0084 - Rekruten für Arkon
hatte die notwendigen Unterlagen geliefert. Aber was nützte schon der Ausweis? Tako hatte das „richtige" Alter. Ohne mit der Wimper zu zucken sagte der Japaner, indem er dem Roboter das Papier übergab: „Ich wollte mich zur Musterung melden. Wo ist das?"
Der Roboter sah den Ausweis durch. Seine Programmierung, die zuerst auf „Verhaften" drängte, schaltete um. Der Mann vor ihm wollte sich melden. Dafür galten andere Befehle.
„Durch die Sperre, beim Verwaltungsgebäude. Ein Offizier wartet dort."
Ohne, daß Tako es gewollt hatte, war er zum Versuchskaninchen geworden. Während er weiterging, versuchte er, telepathischen Kontakt mit John Marshall oder einem anderen Mutanten zu erhalten. Erst als er dicht bei dem bezeichneten Gebäude war, antwortete jemand in seinem Gehirn: Du mußt so tun, als wolltest du angemustert werden. Wenn sie fragen, warum erst heute, mit Krankheit ausreden. Wir wachen über dich, Harno hat dich im Bild. Keine Sorge, wir kommen bald nach!
Tako schritt weiter. Er war beruhigt. Nichts konnte ihm geschehen, solange es Rhodan und seine Mutantenkollegen gab. Er kam gerade zurecht, um die Ankunft des arkonidischen Admirals zu erleben, der eine überraschende Inspektion des Rekrutenlagers durchführte.
6.
Am folgenden Tag meldeten sich zehn weitere Leute Rhodans zum Dienst in der Flotte Arkons. Sie besaßen gültige Papiere und konnten nachweisen, daß sie in den Tagen zuvor aus verschiedenen Gründen verhindert waren, dem Musterungsbefehl rechtzeitig Folge zu leisten. Sie wurden ohne weitere Formalitäten in die Unterkünfte eingewiesen und untersucht. Der Befund lautete einheitlich: zum Dienst bei der Flotte geeignet.
Wieder zwei Tage später begannen diese zehn Männer, unter denen sich auch der Hypno André Noir befand, die Offiziere der zusammengestellten Truppeneinheiten zu bearbeiten. Es war nicht besonders schwer, sie einzeln in das Zimmer zu locken, in das man die Terraner eingewiesen hatte. Dort wurden sie dann einer posthypnotischen Behandlung unterzogen und kehrten mit neuer Erinnerung und recht eigenartigen Befehlen zu ihren Truppenteilen zurück.
So kam es, daß die zehn Terraner und auch später Tako eine schnelle Karriere machten und bald Unterführer wurden, die den Offizieren Arkons direkt unterstellt waren. Sogar die Roboter hatten ihnen zu gehorchen. Insbesondere, nachdem man sie unbemerkt umprogrammiert hatte.
Osega spielte inzwischen seine Rolle als Calus weiter. Nach seiner Meldung an den Regenten, ein neuer Transport sei zusammengestellt, wurde ein großes Kugelschiff geschickt, das kurz darauf wieder startete und mehr als fünfzigtausend Rekruten von Zalit mit sich nahm. Rhodans Leute waren noch nicht dabei. Selbst Calus besaß nicht die Vollmachten, eigenhändig über den Abtransport zu entscheiden. Außerdem war es ja noch nicht soweit.
Unter der Arena saßen in der Felsenkammer Rhodan und seine Leute bei einer Beratung. Harno glühte in halber Höhe; seit Tagen war er nicht mehr zur Ruhe gekommen. Ständig war jemand bei ihm und beobachtete, was sich auf seiner kugeligen Oberfläche abspielte. Gucky hockte trübsinnig in einer Ecke und kaute auf einem einheimischen Gewächs herum, das ihm Bully als Mohrrübenersatz angeboten hatte.
Aber das war es nicht, was ihn so ärgerte. Er hatte viel mehr Grund als nur diesen. Rhodan hatte die Namen der fünfzig Personen bekanntgegeben, die nicht mit nach Arkon durften. Und er, Gucky, war nun endgültig dabei. Es gab eben kein Mittel, ihn in einen Zaliter zu verwandeln.
„Wir werden noch heute an die Oberfläche gehen und uns zum Abtransport melden. Insgesamt wären wir dann einhundertfünfzig Mann. Das sollte reichen."
Rhodan sah sich um. „Toffner bleibt hier. Major Rosberg wird das Kommando für mich übernehmen und die Aktionen auf Zalit einleiten. Falls etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte, wird Major Rosberg durch Toffners Gerät die DRUSUS alarmieren und sich mit den restlichen Männern abholen lassen. Ich hoffe, das ist klar!"
Rosberg sah Rhodan offen in die Augen.
„Es wird der einzige Punkt sein, der mich zu einer Befehlsverweigerung animiert", murmelte er dumpf.
„Glauben Sie denn, Sir, wir lassen Sie in einer Falle sitzen, bloß weil etwas schiefgeht? Wir werden Sie und Ihre Männer heraushauen..."
„Das werden Sie bleiben lassen, Rosberg!"
Rhodans Stimme war ungewöhnlich scharf. „Wir helfen uns selbst! Außerdem wäre Ihr Opfer völlig sinnlos! Wenn wir geschnappt werden,
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