einer so gründlichen und großen Ausrüstung, daß Vorbereitungen dazu uns längst aufgefallen wären. Allein der Wasservorrat, den die Ganster in diesem Falle hätten mitnehmen müssen, wäre für mindestens sechs Tragpferde eine volle Last gewesen.
    Es war kurz vor Mitternacht, als wir auf unser Zimmer gingen.
    Phil setzte sich an den Tisch und packte das Putzzeug für unsere Revolver aus. Während er seine und ich meine Waffe gründlich reinigte, unterhielten wir uns über das, was uns nach unserer Meinung erst in der nächsten Nacht bevorstand.
    »Wie werden sie vorgehen?« fragte Phil.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Genau kann man es natürlich nicht wissen. Aber die Tatsache, daß sie den alten Coster ermorden ließen, zwingt zu einer Annahme: nämlich zu der, daß sie sich durch die Metalltür in der Rückwand der Bank Zugang ins Innere verschaffen wollen. Deshalb mußte auch Coster sterben, denn sein Schlafzimmer liegt ja, wie wir gesehen haben, nach hinten zur Bank hinaus.«
    »Hast du dir die Tür angesehen?« fragte Phil.
    Ich nickte.
    »Sie scheint eine Art Notausgang für Feuer oder so zu sein. Es gibt kein Schloß in ihr. Wahrscheinlich kann man sie nur von innen öffnen.«
    »Dann müßten sie ja die Tür aufbrechen?«
    Ich nickte.
    »Ja. Genau das erwarte ich.«
    »Aber dabei wird es doch einen höllischen Krach geben?«
    »Sicher. Aber dem können sie leicht entgehen. Du weißt, wie oft in den letzten Tagen und Nächten von den knallfreudigen Cowboys Böller und Feuerwerksraketen abgeschossen wurden! Wenn sie zugleich mit dem Ausbrechen der Tür einen solchen Feuerwerkszauber machen, der in diesen Tagen in Cease nicht auffallen kann, dann wird es unmöglich sein, den Lärm vom Aufbrechen der Tür zu hören.«
    Wir hatten gerade unsere Revolver wieder zusammengesetzt und die aufgeladenen Magazine eingeschoben, als draußen ganz in der Nähe der Spektakel losging…
    ***
    Genau um Mitternacht trafen sich Laughton und Hucley in der schmalen Seitenstraße, in der Costers Haus lag. Sie drückten sich im Dunkeln stumm die Hand, und Hucley fragte:
    »Können wir?«
    Laughton nickte.
    »Sicher. Hast du die Taschenlampe mit?«
    »Klar«, bestätigte der Schmied.
    »Dann komm!«
    Sie gingen auf die Gegend zu, in der Costers Haus lag. Unterwegs blieben sie stehen und taten so, als wollten sie sich Zigaretten anzünden, wobei sie in Hausnischen traten, um die Flamme gegen den Wind zu schützen. In Wahrheit ging es ihnen nur darum, ihre Gesichter vor den beiden Betrunkenen zu verbergen, die lallend durch die Gasse torkelten.
    Sie warteten, bis die beiden hinter der nächsten Straßenecke verschwunden waren. Dann setzten sie rasch ihren Weg fort. Sie huschten leise die Stufen der Treppe zur Haustür hinan, und Hucley schaltete seine Taschenlampe ein.
    Geräuschlos führte Laughton den Nachschlüssel, den er schon vor ein paar Tagen nach einem Wachsabdruck angefertigt hatte, ins Schloß. Einen Augenblick zögerte er, dann drehte er den Schlüssel herum.
    Vorsichtig schob er die Tür auf. Sie huschten hinein. Laughton vergaß nicht, den Schlüssel vorher wieder abzuziehen. Aber er verzichtete darauf, die Tür von innen abzuschließen. Es erschien ihm unnötig, da sie ja nach ein bis zwei Stunden auf diesem Wege wieder das Haus verlassen wollten.'
    Sie kannten die Örtlichkeit nicht, deshalb brauchten sie geraume Zeit, bis sie im Obergeschoß ein Zimmer gefunden hatten, aus dem maft die ruhigen Atemzüge einer Schlafenden ganz schwach vernehmen konnte, wenn man das Ohr ans Schlüsselloch hielt.
    Laughton richtete sich wieder auf. »Hier ist es«, flüsterte er. »Gib mir die Taschenlampe! Ich leuchte dir. Weißt du, was du ihr sagen wirst?«
    Hucley nickte.
    Laughton leuchtete die Türklinke an. Behutsam drückte sie der Schmied nieder. Im Hause herrschte die tiefe Stille der Nacht. Hin und wieder hörte man das Knarren eines Balkens, der sich verzog, oder eines

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