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0084 - Das Buch der grausamen Träume

0084 - Das Buch der grausamen Träume

Titel: 0084 - Das Buch der grausamen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoch.
    Der Ellbogen traf den Angreifer voll am Kinn. Der Kerl gurgelte auf, warf beide Arme hoch, verlor dabei die Fackel und fiel nach hinten auf die Treppe. Ich hechtete vor, packte die Fackel und kreiselte damit herum. Die Zeit mußte ich mir einfach nehmen, denn mit zwei gezielten Schlägen konnte ich mir die nächsten Angreifer vom Hals halten. Schreiend wichen sie zurück.
    Der nächste griff an und rannte voll in meinen Tritt. Keuchend fiel er zu Boden.
    Dann gab es nur noch eins für mich. Weg von hier.
    Ich warf mich herum und jagte die Stufen hoch. Nahm dabei zwei auf einmal und stand schon Sekunden später im Freien. Dann fiel mir, meine Waffe ein. Innerhalb von Sekundenbruchteilen entstand der Plan. Ich wollte Suko und Julia de Fries nicht im Stich lassen.
    Blitzschnell wandte ich mich nach rechts, zog die Beretta und preßte mich neben der Tür an die Mauer. Aus dem Haus hörte ich das Geschrei der Verfolger. Da waren sie auch schon.
    Wie ein Rudel hungriger Wölfe stürmten sie aus der schmalen Tür. Sie behinderten sich dabei gegenseitig, so daß der zwergenhafte Bürgermeister es eigentlich am einfachsten hatte, weil er so klein war.
    Und ihn schnappte ich mir.
    Er kam nicht mehr dazu, Luft zu holen. Mein rechter Arm schoß vor, und einen Atemzug später hatte ich den Knaben am Wickel. Hart riß ich ihn zu mir heran.
    Die anderen Kerle waren so damit beschäftigt, sich auf den Beinen zu halten, weil in der Türenge gestoßen und gedrückt wurde, daß sie erst aufmerksam wurden, als meine schneidige Stimme durch die Gasse hallte.
    »Bleibt stehen, oder eurem Bürgermeister ergeht es schlecht!« Sie stoppten tatsächlich.
    Drei von ihnen waren in die Gasse gelaufen. Einer hielt eine Fackel, die beiden anderen trugen Knüppel. Jetzt starrten sie mich und ihren Bürgermeister an wie die Ölgötzen.
    Ich lächelte kalt. »So ist es richtig, Freunde«, sagte ich. »Weg mit den Knüppeln.«
    Die Stöcke fielen, als bestünden sie aus heißem Eisen.
    »So ist es schon besser«, lobte ich sie.
    Der Bürgermeister zitterte. »Tut, was er verlangt«, flehte er, »bitte…«
    Der Zwerg befand sich wirklich nicht in einer beneidenswerten Lage. Er hing so in meinem Griff, daß er gerade noch mit den Zehenspitzen den Boden berührte.
    Mit dem linken Arm hielt ich ihn umklammert. An der rechten Schläfe spürte er die kalte Mündung meiner mit Silberkugeln geladenen Beretta. Ich warf einen raschen Blick nach links. In der Tür drängten sich weitere Gegner. Sie trauten sich aber nicht näher heran. Auch sah ich die Gesichter von Julia de Fries und Suko.
    »Kommt nur her!« befahl ich. »Los, beeilt euch. Ich habe keine Lust zu diskutieren. Es muß gehandelt werden. Aber rasch.«
    Sie drängten Suko und das Mädchen vor.
    Ich nickte zufrieden.
    Der Bürgermeister wiederholte seinen Appell. »Tut, was er sagt!« Er hatte eine panische Angst um sein Leben. Obwohl er andere in den Tod schickte, hatte er selbst mehr Angst als Vaterlandsliebe, wenn es hart auf hart ging.
    Julia de Fries und Suko waren noch immer gefesselt. Der Chinese blinzelte mir zu. Julia lächelte sogar ein wenig.
    »Und jetzt löst den beiden die Fesseln!« befahl ich. »Aber ein bißchen plötzlich. Ich habe keine Lust, hier festzuwachsen.«
    Zwei Männer setzten sich daraufhin in Bewegung und schritten auf die Gefangenen zu.
    Der Zwerg hatte wieder Mut gefaßt. Er keifte los. »Ihr schafft es nicht! Ihr kommt nicht weg! Wir werden euch hetzen, in den Sumpf treiben oder euch von den Bluthunden zerfleischen lassen!«
    »Halt deine Klappe, Kleiner«, sagte ich lakonisch.
    »John!«
    Sukos Schrei alarmierte mich.
    Leider zu spät.
    Zudem hatte ich im Rücken keine Augen, und deshalb konnte mir einer der Kerle mit voller Wucht in den Nacken springen…
    ***
    Er hatte sich von oben fallen lassen, aus dem ersten Stock. Der Zwerg und ich wurden zu Boden gerissen, und im ersten Moment hatte ich das Gefühl, die Welt würde untergehen. Ich wußte nicht, wo oben und unten war, spürte nur den mörderischen Aufprall und verlor die Übersicht. Der Zwerg zappelte noch in meinem Griff, doch mit einem Ruck konnte er sich befreien. Er zeterte und schrie, während ich versuchte, mich unter dem schweren Körper wegzuwälzen. Zum Glück hatte ich mir nichts gebrochen; manchmal ist es doch gut, wenn man einen durchtrainierten Körper hat. Jemand trat mir auf die Hand. Ich schrie auf und ließ die Pistole fallen.
    Dann sah ich dicht vor mir das Gesicht des Kerls, der

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