Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
Vom Netzwerk:
»Tausend Dollar sind doch nicht viel, wenn man den elektrischen Stuhl riskiert. Oder was meinen Sie, Mister Fisher?«
    »Da hast du vollkommen Recht, Jack«, versicherte Fisher, als wäre er von Jacks Meinung überzeugt. Seine Gedanken bewegten sich allerdings in eine ganz andere Richtung.
    »Nun, wir werden das schon regeln, Jackieboy.«
    »Wirklich?«
    »Bestimmt mein Lieber. Kannst dich auf Rudy Fisher verlassen.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Na also.« Fisher grinste dünn. »In zwei, oder sagen wir, in drei Tagen hast du das Geld, das du verlangst. Ich sehe ein, dass deine Forderung berechtigt ist, Jack.«
    »Na ja«, gab Jack klein bei, »ich wäre ja auch schon mit der Hälfte zufrieden, Mister Fisher.«
    Idiot, dachte Fisher. Er hatte Mühe, nicht lauthals zu lachen.
    »Keine Widerrede, Jack. Du kriegst das Geld, das du verlangt hast. So darfst du übrigens niemals Geschäfte machen, sonst kommst du auf keinen grünen Zweig. Erst hunderttausend verlangen und dann mit der Hälfte zufrieden sein. Wo gibt’s denn so etwas.«
    »Na ja, ich dachte nur…«
    »Bitte Jack«, unterbrach Fisher. »Keinen Ton mehr darüber. Du kriegst das Geld, und dann kannst du deiner Freundin einen Nerzmantel kaufen. Was meinst du wohl, wie sie sich freut.«
    Jack starrte Fisher verblüfft an.
    »Woher wissen Sie denn, dass ich ’ne Freundin habe?«
    »Aber Jack«, grinste Fisher süffisant.
    »So ein hübscher Bengel wie du wird doch wohl ’ne kleine Freundin haben. Stell doch dein Licht nicht so unter den Scheffel.«
    »Na ja, ich hab ja ’ne kleine Freundin«, gab er zu und freute sich, mit jemand über Sarah sprechen zu können. Mit seiner Mutter darüber zu sprechen, hatte er sich nicht getraut. Gewiss, sie wusste davon, dass er mit der Tochter des Drugstore-Besitzers Barclay ging, aber gesprochen hatten sie nur wenig darüber.
    Rudy Fisher hörte.aufmerksam zu. Er unterbrach Jacks Redestrom nicht. Nach und nach erfuhr Fisher alles Wissenswerte über die achtzehnjährige Sarah Barclay. Vor allem erfuhr er, wo sie wohnte. Und das war sehr wichtig. Es konnte ja immerhin sein, dass Jack seiner Freundin mit den tausend Dollar, die er besaß, imponieren wollte. Das konnte dann sehr peinlich werden.
    Nun, dachte Fisher, über dieses Problem kann sich der Boss den Kopf zerbrechen. Ich habe jedenfalls die Adresse von Jacks Freundin. Soll Fitzgerald bestimmen, was mit Sarah Barclay zu geschehen hat.
    »Wo wirst du in den nächsten Tagen nur wohnen?«, sagte Fisher sinnierend.
    »In einem Hotel?«, fragte Jack.
    »Im Waldorf Astoria, was?«, versetzte Fisher spöttisch.
    Er zog die Stirn in Falten.
    »Du musst in den nächsten Tagen erst mal mit einer Wanzenhöhle vorlieb nehmen. Nicht zu ändern, Jack, tut mir sehr Leid. Aber du bist ja selbst ein wenig schuld daran. Ich kenne da einen Hotelbesitzer, der hat mehrere Häuser. Eine Klitsche steht in der Mullberry Street, das ist im Osten von New York. Wie gesagt, es ist ein dreckiges Loch, was man dir als Zimmer anbieten wird, aber dort bist du sicher. Kein Mensch kümmert sich dort um dich. Wenn dein Vater zur Polente geht und dich suchen lässt, na schön - soll er. Dort wird dich niemand aufstöbem. Kriegst ’nen kleinen Schrieb mit, den zeigst du dem Portier. Dann geht alles in Ordnung. Und treib dich nach Möglichkeit nicht zu viel auf der Straße rum. Lass dir die Haare stutzen und kauf dir andere Kleidung. Alles klar?«
    »Yes Mister Fisher.«
    »Okay. Du rufst mich also morgen um zehn wieder an.«
    ***
    Samuel Fitzgerald trat auf den Balkon seiner Fünf-Zimmer-Komfortwohnung hinaus, die in der 22. Etage eines 45-stöckigen Gebäudes lag.
    Es war zehn Uhr vormittags. Gleich müssen die anderen kommen, dachte Fitzgerald. »Sammy« wie ihn seine engsten Freunde nannten, war erst vor einer halben Stunde aufgestanden. Er pflegte nie früher das Bett zu verlassen. Er konnte sich diesen Luxus leisten. Er war nicht umsonst der Boss der »Textilunion.«
    Unter und vor Fitzgerald erstreckte sich Manhattan in der strahlenden Sonne wie eine Modellstadt. Er konnte sich nicht erinnern, je einen so klaren Morgen erlebt zu haben, obwohl er sich immerhin schon den sechzig näherte. Hol’s der Teufel, man konnte heute bis Brooklyn und weiter sehen, über den East River hinweg bis Long Island. Der Strom sah wie ein stehendes Gewässer aus, ein Spielzeugsee auf Glasscherben und Spiegelglas.
    Eigentlich schade, dachte er gerührt, dass an so einem schönen Tag ein gewisser - wie heißt er doch

Weitere Kostenlose Bücher