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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgeschickt.
    Es war klar, daß das Auftauchen eines Druuf-Entladungstrichters Terra jählings in eine Zwangslage gedrängt hatte. Rhodan maßte sich nicht an, die Sachlage durch Handstreiche oder Mutanteneinsätze ändern zu wollen. Unüberlegte Schritte hätten nur zu einer Katastrophe geführt.
    Die Bevölkerung der besiedelten Planeten wurde über Terra-Television informiert. Die Panzertore der Atombunker öffneten sich und die unterirdischen Versorgungsbänder begannen zu laufen.
    Eingelagerte Lebensmittel und Bedarfsgüter aller Art wurden in die Bunker gebracht. Der Verkehr in den irdischen Großstädten stockte mehr und mehr. Fünf Stunden nach Rhodans Landung auf dem Raumhafen von Terrania glich die Erde einer von Menschen entblößten Festung. Von nun an spielte sich das Leben unter der Oberfläche ab. Nur jene Männer, auf die man nicht verzichten konnte, blieben im Licht der Sonne.
    Tausende von Jägern, Zerstörern und kleinen Diskusraumschiffen dröhnten in den Himmel. Die schweren Verbände der Solaren Flotte nahmen die in mühevoller Arbeit errechneten Gefechtspositionen ein.
    All das geschah, noch ehe aus dem leuchtenden Schlund des Entladungstrichters das erste Raumschiff der Druuf aufgetaucht war.
     
    *
     
    Die elektrischen Uhren im Oberkommando der Flotte zeigten die elfte Abendstunde an. Die Besprechung war noch immer nicht beendet. Die ersten wissenschaftlichen Auswertungen über die Natur der Entladungszone lagen vor. Die Resultate gaben in erschreckend nüchterner Form darüber Auskunft, was die Menschheit zu erwarten hatte. Crest, der alte, müde gewordene Arkonide, hatte sich bei Rhodan anmelden lassen.
    Zusätzlich zu den Fragen der Verteidigung war ein Problem aufgetaucht, das der Wissenschaftler Crest mit kurzen Worten umriß: „Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kann nicht festgestellt werden, ob die Existenz eines stabil bleibenden Entladungstrichters zufällig oder gewollt ist. Die Erfahrung beweist, daß derartige Energiegebilde eine nur kurze Lebensdauer haben, wenn sie durch natürliche Überlappungseffekte aufgebaut werden. Da die von uns geortete Zone bereits seit acht Stunden und in stetig wachsender Regelmäßigkeit die beiden Zeitebenen verbindet, kann angenommen werden, daß es den Druuf gelungen ist, auf künstlicher Basis einen Übergang zu schaffen. Ich erinnere dabei an die von uns verwendeten Spiegelfelder, die ebenfalls den Zutritt zum anderen Raumzeitgefüge erlauben. Es ist nicht einzusehen, warum den Druuf eine ähnliche Entdeckung nicht gelungen sein sollte. Im Interesse der Verteidigung wäre es angebracht, das Vorhandensein einer für uns gefährlichen Erfindung als gegeben anzusehen."
    Das war alles, was die führenden Mathematiker der Erde zu berichten hatten. Crest war mit ihnen gleicher Meinung.
    Von da an entschloß sich der Führungsstab des Solaren Imperiums, alle Vorbereitungen für das Auftauchen von weiteren Entladungszonen zu treffen. Es war Reginald Bull, der die besorgniserregenden Tatsachen in Worte faßte: „Mit einem Trichter können wir fertig werden, mit mehreren nicht! Wenn es zu einem Mehrfrontenangriff kommt, werden wir gezwungen sein, unsere ohnehin schwachen Kräfte aufzuspalten. Das bedeutet den Untergang der Erde. Da es unsinnig wäre, auf einen gütigen Zufall zu hoffen, fordere ich die sofortige Absendung des vorbereiteten Katastrophenfunkspruches an Atlan."
    Marschall Freyt hielt den Atem an. Allan D. Mercant verzog keine Miene. Rhodan verschränkte die Arme auf dem Rücken und begann mit einem nervenzermürbenden Marsch entlang der riesigen Wandbildschirme. Nach einigen Minuten blieb er wieder vor dem Kartentisch stehen. Er räusperte sich verhalten.
    „Funkspruch an Atlan? Sehr schön, aber das wäre die allerletzte Möglichkeit. Wenn Atlan helfen soll, muß er Schiffe schicken. Das bedeutet, daß er die galaktische Position der Erde bekanntgeben muß, oder die besagten Schiffe kommen hier niemals an. Von dieser Stunde an wäre allen intelligenten Wesen der Milchstraße bekannt, wo man Terra finden kann. Unser langes Versteckspiel wäre zu Ende."
    „Eines Tages werden wir ohnehin mit offenen Karten spielen müssen", warf Mercant ein.
    „Stimmt, eines Tages! Es ist aber meine Absicht, so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Wir sind noch zu schwach, um im großen Spiel der galaktischen Völker offen mithalten zu können, Mercant ..."
    Rhodan unterbrach sich überlegend, „Mercant, wir sollten versuchen, die Pläne

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