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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ganzen Parkplatz ab. Aber Eli Palmer war und blieb verschwunden. Bill entspannte sich. Er zog die Oberlippe zwischen seine Zähne und meinte schließlich, mit einer tiefen Falte über der Nasenwurzel: »Ob das Mädchen wirklich jemanden gesehen hat?«
    »Ich bin davon absolut überzeugt.«
    »Hätten wir den Kerl dann nicht hier irgendwo entdecken müssen? Soviel Zeit hatte er doch nicht, zu verschwinden.«
    »Du hast gehört, was dieser Junge sagte: Eli Palmer ist seit fünf Jahren tot. Folglich haben wir es hier mit keinem Menschen zu tun, und das wiederum bedeutet, dass man Eli Palmer nicht mit menschlichen Maßstäben messen kann, ist doch einleuchtend, oder nicht?«
    »Doch. Was schlägst du vor?«
    Zamorra hob die Schultern. »Ihn noch weiter zu suchen, hat wohl wenig Sinn. Besser wir kehren ins Restaurant zurück.«
    »Was mag der Bursche am Fenster gewollt haben?«, fragte Bill mit belegter Stimme.
    »Vielleicht war er wegen eines Gastes da.«
    »Du hast doch nicht etwa vor, mich zu erschrecken?«, keuchte Bill nervös.
    »Wieso dich?«, fragte Zamorra verwundert.
    »Ich hab’ doch gestern Nacht diesen Vampir gekillt… Wenn dieser Eli Palmer - sagen wir mal - irgendwie von dem Vampir abhängig war, oder so… dann… dann war der Kerl möglicherweise meinetwegen da.«
    Zamorra legte dem Freund die Hand auf die Schulter. »Wir werden es herausfinden.«
    »Wann?«, fragte Bill mit großen Augen.
    »Wenn Eli Palmer sich noch mal blicken lässt.«
    Plötzlich ging ein heftiger Ruck durch Flemings Körper. »Zamorra!«, krächzte er. »Sieh mal dort!«
    Der Parapsychologe drehte sich blitzschnell um. Ein Schatten verschwand soeben in einer schmalen, dunklen Straße. Es hatte den Anschein, als hätte der Bursche sich in aller Eile davongestohlen.
    Die Freunde setzten dem Schatten unverzüglich nach. Sie erreichten die enge Straße, in der sämtliche Lampen kaputt waren. Finster wie in einem Ofenrohr war es hier. Man musste sich den Weg beinahe ertasten. Bill und Zamorra vernahmen schleifende Schritte.
    Sie spurteten in die Dunkelheit hinein, Bill übersah eine Holzkiste, die auf dem Bürgersteig lag. Er schlug fast einen Salto und knallte hart auf den Boden. Fluchend rappelte er sich wieder hoch. Inzwischen hatte Zamorra einen Vorsprung von zehn Metern.
    Schnell hatten sich die scharfen Augen des Professors an die Dunkelheit gewöhnt. Er erkannte den Schatten, der es nicht einmal besonders eilig hatte, vom Fleck zu kommen. Er hob sich vage von der Gebäudefassade ab. Zamorra hörte, wie die Schulter des Mannes über die Mauer schliff. Der Schatten stieß ab und zu ein dumpfes Knurren aus.
    Zamorra ballte die Fäuste.
    Er wunderte sich, dass sein Amulett auf den Kerl absolut nicht reagierte. Er wartete vergebens auf das kalte Prickeln, das von seinem silbernen Talisman in solchen Situationen normalerweise auf ihn überging.
    Sollte der Unhold in der Dunkelheit sich mit einem magischen Schutzschild umgeben haben?
    Zamorra würde in wenigen Sekunden die Antwort auf diese Frage kennen.
    »Halt!«, rief er in die Finsternis hinein. »Bleiben Sie stehen, Eli Palmer! Im Namen des Dreigestirns des Guten: Ich befehle Ihnen, stehen zu bleiben!«
    Wieder dieses tierhafte Knurren.
    Und dann blieb der Schatten tatsächlich an seinem Platz. Er verharrte da, als warte er auf Zamorra und auf das, was danach kommen sollte. Mit entschlossener Miene ging Zamorra auf den Mann zu. Der Kerl zeigte ihm den Rücken. Bill Fleming kam angeschnauft. Voll Feuereifer drängte er Zamorra zur Seite. Seine Hand schnellte vorwärts. Er riss den Mann an der Schulter herum und kassierte im selben Moment einen brutalen Faustschlag, der ihn nach hinten riss und zu Boden schleuderte.
    Zamorra blickte den Burschen, der ihnen nun sein Gesicht zugewandt hatte, verwundert an. Der Mann fletschte die Zähne. Sie schimmerten weiß aus seinem wutverzerrten Gesicht. Seine kräftigen, klobigen Fäuste wippten abwartend auf und ab.
    »Her mit euch! Wer ist der nächste? Das habt ihr euch wohl so gedacht, was? Einen einsamen Matrosen, der auf dem Heimweg ist, zu überfallen. Aber da seid ihr bei mir an den Falschen geraten. Ich dresche euch das Ganovenfell von den Knochen, das schwör’ ich euch!«
    Zamorra grinste.
    Bill erhob sich verdattert.
    »Was ist?«, knurrte der Matrose ärgerlich. »War das etwa schon alles? Na los doch! Greift mich noch mal an!«
    Deshalb hatte das Amulett nicht reagiert. Der Mann da war nicht Eli Palmer. Er war kein Dämonendiener,

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