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0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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einen großen Fisch des internationalen Rauschgifthandels gefangen, aber, in unserem eigentlichen Auftrag waren wir keinen Schritt weitergekommen.
    Als wir vom Vernehmungsraum in mein Office zurückkehrten, fanden wir auf meinem Schreibtisch eine Nachricht von Neville vor. Der Alte hatte sich inzwischen um Myra Holt gekümmert.
    Müde überflog ich den Zettel:
    »Myra Holt, Schauspielerin, geboren am 05.06.1925 in New York, wohnhaft Terrace House, Bloomfield. Hat kein festes Engagement, sondern spielt aushilfsweise kleine Rollen an verschiedenen Theatern. Nachteiliges nicht bekannt. Soll sehr zurückgezogen leben und ganz in ihrer Arbeit aufgehen…«
    »Wollen sie noch zu ihr hin?«, fragte Phil und warf einen Blick auf seine Uhr. »Es ist schon bald Mitternacht.«
    »Unsinn«, sagte ich. »Ich denke, wir gehen nach Hause und schlafen erst einmal. Viel Hoffnung, dass wir bei Miss Holt etwas erreichen, habe ich sowieso nicht.«
    ***
    Am nächsten Morgen - es war Sonntag - holte ich Phil in seiner Wohnung ab, und wir fuhren zusammen nach Bloomfield hinüber. Ich war der festen Überzeugung, dass wir für nichts und wieder nichts den Sonntag opferten.
    Terrace House war ein altertümliches Monstrum aus der Zeit der Jahrhundertwende, ein lächerhcher, überladener Bau mit Türmchen, Erkern und Säulen, die mit hässlichen Stuckomamenten verziert waren.
    Wir klingelten, und nach einer Weile öffnete uns eine Frau in langen Hosen. Sie hatte naturschwarzes Haar, ein glattes Gesicht und leuchtend grüne Augen. Sicherlich hätten viele Myra Holt hübsch, vielleicht sogar schön genannt.
    Sie gefiel mir dennoch nicht. Warum, kann ich schwer erklären, aber sie hatte irgendetwas an sich, was mich abstieß.
    »Bitte«, sagte sie und sah uns fragend an.
    Ich ließ Phil reden, der mit wohlgesetzten Worten für die Störung am Sonntag um Entschuldigung bat und versicherte, wie unangenehm es uns sei, ausgerechnet am heutigen Tag einige Fragen stellen zu müssen.
    Kopfschüttelnd hörte sie ihm zu und fragte dann misstrauisch, mit wpm sie überhaupt das Vergnügen habe.
    Wir stellten uns als Sergeant Beaver und Sergeant Gold von der City Police vor.
    »Bitte, kommen Sie doch herein, meine Herren. Ich hatte bisher noch nie das Vergnügen, die Polizei in meinem Hause zu empfangen.«
    Sie ging uns voraus in eine nett eingerichtete Diele, in der Korbmöbel und zwei antike Truhen standen.
    »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«, fragte sie.
    Ich wehrte ab. »Vielen Dank, das möchten wir nicht. Wir sind dienstlich hier.«
    Phil zog sein Notizbuch aus der Tasche und begann zu reden.
    »Sie sind die Besitzerin des Cadillac 7-4343. Stimmt das, Miss Holt?«
    Sie nickte. »Ja, das ist mein Wagen.«
    »Ein Polizeibeamter hat gestern Morgen Ihre Nummer aufgeschrieben. Demnach haben sie gegen 9.20 Uhr vor dem Hotel ›Three Oaks‹ an einer verbotenen Stelle geparkt. Er hätte sie natürlich verwarnen können, leider hat er es aber nicht getan. Notgedrungen müssen wir jetzt ein Protokoll aufnehmen.«
    Die Schauspielerin schüttelte verwundert den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden… Ich bin am Freitagabend mit dem Wagen in die City gefahren und habe dort ein Kino besucht. Kurz nach Mitternacht war ich wieder zu Hause. Und seit dieser Zeit steht der Wagen unbenutzt in der Garage. Der Polizist muss tatsachlich die falsche Nummer aufgeschrieben haben…«
    Ich warf Phil einen kurzen Blick zu. Wir hatten uns schon vorher kaum etwas von unserem Besuch versprochen. Phil wahrte aber den Schein und fragte weiter:
    »Selbstverständlich misstrauen wir Ihnen nicht, Miss Holt, aber es wäre schön, wenn Sie uns einen Beweis für Ihre Behauptung liefern könnten.«
    Die Schauspielerin zuckte mit den Schultern. »Das wird kaum möglich sein. Ich habe gestern bis etwa 11.30 Uhr geschlafen, anschließend bin ich dann einkaufen gegangen. Vielleicht kann sich der Mann im Drugstore daran erinnern… Ich fürchte nur, seine Aussage würde Ihnen auch deshalb nichts nützen, da ich rein theoretisch dennoch um 9.20 Uhr bei dem Hotel geparkt haben könnte.«
    Phil klappte sein Notizbuch zu und schob es wieder ins Jackett.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Miss Holt, wir geben die Akten an das zuständige Revier ab. Vielleicht ist es Ihnen möglich, am Montagnachmittag dort vorzusprechen und ein Protokoll zu unterschreiben. Wir lassen es inzwischen vorbereiten. Was man daraus machen wird, können wir ihnen natürlich nicht sagen.«
    Wir erhoben uns, und

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