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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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nicht begleichen konnte, aber jung verheiratet war und die Frau dem Anwalt gefiel, verlangte er, daß die Frau zu ihm kam — bei anderen die Tochter--«
    Sie brach ab. Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Ich mußte es tun, um meine Erregung zu bekämpfen.
    »Wie heißt dieser Mann?« fragte ich hart.
    Sie zuckte die Achseln.
    »Was nützt es, wenn ich es Ihnen sage? Es gibt keine ausreichenden Beweise gegen ihn…«
    Ich schnitt ihr das Wort mit einer Handbewegung ab.
    »Das lassen Sie meine Sorge sein«, sagte ich. »Solche Ratten müssen zertreten werden, bevor sie noch mehr Unheil über die Menschen bringen. Ich finde Beweise, verlassen Sie sich drauf!«
    »Ja, ja«, sagte sie. »Das ist möglich. Als FBI-Beamter haben Sie ja ganz andere Möglichkeiten als mein Mann. Übrigens war dieser sogenannte Anwalt vorhin bei mir. Er heißt Vermeeren. Ein paar Minuten, bevor Sie zum ersten Male kamen, war er da.«
    »Der Dicke?«
    Mir fiel sofort der Kerl mit dem Mercury ein, der uns vor dem Hause angesprochen hatte.
    Sie nickte. »Ja. Er wollte mir begreiflich machen, daß die Luft hier in Harlem nicht gut für mich wäre — es sei denn, ich täte mich mit ihm zusammen. Sie verstehen, worauf er hinauswollte?«
    Ich nickte. »Eines begreife ich nicht«, sagte ich langsam und setzte mich wieder. »Dieser Mann muß sich doch unter der Bevölkerung hier eine Menge Feinde geschaffen haben. Warum haben sie sich nicht zusammengetan und sind zur Polizei gegangen? Gegen die Wucht ihrer Aussagen hätte er nichts machen können.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Würden Sie gern Ihre Schande in der Öffentlichkeit breitgetreten sehen?«
    »No, natürlich nicht«, sagte ich und atmete aus. »Das ist es ja, worauf solche Halunken immer spekulieren. Aber weichen wir nicht vom Thema ab. Sie halten diesen Mann für den Mörder Ihres Mannes?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »O nein. Das ist Dreckarbeit, die macht er nicht selbst. Dafür bezahlt er andere.«
    »Aber Sie glauben, daß er der Auftraggeber der Mörder war?«
    »In einem nicht beweisbaren Sinne weiß ich es. Ich bin eine Frau, ich fühle das. Wenn Sie verstehen, was ich meine…«
    »Doch, ja, ich glaube. Nur reicht das nicht. Vor Gericht reicht nur das Wissen kraft ausreichender Beweise. Jedenfalls wissen wir jetzt, wo wir einhaken müssen. Ich danke Ihnen, Mrs. Vanderloom. Wir werden Kontakt mit Ihnen behalten. Sollte dieser sogenannte Rechtsanwalt wieder auftauchen, erwähnen Sie nichts davon, daß sich das FBI bereits auf seine Spur geheftet hat. Er hat uns gesehen, als wir kamen. Wenn er sich nach uns erkundigt, sagen Sie, wir wären Vertreter einer Grabpflege-Gesellschaft und hätten mit Ihnen ein Geschäft machen wollen.«
    »Ich werde es mir merken. Und — Mister Cotton — ich möchte Ihnen sagen, daß ich Ihnen danke. Nicht nur für mich. Im Namen aller Bewohner dieses Viertels. Sie werden aufatmen, wenn es Ihnen gelingen sollte, diesen sogenannten Anwalt dahin zu bringen, wo er hingehört. Die gedungenen Mörder —« Sie zuckte die Achseln, als wollte sie sagen: im Grunde sind es arme Menschen, wenn sie es nötig haben zu morden.
    Es war nicht meine Einstellung. Wer für Geld bereit ist, wildfremde Menschen zu töten, mit dem kann ich kein Mitleid haben.
    Ich nahm meinen Hut, verbeugte mich und ging. Ich spürte, daß sie mir nachsah. Als ich im Jaguar saß, steckte ich mir eine Zigarette an. Ihre Worte gingen mir nicht aus dem Sinn…
    Immer wieder gab es ein paar skrupellose, brutale Halunken, die die Unkenntnis der Armen, ihre rührende Hilflosigkeit vor den komplizierten Buchstaben des Gesetzes ausnutzten, um sich an ihnen zu bereichern… Wenn sie nicht gar, wie in diesem Falle, noch Schlimmeres taten…
    Das Aufflammen des Ruflämpchens an meinem Sprechfunkgerät rief mich aus meinen Gedanken. Ich nahm den Hörer und meldete mich:
    »Cotton.«
    »Funkleitstelle. Augenblick, wir verbinden mit Mister High…«
    »Jerry?«
    »Ja, Chef?«
    »Fahren Sie sofort zurück zu der Frau des Rechtsanwaltes Vanderloom. Wir erhielten vor ein paar Minuten einen anonymen Anruf, daß sie ebenfalls ermordet werden soll. Angeblich wären die Gangster bereits unterwegs…«
    »Sie sind schon da, Chef!!« brüllte ich, dann warf ich mit der Linken den Hörer weg, während ich mit der Rechten meine Dienstpistole zog. Und gleichzeitig ließ ich mich nach links hinausrollen, denn eine Tommy Gun zerhackte mein Heckfenster und die

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