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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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fallen, bevor sie sich mit einem Mann treffen.
    »Und wo, Liebling?«, fragte Sarah Barcley.
    »In dem kleinen Café, Sarah. Du weißt, wo wir schon öfters waren. Amsterdam Avenue, am Gramercy Park.«
    »Gut, Jacky. In einer Stunde bin ich dort.«
    »Schön, ich kann’s gar nicht mehr abwarten.«
    »Mir geht’s genauso, Darling.«
    Etwas missmutig, aber doch schon in freudiger Erwartung Schlenderte Jack zum Gramercy Park herunter.
    Er hatte Fishers Rat befolgt und sein Äußeres stark verändert. Er hatte sich nicht nur die Haare erheblich stutzen lassen, er hatte sie auch noch schwarz färben lassen. In der Bowery Street hatte er sich bei einem Trödler, der gebrauchte Kleidung feilbot, von Kopf bis Fuß neu eingekleidet. Er trug einen braunen Kammgarn-Anzug, Wildlederschuhe, ein Dufflecoat und einen neuen Hut. Seine auffälligen und charakteristischen Kennzeichen, wie Muttermal, Leberfleck und deformierte Ohrläppchen, hatten sich allerdings nicht vertuschen lassen.
    Jack hatte sich an den Besitz einer Pistole schon gewöhnt. Sie gab ihm ein erstaunliches Maß an Sicherheit.
    ***
    Am Montagvormittag suchten Phil und ich die Redaktion der »Sunday News« auf. Der Chefredakteur empfing uns in seinem Glaskasten.
    »Nehmen Sie Platz, meine Herren. Schlechte Nachrichten für Sie. Ich kann Ihnen auch nicht mit einem einzigen Anhaltspunkt auf warten. Es ist wie verhext.«
    »Wir haben nicht erwartet, Mister Sanders, dass Sie uns gleich eine Liste der Verdächtigen präsentieren«, meinte Phil lächelnd.
    »Das wäre auch völlig unberechtigter Optimismus«, sagte ich. »In der Regel macht man es uns nicht so leicht. Wir gehören nun einmal nicht zu den Leuten, denen die gebratenen Tauben nur so in den Mund flattern.«
    »Wo fangen wir nur an?«, stöhnte Mr. Sanders.
    »Schauen wir uns erst mal ein bisschen den Betrieb bei ihnen an, Mister Sanders«, schlug ich vor. »Vielleicht fällt uns dann eine Kleinigkeit auf, die wir durchleuchten können.«
    »Sekunden, bitte«, sagte der Chefredakteur. Er griff zum Telefon und erteilte einige Anweisungen an verschiedene Mitarbeiter.
    Dann verließen wir gemeinsam den Glaskasten und begaben uns in den großen Saal, in dem der Reporterstamm und die Sekretärinnen arbeiteten.
    Es konnte nicht weiter auffallen, dass der Chefredakteur zwei Männer in der Redaktion herumführte. So etwas kam so häufig vor, dass man uns fast gar keine Beachtung schenkte.
    East, sagte ich. Ein Mann allerdings beobachtete uns ständig auf dem Wege durch den großen Raum.
    Er fiel mir nicht wegen seiner stechenden Augen auf, sondern allein durch die Tatsache, dass er kaum den Blick von uns wandte. Auch seine Mühe, dabei nicht aufzufallen, täuschte mich nicht .Ich hatte sogleich das Gefühl, dass der Bursche nicht ganz sauber war.
    Zu Phil und Sanders sagte ich noch nichts Sie sollten sich ruhig weiterhin unbefangen unterhalten. Es waren völlig belanglose Worte, die zwischen den beiden gewechselt wurden, das war vorher abgemacht worden. Wie mir Phil später verriet, hatte er es mir angemerkt, dass ich jemand ins Visier genommen hatte.
    Im Schneckentempo schlenderten wir an den Damen der verschiedensten Jahrgänge vorbei, die angespannt und eifrig auf die Tasten ihrer Schreibmaschinen einhieben, als handele es sich um einen Wettbewerb zur Krönung der tüchtigsten Stenotypistin.
    Bei unserem Rundgang kamen wir wieder an dem Tisch des Reporters vorbei, der ein so auffälliges Interesse für uns bekundete.
    Ich blieb wie unbeabsichtigt stehen und sagte laut, dass es der Reporter hören konnte:
    »Sehr interessant, so ein Zeitungsbetrieb, Mister Sanders. Es ist schon immer mein Wunsch gewesen, so etwas einmal aus der Nähe betrachten zu können.«
    Mr. Sanders lächelte geschmeichelt.
    »Es ist mir ein Vergnügen, wenn sich die Abonnenten unserer Zeitung so aufgeschlossen zeigen. Ich kann es nur begrüßen, wenn sich die Leser über die Herstellung ihres Blattes informieren wollen.«
    »Halten wir Sie auch nicht zu lange auf?«, erkundigte sich Phil.
    »Ich bitte Sie, meine Herren«, entrüstete sich der Chefredakteur. »Ich werde Ihnen jetzt noch den Maschinensaal zeigen, damit Sie sich auch wirklich ein Bild von der Herstellung einer Zeitung machen können.«
    »Wir wissen gar nicht, wie wir Ihnen danken sollen, Mister Sanders«, sagte ich und beobachtete unauffällig den Reporter, der anscheinend angestrengt einen Artikel zusammenbastelte, dem aber bestimmt kein Wort entgangen war.
    »Keinen Dank,

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