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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Dielenbrettes, das in seinen Fugen ächzte.
    »Verdammt!« fluchte Hucley leise. »Die Tür ist zu!«
    Laughton überlegte nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann raunte er:
    »Los! Brich sie auf!«
    Hucley nickte. Er trat einen Schritt zurück, hob seinen rechten Fuß und trat mit aller Wucht gegen das Schloß. Krachend flog die Tür auf. Laughton sprang vor und leuchtete ins Zimmer hinein.
    Nancy Coster war erschrocken im Bett hochgefahren. Aber noch bevor sie einen Laut von sich geben konnte, erfaßte sie greller Lichtschein, und zwei gewaltige Pranken legten sich um ihren schlanken Hals.
    »Hör zu«, raunte eine Stimme, die sie sofort erkannte, »wenn du still bist, wird dir nichts geschehen! Aber wehe, wenn du einen Laut von dir gibst! Kapiert?«
    Sie war bereits in Atemnot und konnte nur noch verzweifelt nicken. Erlöst spürte sie, wie sich der Druck der großen Hände ein wenig lockerte.
    »Zieh dich an, aber schnell!« wurde ihr befohlen.
    Zitternd vor Angst gehorchte sie. Als sie gerade hastig ihr Kleid überstreifte, hörte sie ganz in der Nähe den Krach von Feuerwerkskörpern…
    ***
    »Das werden wohl wieder ein paar knallwütige Cowboys sein«, sagte ich sorglos. »Wenn die Kerle in Stimmung sind, müssen sie ja immer gleich einen Heidenkrawall machen!«
    Phil nickte unentschlossen. Er setzte sich wieder an den Tisch und steckte sich eine neue Zigarette an.
    »Ich hatte mir einen ruhigen Urlaub eigentlich ein bißchen anders vorgestellt«, murrte er. »In den letzten Tagen hat es mindestens alle zwei Stunden einmal kräftig geknallt. Und nachts auch wenigstens einmal. Das soll nun ein Urlaub sein!«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ich kann nichts dafür. Unser Reisebüro sagte nichts davon, daß wir ausgerechnet zur Zeit des Viehauftriebs in Cease sein würden.«
    Die Knallerei hatte bereits wieder aufgehört. Im ganzen mochten sie drei oder vier Böllerschüsse abgefeuert haben und ebensoviel Raketen, die zischend in den Himmel gestiegen und dort wie bunter Sprühregen auseinandergeflogen waren.
    Phil drückte seine Zigarette aus, obgleich er höchstens drei Züge von ihr geraucht hatte. Er trat ans Fenster und sah hinaus.
    »Ich höre keine Cowboys«, sagte er.
    Ich sah zu ihm hin. Seine Stimme hatte einen merkwürdigen Unterton.
    »Was willst du damit sagen?«
    Er machte eine vage Geste. »Na, sonst war doch immer das Gebrüll der Cowboys zu hören, wenn die Raketen am Himmel platzten!«
    »Vielleicht bewundern sie schweigend die bunte Pracht.«
    Phil lachte.
    »Ein Cowboy, der dabei still bleibt, Jerry? Glaubst du an den Weihnachtsmann?«
    Ich blieb hartnäckig:
    »Es könnte doch auch mal Ausnahmen geben, nicht wahr?«
    Phil drehte sich um. Er sah mich ernst an.
    »Welchen Beweis haben wir eigentlich dafür, daß die Burschen ihren Überfall erst morgen machen werden, Jerry?«
    Ich sah ihn aufmerksam an.
    »Einen Beweis?«
    »Ja, einen Beweis!« nickte er. »Wir haben nichts als die Vermutung, daß sie erst morgen ihren Überfall durchführen werden. Woher wollen wir wissen, daß sie es nicht schon heute tun!«
    »Hm«, überlegte ich, »du hast recht. Sicher sein können wir nicht. Es war eben nur meine Vermutung, weil sie die ersten Tage über nichts unternommen haben, daß sie dann auch bis zum Schluß warten würden.«
    Phil stülpte sich bereits den Hut auf den Schädel und schob die Pistole ins Schulterhalfter.
    »Ein Abendspaziergang kann auf keinen Fall schaden«, brummte er.
    Ich war müde und wäre lieber ins Bett gegangen.
    »Ich glaube nicht, daß sie es sind«, sagte ich. »Wir können das aber leicht feststellen. Paß auf.«
    Ich ging hinaus in den Flur und klopfte an die Tür, hinter der Masterfields Zimmer lag.
    »Was willst du?« raunte mir Phil zu, der in der geöffneten Tür zu unserem Zimmer stand.
    »Ich tue so, als hätte ich Zahnschmerzen, und frage nach einer Tablette.’«
    Es rührte sich nichts. Ich klopfte so laut, daß ein Schlafender davon wach werden mußte. Trotzdem blieb alles still Ich probierte die Türklinke. Das Zimmer war nicht verschlossen. Ich drückte die Tür auf und schaltete das Licht ein. Das Bett war unbenutzt, der Kleiderschrank stand offen, aber er enthielt nichts mehr. Auch von Masterfields Koffer war nichts zu sehen.
    Als ich mich umdrehte, stieß ich mit Phil zusammen. Er hatte sich wortlos das leere Zimmer über meine Schulter hinweg betrachtet. Wir gingen rasch wieder hinaus und wiederholten das ganze Theater an der Tür des Zimmers, hinter dem

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