Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Druuf mit Hilfe der uns zur Verfügung stehenden Mittel zu durchkreuzen. Schicken Sie John Marshall zu mir."
    Der Abwehrchef runzelte die Stirn. Er gab den Mutanten in diesem Falle keine Chancen. Als er sich erhob, geschah das, worauf man im Hauptquartier seit Stunden gewartet hatte. Ein Bildschirm leuchtete auf. Major Abucot wurde erkennbar.
    „Funkzentrale der Abwehr", identifizierte er sich. „Sir, wir haben soeben einen Kurzimpuls der vorgeschobenen Geschwader entschlüsselt. Aus dem georteten Entladungstrichter tauchen die ersten Raumschiffe auf. Oberst Poskanow hat bis jetzt etwa fünfhundert Fremdkörper ausgemacht. Es werden immer mehr. Nach den Daten der Umrißortung zu urteilen, ist keiner der fremden Raumer kürzer als zweihundert Meter. Damit dürfte es sich um große Einheiten handeln."
    Marschall Freyt fuhr sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Kragen. Reginald Bull zeigte ein gefroren wirkendes Lächeln.
    „Danke", unterbrach Rhodans Stimme die lastende Stille. „Rufen Sie mich an, sobald weitere Nachrichten einlaufen. Aber nicht wegen eines jeden Schiffes. Fassen Sie die erkennbar werdenden Raumer in sagen wir hundert Stück zusammen."
    Abucot schaltete ab. Er hatte verstanden.
    „Du hast es ja gut vor", meinte Bull ironisch. „Von hundert Stück an aufwärts, wie? Mit wieviel Druufraumern rechnest du überhaupt?"
    „Nach den Erfahrungen an der Blockadefront werden sie mit wenigstens fünftausend Schiffen den ersten Angriff fliegen. Sollte der abgeschlagen werden, kommen sie mit zehntausend zurück."
    Marschall Freyt suchte sich einen Sitzplatz. Rhodan begann wieder mit seiner Wanderung entlang der Wandschirme. Dabei meinte er kaum hörbar: „Alles kommt darauf an, ob sie uns finden oder nicht. Vorerst scheinen sie das Capellasystem für das unsere zu halten. Lassen wir sie in dem Glauben. Mercant, rufen Sie endlich John Marshall an und bereiten Sie einen Mutanten-Sondereinsatz vor. Ich habe eine bestimmte Idee."
    Der Abwehrchef ging.
    Ehe er den Lift erreichte, rief ihm Rhodan nach: „Hat sich unser Stützpunkt auf Hades noch nicht gemeldet?" Mercant schüttelte den Kopf. „Nein. Der schnelle Kreuzer NIPPON steht aber vor der arkonidischen Blockadefront. Die Transmitterverbindung zu Hades funktioniert einwandfrei. Ich warte stündlich auf nähere Informationen."
    „Sie dürfen nicht über Funk gegeben werden. Haben Sie das dem Kommandanten klargemacht?"
    „Selbstverständlich, Sir. Major Matsuro wird notfalls dicht vor der Erde aus dem Hyperraum kommen. Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, die Hyperschockwelle aufzufangen. Sollten wir aber bis dahin schon entdeckt sein, werde ich Matsuro anrufen. Dann spielt es ja keine Rolle mehr, ob ein Spruch angepeilt wird oder nicht.
    Rhodan sah dem Abwehrchef sorgenschwer nach. Es kam nun alles darauf an, keine Fehler zu begehen.
     
    4.
     
    Die STAR OF TERRA, ein älterer, für den Fracht- und Passagierdienst umgebauter Kreuzer der Normklasse, war am 16. Mai, 14.32 Uhr Standardzeit, planmäßig vom interkosmischen Raumhafen des Wega-Hauptplaneten gestartet.
    Die STAR OF TERRA flog seit einigen Jahren im Liniendienst zwischen den planetarischen Systemen der Riesensonne Wega und Sol, da der Passagierverkehr infolge der regen Handelsbeziehungen zwischen Menschen und Ferronen ständig zugenommen hatte.
    Kommandant war Kapitän Carl Lister, ein ehemaliger Galaktonaut der Flotte. Lister galt als tüchtig, entschlußfreudig und angenehm in seinen Umgangsformen. Da er außerdem über eine stattliche Körperfülle verfügte und in behäbiger Jovialität mit Passagieren und Mannschaften zu sprechen pflegte, war er der ideale Befehlshaber über ein Raumschiff der Handelsflotte.
    Listers militärische Laufbahn hatte unter einem Unstern gestanden. Es war ihm nie gelungen, das Wohlwollen seiner Vorgesetzten zu erlangen. Unter seinen Kameraden hatte er einfach als chronischer Pechvogel gegolten, dem in entscheidenden Augenblicken alles mißlang, was er normalerweise im Halbschlaf grandios beherrschte. So hatte es Lister vorgezogen, aus der Raumflotte auszuscheiden. Seitdem fungierte er als Kommandant der STAR OF TERRA.
    Seit sechs Jahren hatte sich weder ein Mißgeschick noch ein ernsthafter Unfall ereignet. Lister hatte demnach allen Grund anzunehmen, seine alte Pechsträhne wäre von ihm gewichen. Es war sein Schicksal, daß die bereits vergessene Unglücksserie ausgerechnet in jenem Augenblick erneut begann, als es darauf ankam, genau nach den

Weitere Kostenlose Bücher