0084 - Rekruten für Arkon

Gestank angesengter Haare entgegen, aber Gucky hockte schon wieder vergnügt planschend in einer Pfütze, die sich am Rand des breiten Ganges gebildet hatte.
    „Tut das gut!" Er nahm die Pfoten aus dem Wasser und schlenkerte sie hin und her. „Auf den Armen habe ich fast keine Haare mehr." Er deutete bedauernd auf die kläglichen Reste seines rostbraunen Felles auf dem rechten Arm. „Aber das wächst ja wieder nach."
    Betty eilte zu ihm und bückte sich. „Ach - du armer Kerl. Hat es sehr weh getan?"
    Gucky erhob sich und verbarg nur ungeschickt seine Verlegenheit.
    „Wenn du mich tröstest, Betty - kann überhaupt nichts weh tun." Er richtete sich vollends auf. „Was ist mit dem Arkoniden? Ich habe ihm nur einen leichten Schlag versetzt. Der schläft noch mindestens eine halbe Stunde. Sollten wir jetzt nicht dafür sorgen, daß wir in Sicherheit kommen? Auch müssen die Spuren beseitigt werden. Das Loch in der Wand ..."
    „... schweißen wir wieder zu!" vollendete Gucky gelassen. Er pustete seine Pfoten an, die immer noch schmerzten. „Zuerst programmieren wir die Roboter um, dann erhält der Arkonide einen Hypnoblock. So ein dummer Zufall, daß sie ausgerechnet in den rechten Gang geraten mußten."
    Toffner war dankbar, keinen Vorwurf hören zu müssen. In gewissem Sinne trug er ein wenig der Schuld, wenn man überhaupt von Schuld sprechen wollte.
    Er öffnete die Tür seitlich des Ganges, dicht vor seinem Ende. Zum Glück war sie von den Energiestrahlen des Roboters nicht versehrt worden. Die Männer des Spezial-Kommandos begrüßten die beiden Mutanten und Toffner erleichtert. Sie hatten nicht gewußt, was draußen geschehen war.
    So kam es, daß ein Suchkommando zurückkehrte und dem kommandierenden Arkonidenoffizier meldete: „Straße Richtung Palast durchsucht. Ohne Ergebnis. Dabei eingehende Untersuchung der sogenannten Katakomben durchgeführt. Alle Gänge enden blind. Keine Möglichkeit eines Verstecks. Es ist ausgeschlossen, daß sich unter der Arena Deserteure verborgenhalten."
    Der Offizier, der diese Meldung machte, erhielt ein Sonderlob für seine Sonderaktion und gleichzeitig den Auftrag, am folgenden Tag weitere Straßen abzupatrouillieren. Er versicherte, auch diese Aufgabe zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten durchzuführen.
    Es könne, so fügte er stolz hinzu, keine besseren Roboter als die seinen geben. Was wiederum sein Vorgesetzter gern glaubte, der bereits von Rhodans Spezialisten „behandelt" worden war. Alle Schlüssel waren somit in Rhodans Hand.
    Der erste Teil der Vorbereitungen war beendet - jener Vorbereitungen, die schließlich zur Eroberung Arkons und zur Beseitigung der Roboterherrschaft führen sollten.
    Einhundertfünfzig Männer standen bereit, ein ganzes Sternenimperium aus den Angeln zu heben. Und es würde der Regent selbst sein, der den Befehl dazu gab. Den Befehl nämlich, das trojanische Pferd von Zalit nach Arkon zu transportieren.
     
    ENDE