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0086 - Kreuzfahrt der Skelette

0086 - Kreuzfahrt der Skelette

Titel: 0086 - Kreuzfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Aufprall. Suko wurden die Beine nach oben gerammt. Er kippte zur Seite. Staub drang in seine Atemwege.
    Sand knirschte zwischen seinen Zähnen.
    Er schlug lang auf einen Trümmerhaufen. Schmerzen rasten durch seinen Körper. Aber er wäre in der Lage gewesen, damit fertigzuwerden.
    Womit er nicht fertigwurde, war der herabstürzende Stein, der seinen Kopf zum Glück nur streifte, ihm aber dennoch die Besinnung raubte.
    John Sinclair, Inspektor Mae, Harwich, Kapitän Diabello – alles versank im riesigen schwarzen Meer des Vergessens…
    ***
    Inspektor Mae hatte versucht, Sukos Plan in die Tat umzusetzen. Auch er hatte sich mit seiner Dienstpistole bewaffnet und dann so lautlos wie möglich das Areal des Docks betreten.
    Nervosität bemächtigte sich seiner in dieser undurchdringlichen Finsternis. Es fiel ihm schwer, die genaue Richtung einzuhalten. Er stolperte immer wieder, stieß sich das Schienbein an Hindernissen, die er nicht gesehen hatte, preßte die Kiefer jedesmal fest zusammen und wartete, bis der Schmerz nachließ, ehe er seinen Weg durch die Dunkelheit fortsetzte. Von Suko sah er nichts mehr.
    Der Chinese gefiel ihm. Suko war ein Mann, der wußte, was er tat. Ein unerschrockener Bursche, der sich für John Sinclair gewiß in Stücke reißen ließ. Jeffrey Mae beneidete Sinclair um einen solchen Freund. Doch nicht nur Sinclair konnte sich hundertprozentig auf den Chinesen verlassen.
    Jeder konnte das, dem Suko die nötigen Sympathien entgegenbrachte, jedenfalls hatte Jeffrey Mae diesen Eindruck.
    Der Inspektor vernahm ein vages Geräusch. Blitzschnell federte er in die Hocke. Eine Gestalt wischte durch die Dunkelheit. Mae schnellte sogleich wieder hoch und nahm die Verfolgung auf. Aber er kam nicht weit. Hinter dem nächsten Boot tauchte aus dem Nichts plötzlich ein geisterhaftes Phantom auf.
    Und noch eine Gestalt schälte sich aus der Schwärze. Mae stockte der Atem. Drei Personen auf dem Dockgelände!
    Drei Männer!
    Etwa Bob Neeson, Ron Woodland und Ray Thornton, die drei verschwundenen Fischer?
    Der Inspektor wollte Suko herbeirufen. Gleichzeitig richtete er seine Dienstwaffe auf die Zwei Männer.
    Doch sie ließen ihm keine Chance. Weder zum Rufen, noch zum Schießen. Fauchend wie mordlüsterne Bestien warfen sie sich auf ihn.
    Ein schmerzhafter Schlag traf sein Handgelenk. Die Pistole entfiel seinen Fingern. Gleichzeitig landete eine Faust an seinem Kinn.
    Die Wucht des Schlages warf ihn zurück.
    Während er noch versuchte, die Balance wiederzufinden, rangen ihn die beiden Gegner nieder, und ein neuerlicher Hieb raubte ihm die Besinnung. Was weiter passierte, entzog sich der Kenntnis des Inspektors.
    ***
    Keith Kalley reagierte auf meinen Ruf mit einem heiseren Aufschrei. Er ließ von Suzie Dingo ab, versetzte ihr einen Stoß, der sie gegen die Wand warf, und wirbelte herum.
    Zwischen dem Piratenkonspiranten und mir entstand ein Flimmern in der Luft. Ich sah Keith Kalley einmal als Skelett, dann wiederum so, wie er noch vor etwa vierundzwanzig Stunden ausgesehen hatte.
    Er grinste mich mit gebleckten Zähnen an. Seine Augen begannen so stark zu glühen, daß sie fast weiß strahlten. Er dachte wohl, mich damit einschüchtern zu können. Doch ich reagierte nicht auf seinen brennenden Blick, der mich geistig in die Knie zwingen wollte.
    »Sinclair!« knurrte er.
    Es wunderte mich nicht, daß er wußte, wen er vor sich hatte. In ihm befand sich gewiß auch der Geist von Mort Diabello. Und dem war mitgeteilt worden, wer nach Harwich gekommen war, um ihn zu bekämpfen.
    Suzie Dingo schluchzte. Die Tränen rannen ihr glitzernd über die Wangen. Sie massierte ihren schmerzenden Hals und war mit den Nerven total fertig. Ich fragte mich, ob ich Keith Kalley noch helfen konnte. Ich hatte Suzie versprochen, alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit sie ihren Freund wohlbehalten zurückbekam.
    Bevor ich mein Versprechen einlösen konnte, tauchte Keith Kalley bereits als Gespenst auf.
    War dem Mann überhaupt noch zu helfen?
    Nach wie vor war meine Beretta auf den Kopf des Knochenunholds gerichtet.
    Kalley kam einen Schritt näher.
    »Stop!« herrschte ich ihn an.
    Er lachte. »Was ist denn, Sinclair? Hast du Angst vor mir?«
    »Was suchst du hier?« fragte ich den Spuk scharf.
    »Ich befinde mich in meinem Haus.«
    »Richtig. Aber in welchem Zustand.«
    »Ich habe mich in meinem Leben noch nie so wohlgefühlt!« behauptete Keith Kalley.
    »Was ist passiert, Kalley? Erzähle! Du warst mit Suzie Dingo

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