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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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klapprigen Lieferwagens leise von der Mauer herabgelassen hatte, stieß er plötzlich mit dem Fuß gegen etwas Weiches.
    Phil zog mit der Linken die Taschenlampe, mit der Rechten die Pistole. Zuerst lauschte er noch einmal zweihundert Sekunden, die er sich langsam abzählte. Sollte der Zettel eine Falle sein, dann mußte er sich äußerst vorsichtig verhalten. Aber er konnte nicht das geringste Geräusch ausmachen, das auf die Anwesenheit von anderen Personen hätte schließen lassen.
    Endlich wagte er es, knipste die Taschenlampe an und ließ ihren Lichtschein dorthin fallen, wo er mit dem Fuß gegen etwas Weiches gestoßen war.
    Der Lichtschein fiel genau auf das Gesicht von Hunk Borten, einem als Schläger bekannten, mehrfach vorbestraften Gangster. Aber Borten hatte sich noch nie eines Mordes schuldig gemacht und war niemals mit einer Schußwaffe angetroffen worden.
    Jetzt würde er freilich auch keine Gelegenheit mehr dazu liefern können. Seine Brust war von mehreren Messerstichen zerfetzt. Er war mindestens schon seit einer halben Stunde tot…
    ***
    Ich fiel seitlich von meinem Jaguar auf den gepflasterten Boden, verlängerte meinen Sturz durch eine Jiu-Jitsu-Rolle und kam so bis hinter den kleinen Treppenabsatz, der zur Haustür hinaufführte. Dadurch war ich zunächst einmal vor den beiden Tommy Guns in Sicherheit.
    Sie kamen mit zwei Wagen, und es waren garantiert acht Mann, die sich da anschickten, das Haus zu stürmen. Well, ich wußte, um was es ging, und ich zögerte nicht, abzudrücken, als die ersten beiden auf das Haus zuliefen.
    Der eine von ihnen blieb mitten im Lauf stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, dann sank er langsam in sich zusammen. Da sie die Scheinwerfer ihrer Wagen ausgelöscht hatten, herrschte Dunkelheit, und man konnte nicht viel mehr sehen als schattenhafte Umrisse.
    Etwas anderes war es, wenn sie mit ihren beiden Maschinenpistolen durch die Finsternis harkten. Dann erkannte man die grünlich-weiß-rote Feuerschlange aus den Mündungen.
    Entweder hatten sie das Mündungsfeuer meines ersten Schusses nicht gesehen oder sie wären jämmerliche Stümper. Jedenfalls knallten sie in eine Gegend, wo ich mich ganz und gar nicht befand.
    Well, eines können Sie mir glauben: wäre es nur um mich gegangen, hätte ich mich still verhalten, solange sie mich an der verkehrten Stelle vermuteten. Und im übrigen hätte ich nur versucht, sie solange aufzuhalten, bis die Kollegen eintrafen, die Mister High sicher schon auf Grund des anonymen Anrufs alarmiert und in Marsch gesetzt hatte. Aber hier ging es um das Leben von Mrs. Vanderloom…
    Ich peilte ganz vorsichtig über den Treppenvorbau, in dessen Deckung ich mich befand. Einer von den Gangstern wußte sich vor Stärke nicht zu lassen und ratterte immer noch mit seiner Tommy Gun in die Richtung, wo sich der kleine Hintergarten befand.
    Es war kein Kunststück, ihn zu treffen, denn das Mündungsfeuer zeigte mir ja genau, wo er stand. Er brüllte auf, das Mündungsfeuer erlosch, dann polterte zuerst die Tommy Gun und endlich er selbst zu Boden.
    »Verdammt!« fluchte eine unterdrückte Stimme. »Macht den Hund doch endlich fertig, Boys!«
    Sie schossen aus allen Knopflöchern. Der liebe Himmel allein konnte wissen, warum sie allesamt in die Richtung des Gartens knallten. Bei ihnen mußte sich aus wer weiß welchen Gründen die Idee festgesetzt haben, ich hätte mich in den Garten zurückgezogen.
    Ich schwieg — das heißt: meine Pistole.
    Nachdem sie allerhand Munition verknallt hatten, stoppten sie.
    »Der Hund steht noch immer!« raunte einer, der gar nicht allzuweit von mir entfernt sein konnte.
    »Das ist doch ganz unmöglich!« rief ein anderer. »Ich habe ihn mit meiner Tommy Gun zum Kaffeesieb gemacht! Der kann nicht mehr stehen! Leuchtet doch mal!«
    Tatsächlich benahm sich einer so idiotisch, eine Taschenlampe anzuknipsen und in den Garten zu leuchten. Wäre ich ein Gangster gewesen wie sie, wäre es sein letzter Lichtblick im Leben gewesen.
    Unwillkürlich drehte ich meinen Kopf, während ich mich tiefer in den toten Winkel des Treppenvorbaus drückte, und folgte dem Lichtschein. Es fehlte nicht viel, und ich hätte gebrüllt vor Lachen! Sie hatten die schemenhaften Umrisse einer Vogelscheuche auf einem Blumenbeet für den G-man gehalten!
    »Idioten!« schrie eine tiefe Stimme, die bisher noch nicht gesprochen hatte. »Auf eine Vogelscheuche fallt ihr rein! Dämliches Pack! Los, macht endlich, daß ihr fertig

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