0085 - Kampfschule Naator
kein Zaliter, aber davon ahnten Kharra und Markh nichts. Er hatte ihnen die Ausweise beschafft, und sie würden alles für ihn tun, um ihm und seinen Freunden ihre Dankbarkeit zu beweisen.
Der Roboter, der mit festen Schritten auf sie zukam, gehörte zum Kontrollgürtel des Palastes. Die Arkoniden verließen sich nicht gern auf die Soldaten des Zarlt, wenn dieser auch dem Regenten treu ergeben schien.
„Was sucht ihr hier?" fragte er schnarrend.
Toffner zog seinen Paß und den Sonderausweis.
„Ich bin Garak, der Verwalter der Kampfarena. Diese beiden Männer unterstützen mich bei der Arbeit. Wir versuchen, neue Kampfspiele zu arrangieren, um die Moral der Zaliter zu erhöhen. Wir möchten den Zarlt um eine Unterredung bitten."
„Warum meldet ihr euch nicht zur Flotte?"
„Wir sind alle drei untauglich. Hier, die Sonderausweise."
Der Robot überprüfte die Papiere sehr gewissenhaft, schien sich aber nicht schlüssig zu sein, ob er den Zalitern die Erlaubnis zum Betreten des Palastes erteilen sollte.
„Wartet!" befahl er und ging zum Portal zurück. Dort blieb er stehen und rührte sich nicht mehr. Das war keine Besonderheit, wußte Toffner. Der Robot würde nun mit seinen Vorgesetzten in Funkverbindung treten und Anweisungen einholen. Von ihnen würde es abhängen, ob sie den Palast betreten durften oder nicht.
Der Robot kam zurück. „Meine Offiziere glauben, daß die Aufnahme der Kampfspiele viele Männer nach Tagnor locken würde. Die Audienz mit dem Zarlt ist gewährt. Tretet ein."
Innerlich atmete Toffner auf, wenn auch zugleich eine große Sorge auf ihn zukam. Sicher, sie würden den Zarlt sehen und mit ihm sprechen, aber der eigentliche Zweck ihres Vorhabens war ein anderer. Vielleicht erfuhren sie etwas über den Aufenthalt von Calus Leiche - wenn der Zarlt etwas davon wußte.
Der Roboter begleitete sie bis zum Portal und übergab sie dort zwei zalitischen Soldaten, die zur Leibwache des Zarlt gehörten. Wenn Leibgardisten auch nicht sonderlich beliebt waren, so galten sie doch immerhin noch als Zaliter. Ihnen blieb ja keine andere Wahl, als dem Zarlt und den Arkoniden zu gehorchen, wollten sie nicht das Schicksal der Freiwilligen teilen.
Zweimal noch mußten sie sich ausweisen, ehe sie den eigentlichen Palast betreten konnten. Hier empfing sie ein Zaliter in bunter Uniform.
„Der Zarlt erwartet Sie, Garak. Folgt mir."
Kosoka war ein alter Mann und zu schwach, um sich dem Willen der Arkoniden zu widersetzen. In ihm steckte noch die jahrtausendealte Ehrfurcht vor den Herren des Imperiums, wenn auch schon lange ein Robotgehirn die eigentliche Regierungsgewalt übernommen hatte. Zarlt Kosoka war ein Diener des Regenten und seiner Furcht und Müdigkeit wegen ein zuverlässiger.
Er saß auf einem erhöhten Sessel im Audienzsaal und sah den Eintretenden mit undefinierbarer Miene entgegen.
„Ihr kommt wegen der Arena?" fragte er, als Toffner, Markh und Kharra sich verbeugt hatten. „Es fanden schon lange keine Spiele mehr statt. Woran liegt das, Garak?"
„Wenn Männer und Gladiatoren fehlen, Herr, dann fehlen auch die notwendigen Expeditionen, um Tiere einzufangen. Hier steht Markh, der Tierfänger. Er kann nicht allein in die Wüste gehen, um wilde Hhracks einzufangen." Kosoka nickte langsam. „Das stimmt, Garak. Aber du kamst, um mir einen Vorschlag zu unterbreiten. Rede!"
Toffner sah sich immer mehr vom eigentlichen Zweck seines Besuches abkommen. Vielleicht war das notwendig.
„Es gab viele Zaliter, die bei der Untersuchung für nicht tauglich befunden wurden. Man müßte sie auffordern, Markh bei einer Expedition in die Wüste zu unterstützen - gegen gute Bezahlung, versteht sich."
„Kann Markh sich nicht selbst seine Leute suchen?"
Toffner wunderte sich, wie schnell ihm eine Ausrede einfiel.
„Nein, er hat es versucht, Zarlt. Die Leute sind mißtrauisch. Sie wittern hinter jedem Angebot eine Falle der Arkoniden. Selbst dann, wenn sie das Untauglichkeitszeugnis besitzen, bleiben sie mißtrauisch. Wir würden nur Männer bekommen, wenn der Zarlt in einem öffentlichen Aufruf die Sicherheit garantierte."
Der alte Mann nickte zögernd. Im Innern seiner Seele mußte er Garak-Toffner recht geben, aber er wußte nicht, ob er das zeigen durfte. Die Arkoniden konnten es ihm vielleicht übelnehmen. „Ich muß warten, bis Calus Nachfolger eintrifft", machte er einen offensichtlichen Versuch, Zeit zu gewinnen. „In den nächsten Tagen erwarten wir den neuen Admiral. „Ich
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