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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ausdruck.
    „Oh, lieber Kapitän, das ist ja himmlisch! Ich wußte gar nicht, daß es so etwas gibt. Also dieses Raumschiff ist ja ein Wunderwerk! Und wie das alles funktioniert, erstaunlich."
    Carl Lister lächelte gequält. „Natürlich, Madam, natürlich funktioniert es."
    Das schrille Lachen der älteren Dame ließ ihn zusammenfahren. Bebend hörte er sich den Redeschwall an, bis er gefragt wurde: „Sie sehen aber blaß aus, mein Lieber. Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    „Es ... es ist nur der Flug, ha, ha! So ein junger Bursche wie ich wird manchmal raumkrank, ha, ha!"
    Kapitän Lister schwankte, als er die Tür seiner Kabine hinter sich schloß. Schweratmend fiel er auf die Couch nieder, um von dort aus blicklos gegen die Decke zu starren.
    „Sie Narr - Fall Kolumbus -Kriegsgericht - Capella - Funkerei ...!" hämmerte es in seinem Schädel. Er preßte die Fäuste gegen die Augen und verwünschte den Tag, als er zum ersten Male die breiten Stufen der Raumakademie betreten hatte.
     
    *
     
    Nur wenige Menschen hätten die Funktion des fremden Gerätes begreifen können. An Stelle der bei irdischen Positronensystemen üblichen Auswertungskurven und elektromagnetisch gesteuerten Bandaufzeichner spie diese Maschine verworren wirkende geometrische Symbole aus.
    In ihrem inneren Aufbau unterschied sie sich kaum von jenen Aggregaten, die von humanoiden Lebewesen konstruiert wurden. Die Gesetze der Mathematik galten auch für fremde, nichtmenschliche Intelligenzen. Sie besaßen unter Berücksichtigung dieser grundsätzlichen Gegebenheiten lediglich die Möglichkeit, die vielen Stromkreise ihrer Auffassung entsprechend zu schalten und die Endstufensammler so einzurichten, daß die errechneten Daten in anderer Form erkennbar wurden.
    Das waren aber nur Äußerlichkeiten. Wichtig war die Tatsache der einwandfreien Betriebssicherheit, die in diesem Falle gegeben war. Das rote, düstere Licht des Raumes spiegelte sich in den großen Augen des fremdartigen Lebewesens. Es stand reglos vor der summenden Maschine, bis die letzten Zeichen erkennbar wurden.
    Ein ultrahoher Pfeifton im Frequenzbereich von etwa zweihunderttausend Hertz wurde von den körpereigenen Organantennen des Druuf aufgenommen. Mit einer langsam wirkenden Bewegung schaltete er den Rechner ab. Stampfend schritt der drei Meter hohe Gigant auf die offene, unverkleidete Tür zu.
    Riesige Ovalbildschirme und eine Fülle von abstrakt gestalteten Geräten wurden erkennbar. Dunkle Kugelköpfe mit lippenlosen Dreiecksmündern und fluoreszierenden Augen wendeten sich dem Eintretenden zu. Es war eine groteske Szene. Ein Mensch hätte kein Wort gehört, und doch wurde gesprochen. Ultrahohe Impulse ersetzten die hörbare Sprache; natürliche Körperantennen nahmen die Schwingungen auf, um sie dem Gehirn zur Verarbeitung zuzuleiten.
    So absolut unverständlich waren sie gar nicht, diese Insektennachkömmlinge aus einer Zeitebene, die nichts mit dem bekannten Universum zu tun hatte.
    Das stumme Zwiegespräch zwischen den Offizieren und dem Chefmathematiker des langen, stabförmigen Großkampfschiffes erfolgte zirka, sechzehn Minuten nach dem Eingang der fremdartigen Hyperfunksendung. Länger hatten die Druuf nicht gebraucht, um die Peilung vorzunehmen.
    Weitere Rechenmaschinen liefen an. Auf einem kugelförmigen Betrachter erschienen die Sterne jenes Raumsektors, der den Entladungstrichter umgab. Die überraschend feingliedrige Hand eines Druuf deutete auf den Punkt, wo sich die vier Peillinien schnitten. An dieser Stelle war ein kleiner, gelber Stern erkennbar.
    Das tiefe Donnern des Triebwerks wurde lauter. Das Schiff nahm Fahrt auf. Zugleich wurden die ersten Informationen abgesetzt. Ein soeben aus dem Entladungsspalt hervorbrechender Verband von fünfhundert Einheiten schwenkte ab. Auf den Bildschirmen des Führungsschiffs glänzte der Kopf eines Druuf.
    Er gab sinngemäß bekannt: „Peilergebnis. Sehen Sie nach und erstatten Sie Bericht. Ich folge, falls die Untersuchung positiv ausfallen sollte."
    Fünfhundert Großkampfschiffe verschwanden. Damit geschah etwas, was menschliche Wissenschaftler als ein Hineinmogeln in die fünfte Dimension bezeichneten. Die Druufsche Hyperflugtechnik basierte entgegengesetzt zur arkonidischen Grundmethode auf einem linearen Bewegungsablauf unter Einfluß fünfdimensionaler Gesetze. Es war ein glattes Fliegen, kein ruckartiges Springen. In dieser Hinsicht waren die Druuf allen Lebewesen überlegen, deren Hypertriebwerke nach

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