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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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meine Herren«, sagte der Chefredakteur verbindlich. »Ich stelle mit Genugtuung fest, dass wir einen großen Leserstamm haben, und es ist mir eine Verpflichtung, das Niveau der ›Sunday News‹ noch weiter anzuheben.«
    Wir gingen weiter. Wieder im Glaskasten des Chefredakteurs angelangt, sagte ich:
    »Mister Sanders, sehen Sie doch bitte mal ganz unauffällig dorthin, wo die Fernschreiber stehen. Daneben, das heißt, am zweiten Tisch links des Pfeilers, sitzt ein Reporter. Wie heißt der Mann?«
    »Da brauche ich gar nicht erst hinzuschauen, Mister Cotton.«
    »Um so besser.«
    »Der Mann, den Sie meinen, heißt Dan Miller. Er gehört zur Feuilleton-Redaktion. Er schreibt Glossen und fungiert auch ab und zu als Rezensent für Konzertveranstaltungen.«
    »Hm, das passt nicht ganz in mein Konzept«, murmelte ich.
    »Hegen Sie einen Verdacht gegen ihn?«, fragte Sanders.
    »Ja«, gab ich zu. »aber als Feuilletonist wird er wohl kaum mit Parker zu tun gehabt haben?«
    »Sagen Sie das nicht, Mister Cotton«, widersprach der Chefredakteur. »Parker war schließlich auch der Chefreporter, übersehen Sie das bitte nicht. Er hatte praktisch mit allen Journalisten zu tun.«
    Phil pfiff durch die Zähne.
    »Jetzt versteh ich dich, Jerry.«
    »Behalten wir ihn ein bisschen im Auge«, sagte ich. »Mehr können wir vorläufig nicht tun. Bitte, lassen Sie sich nichts anmerken, Mister Sanders.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, meine Herren«, versprach der Chefredakteur.
    »Einer muss ja nun mal hier drunter sein, der für die Bande arbeitet. Vielleicht ist es dieser Dan Miller.«
    »Okay. Nehmen wir also noch den Maschinensaal ein wenig unter die Lupe«, meinte Phil.
    Wir wandten uns zur Tür.
    Als ich mich auf dem Absatz umdrehte, sah ich im Bruchteil einer Sekunde, wie der Reporter Dan Miller von seinem Tisch aus einem Jüngling, der sich seinem Platz nährte, einen leichten Wink mit dem Kopf in die Richtung des Glaskastens gab.
    Der Wink konnte harmlose Bedeutung haben, trotzdem beschloss ich natürlich, von nun an auch diesen Jüngling im Auge zu behalten.
    Wenig später standen wir an den Rotationsmaschinen. Die ersten Seiten für die umfangreiche Ausgabe wurden schon gedruckt, obwohl die »Sunday News« erst ab Samstagabend im Straßenhandel erhältlich war.
    Der Chefredakteur erklärte uns den Mechanismus einer Setzmaschine, als der Jüngling auftauchte.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Mister Sanders?« fragte er leichthin.
    »Bist doch sonst nicht so eifrig, Johnny«, sagte der Chefredakteur erstaunt.
    »Ich will mich ja auch bessern, Mister Sanders«, erklärte der junge Mann mit pfirsichrotem Kopf und hatte alle Mühe, die Pille zu schlucken, die ihm sein Chef verabfolgt hatte.
    »Das hört man gern, Johnny«, Sanders lachte breit. »Nun, wenn du dich unbedingt nützlich machen willst, dann hilf mal dem Metteur Rillwater ein wenig. Er schwitzt schon von der Arbeit. Das können wir nicht zulassen, was, Johnny. Du weißt doch, wer bei der Arbeit schwitzt, wird entlassen.«
    Der junge Bursche lächelte etwas unglücklich und stakste davon. Als er weit genug entfernt war, sagte ich leise zu dem Chefredakteur:
    »Das ist die Nummer zwei. Wie heißt er?«
    Robert Sanders wunderte sich nicht über meinen Verdacht. Das hatte er sich wohl schon abgewöhnt. Er schien mit allem zu rechnen.
    Knapp und sachlich antwortete er:
    »Johnny White. Achtzehn Jahre alt, Redaktions-Volontär. Stammt aus gutem Hause. Er simuliert manchmal einen Todkranken. Habe ihm schon ein paar Mal Urlaub geben müssen. Er ist jetzt ein Jahr bei mir. Führt anscheinend einen ziemlich unsoliden Lebenswandel. Nun, das ist schließlich seine Sache. Ich bin ja nicht sein Erziehungsberechtigter. Seine Arbeit macht er mehr schlecht als recht. Wollte ihn schon mal feuern, aber sein Vater beschwor mich, es noch mal mit ihm zu versuchen. Ich bin bisher allerdings noch nicht auf den Einfall gekommen, ihn mit den Sabotageakten hier in einen Zusammenhang zu bringen. Aber wie gesagt: möglich ist alles.«
    Ich erklärte den Chefredakteur und Phil über meine Beobachtungen kurz auf.
    »Jetzt steht sein Arbeitseifer, der für mich so überraschend kam, schon in einem ganz anderen Lichte«, konstatierte Robert Sanders mit gerunzelter Stirn.
    Wir machten noch einen Rundgang durch die Expeditionsräume und suchten dann wieder den Glaskasten auf.
    »Wir werden zwei G-men hier einschleusen, Mister Sanders. Lässt sich das möglichst unauffällig arrangieren?«,

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