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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befriedigen.
    Sie sollte zu einer Mörderin werden!
    Instinktiv wehrte sie sich gegen diese Vorstellung, sie versteifte innerlich und dokumentierte das auch nach außen, in dem sie sich starr hinsetzte.
    ›Hast du mich verstanden?‹ fragte ihr Mann.
    »Ja.«
    ›Und?‹
    »Ich weiß es nicht«, gab Mary Selnick flüsternd zur Antwort. »Ich weiß es wirklich nicht…«
    ›Aber du hast mich doch geliebt, Mary.‹
    »Das tue ich auch noch immer.« Mary verkrampfte ihre Hände. Sie wußte nicht mehr, was sie antworten sollte. Alles war so schrecklich, so anders als sonst.
    ›Dann beweise es mir, Mary. Heute noch. Zeige mir, wie sehr du mich liebst…‹
    »Aber ich kann sie nicht töten.«
    ›Nein, Mary, du allein nicht. Ich bin bei dir, deshalb brauchst du dich nicht zu fürchten. Ich werde auf dich achtgeben und deine Hand führen. Diese Detektivin muß sterben. Sie hat mich damals gefaßt. Und wenn sie tot ist, wird der Spuk triumphieren, denn dann hat er ein Teilziel erreicht und eine Person ausschalten lassen, die zum Sinclair-Team gehört.‹
    »Was ist das?« fragte Mary.
    ›Ich werde es dir später erklären. Nur soviel sei gesagt. Ich bin erst die Vorhut. Andere Schatten werden folgen. Das Gefüge hat einen Riß bekommen. Zwar können die Dämonen nicht aus ihrer Verdammnis, aber in den Zwischenreichen gärt es. Die Schwarzen Seelen machen sich bereit. Und wer auf unserer Seite steht, wird nicht enttäuscht. Auch du nicht, Mary.‹
    »Aber einen Mord zu begehen, ist nicht ganz leicht«, erwiderte Mary Selnick.
    Sie hörte das Lachen in ihren Gedanken und bekam die Antwort auf ihre Bemerkung. ›Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nicht mehr mit menschlichen Maßstäben zu messen. Der Spuk schickte die Schatten, die sich die Menschen Untertan machen.
    Jeder hat seinen Schatten, meine Liebe, und sie sind es, die zurückkommen. Ich habe genug geredet. Nun bist du an der Reihe. Entscheide dich bitte!‹ Noch immer fühlte Mary Selnick den innerlichen Druck. Es bereitete ihr Mühe, Luft zu holen, ebenso war es ihr nicht leichtgefallen, zu sprechen.
    Der Schatten verließ sie.
    Mary sah ihn vor sich über den Boden gleiten. Er zitterte ein wenig, erreichte die Wand und kroch daran hoch, wobei er in Höhe des Treffpunkts zwischen Wand und Fußboden abknickte, so daß sein Unterkörper den Boden berührte.
    Der Schatten zitterte hin und her, er wartete auf eine endgültige Antwort.
    Mary dachte nach. In ihrem Kopf summte es wie in einem Bienenstock. Sie überlegte hin und her. Einerseits hatte sie sehr an ihrem Mann gehangen und sie fürchtete sich davor, ihn endgültig zu verlieren, wenn sie seinem Wunsch nicht nachkam. Auch wenn er nur als Schatten existierte, so konnte er doch bei ihr sein. Das war mehr, als sie zu erhoffen gewagt hatte.
    Anderseits war ein Mord keine einfache Sache. Um einen Menschen zu töten, dazu gehörte schon einiges. Tat sie es jedoch nicht, versank sie wieder in die große Einsamkeit.
    Der Schatten verlor die Geduld. Er wollte eine Antwort. ›Hast du dich entschieden, Mary?‹
    Tief atmete die Frau ein. »Ja«, sagte sie.
    ›Und?‹
    »Ich tu’s, Hank!«
    Nach diesen Worten herrschte eine gespannte Stille. Mary wartete darauf, was ihr toter Mann wohl sagen würde, und sie wartete nicht vergebens.
    ›Ich freue mich für uns, Mary, daß du dich so entschieden hast. Du wirst es nicht bereuen, glaube mir, und ich werde immer in deiner Nähe sein, wenn du dich auf den Weg zu ihr machst. Ich danke dir, meine Liebe.‹ Mary nickte. »Womit soll ich sie töten?« flüsterte sie.
    ›Dreh dich bitte um!‹ Mary Selnick gehorchte. Ihre Augen wurden groß. Etwa eine Armlänge vor ihr flimmerte die Luft. Dabei ertönte ein leises Fauchen. Dort wo sich die Luft verdichtete, schälte sich ein Gegenstand hervor.
    Es war ein gewaltiges Messer!
    ***
    »Sie haben ja ganz schön Furore gemacht mit Ihrem letzten Fall«, sagte Superintendent Powell, als ich ihm in seinem Büro gegenübersaß.
    »Wieso?«
    Sir Powell verzog den Mund zu einem Lächeln. »Mit dem Tod des Chinesen Ernesto Tse ist den Kollegen viel Arbeit abgenommen worden, John. Sie können Ihnen dankbar sein. Die Verhaftungswelle rollt und rollt. Jetzt sind zahlreiche Leute bereit auszusagen, die unter Ernesto Tse’s Terror gelitten haben. Gratuliere.«
    Es war selten, daß mich mein Chef so lobte, aber in diesem Fall hatte ich wirklich einem der gefährlichsten Gangster das Handwerk gelegt. Dieser Zwerg Ernesto Tse hatte sich mit

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