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0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die weißen Teufel von New York
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losgebunden«, sagte er leise. »Sonst spiele ich mit euch Federball, ihr Lumpen.« Er hatte es ganz leise gesagt. Aber die drei Buchstaben FBI hatten schon ihre Wirkung getan. Zwei von den Jungen machten sich an den Fesseln zu schaffen. Plötzlich sagte der größte unter ihnen, der vor dem Alten stand und also die Schläge an einen wehrlosen alten Mann ausgeteilt hatte:
    »Laßt das!« Erschrocken wichen die beiden zurück.
    »Er darf ja nicht auf uns schießen«, zischte der jugendliche Gangster. »Und mit sechs Mann werden wir ihn wohl kleinkriegen, diesen Aufschneider! Los, kommt, ihr Idioten!«
    Tatsächlich rückten sie zögernd auf Phil zu. Der sah ihnen gelassen entgegen.
    »Woher weißt du denn, daß ich nicht schießen darf?« fragte er gemütlich.
    »Weil wir auch keine Schußwaffen haben!« sagte der Anführer, während er wieder einen Schritt auf Phil zu tat.
    »Sieh an«, nickte Phil. »Also, dumm bist du nicht, nur feige und faul. Die Leute habe ich besonders gem. Komm, Großmaul!«
    Phil hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt. Aber urplötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, fuhr seine gerade Rechte vor und langte dem Gangster eine unters Kinn, daß er zwei von seinen Genossen umriß und trotzdem noch mit unaufhaltbarer Wucht quer durch den Schuppen schoß und krachend gegen die Rückwand flog. Stöhnend sackte er in sich zusammen und blieb für die nächsten Minuten sehr still. Das besänftigte auch die anderen. Sie wichen zurück.
    »Na?« fragte Phil. »Die dreißig Sekunden sind bereits um. Soll ich mich mit jedem einzelnen von euch unterhalten?«
    Er rieb bedeutungsvoll seine geballte Faust. Die Burschen verstanden sehr schnell und lösten die Stricke. Einer wollte sich unterdessen absetzen. Phil stemmte sein Bein gegen den zweiten Flügel der Tür, der geschlossen geblieben war, weil er im Boden und an der Decke mit Hebeln eingerastet war.
    »Schön hierbleiben«, sagte er freundlich. »Die Versammlung ist gerade so hübsch vollzählig.«
    Der Ertappte bekam einen roten Kopf wie ein Schuljunge, den man bei einer Dummheit erwischt hat. Phil schüttelte unmerklich den Kopf. Halbe Kinder, dachte er, ach was, halbe — ganze! Und doch schon die wilden Gangster spielen! Na, sein Dazwischenplatzen würde ihnen eine Lektion erteilen.
    Als der alte Neger losgebunden war, erhob er sich ächzend.
    »Vielen Dank, Sir«, stammelte er. »Vielen, vielen Dank. Sie hatten zum Glück gerade erst angefangen. Bei Jim war es schlimmer. Das ist mein Nachbar. Den mußten sie ins Haus tragen. Diese verdammten Halunken…«
    Der Alte humpelte zu Phil und schüttelte ihm die Hand.
    »Ihr Burschen vom FBI seid doch überall«, stieß er hervor.
    »Reiner Zufall, Mister«, sagte Phil. »Und jetzt gehen Sie doch rasch mal zum nächsten Telefon. Das zuständige Revier soll ein paar Mann schicken. Aber sie sollen ohne Sirene kommen! Schärfen Sie ihnen das ein! Sagen Sie, es wäre strickte Anweisung vom-G-man, daß sie ihre Sirene pm Wagen nicht einschalten sollen! Wollen Sie das bitte tun?«
    »Aber selbstverständlich, Sir! Es ist mir eine Ehre, daß ich Ihnen dienlich sein darf!«
    Der weißhaarige Neger beeilte sich, so gut es ging. Die Jungen standen auf einmal gar nicht mehr mutig herum. Die meisten hielten die Köpfe gesenkt. Einer murmelte sogar:
    »Wenn mein Alter das erfährt, prügelt er mich windelweich…«
    Es dauerte knapp zehn Minuten, da hörte Phil einen Wagen leise in den Hiriterhof einfahren, und wenig später tappten die schweren Schritte dreier Männer auf dem Hof. Die Stimme des alten Negers war zu hören. Er mußte in der Dunkelheit auf die Polizisten gewartet haben.
    »Hier, bitte, Gentlemen…«
    Schon waren die drei Cops in dem Schuppen. Sie salutierten zu Phil hin, der lässig an seine Hutkrempe tippte.
    »Nehmt euch die Knaben mal mit«, sagte er. »Der Kindergarten wollte Rakett spielen, nehme ich an. Dem da hinten mußte ich eins versetzen, weil er mir mit seiner ganzen Streitmacht auf den Pelz rücken wollte.«
    Die Cops nickten. Phil sagte ihnen noch rasch, daß er sich in den nächsten Tagen bei ihnen auf dem Revier einfinden würde, um das Protokoll gegenzuzeichnen, dann huschte er schnell zum Schuppen hinaus.
    Solange die Polizisten im Hinterhof mit ihren schweren Stiefeln einigen Lärm machten, solange hatte er die besten Aussichten, unbemerkt über die beiden Hofmauern in den übernächsten Hof zu gelangen.
    Es gelang ihm tatsächlich. Aber als er sich im Schutz eines

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