009 - Dämonen-Duell
an die Oberfläche kommen.
Zapor Xant lachte. »War das ein Mordsspaß, Brüder!«
Josin grinste. »Faku hatte nicht die geringste Chance. Er wehrte sich zwar verbissen, aber es nützte ihm nichts.«
»Er hätte gern einen von uns mit in den Tod genommen«, bemerkte Cula, »doch es blieb beim Wollen.«
»Jetzt steht es drei gegen drei«, sagte Zapor Xant. Er konnte nicht wissen, daß Mira Montero auch nicht mehr lebte, daß ihnen diesen großen Dienst Tony Ballard, der Dämonenhasser, erwiesen hatte.
Für ihn existierte die Dämonin noch. »Mort Montero, Mira Montero und Poll«, zählte er auf. »Brüder, ich bin der Ansicht, daß wir allmählich Oberwasser kriegen. Heute nacht räumen wir mit unseren Feinden ganz auf. Morgen früh darf keiner der Monteros mehr leben.«
Josin lachte. »Das läßt sich verwirklichen.«
»Aber nur, wenn die Monteros den Schädel des schwarzen Druiden nicht in ihre Hände kriegen«, schränkte Cula ein.
»Ganz klar, daß der Schädel schon bald uns gehört«, erwiderte Zapor Xant zuversichtlich. Noch nie hatte er Mitternacht so sehr herbeigesehnt wie diesmal.
***
Wir hatten den Tod vor Augen. Ein scheußliches Gefühl. Vladek Rodensky wühlte sich mit seinen wilden Befreiungsversuchen immer tiefer in den schwarzmagischen Schlamm hinein. Ich riet ihm, damit aufzuhören, aber er schaffte es einfach nicht, stillzuhalten und zu warten, bis alles vorbei war.
Viel Zeit war vergangen.
Der Tag war dem Abend gewichen. Die Ausweglosigkeit unserer Lage präsentierte sich uns immer deutlicher. Das war eine schlimme geistige Folter. Es ist schrecklich, zu wissen, daß man sterben muß, daß man ein grausames Ende nehmen wird, ohne es verhindern zu können.
In meinem Kopf herrschte ein furchtbares Durcheinander.
Vergangenes, Erlebtes wirbelte durch meinen Sinn. Da war der Mörder mit der Geisterschlinge, dem es beinahe gelungen wäre, mich umzubringen. Ich sah mich im Reich der grünen Schatten und im Labyrinth der Dämonenschlange. Dann wiederum war ich auf der Insel des Schreckens, auf dem Friedhof der Zombies. Ich sah mich gegen eine gefährliche Horror-Mumie kämpfen, besiegte in meiner Erinnerung noch einmal den Hexer von Sumatra, fightete gegen den Sensenmann persönlich und tauchte in das Reich des Todes hinab. Da war der Teufelsbeschwörer, der mir das Leben schwergemacht hatte, und Yercell, Satans Bogenschütze. Und das Geisterhaus…
Alles Vergangenheit.
Randvoll war sie mit Gefahren gewesen.
Ich hatte sie alle überstanden.
Und nun…
Vladek reichte die gottverdammte Brühe, die uns verschlingen sollte, schon bis an den Hals. Ich hätte viel darum gegeben, um wenigstens ihm dieses entsetzliche Ende zu ersparen. Der Tod würde ihn vor mir ereilen. Eine zusätzliche Folter für mich. Ich würde tatenlos dabei zusehen müssen, wie mein guter Freund erstickte.
Nach elf tauchten Mark Montero und Poll auf. Sie wollten sehen, wie es um uns stand.
»Habt ihr euch mit dem Tod schon angefreundet?« höhnte Montero. »Er wird euch bald in seine Arme nehmen. Ich schätze, daß dein Freund in einer halben Stunde sterben wird, Tony Ballard. Und etwa um Mitternacht wirst du dran sein. Zu dieser Zeit werden wir uns auf Death Stone befinden und uns den Schädel des schwarzen Druiden holen. Genießt die Todesangst noch eine Weile. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn sie euch nicht um den Verstand bringt, damit ihr recht viel von eurem Ende mitbekommt.«
Montero und Poll verschwanden.
Ich brüllte ihnen wüste Verwünschungen nach, um die sie sich jedoch nicht scherten.
Es dauerte nicht lange, da hörten wir sie wegfahren.
Ihr Ziel war Death Stone.
Und wir konnten sie nicht daran hindern, daß sie sich mit dem Schädel des schwarzen Druiden eine gefährliche Macht holten.
***
Vor ihnen ragten die schwarzen Mauerfragmente von Death Stone auf. Zapor Xant und seine Brüder erreichten die Ruine vor Montero und Poll. Es hatte noch keinen Zweck, nach dem Schädel zu suchen, denn es war noch nicht Mitternacht. Die Dämonen mußten sich in Geduld fassen. Sie schlichen um die Ruine herum und entdeckten einen Wagen. Das Licht einer starken Handlampe fiel ihnen zwischen den bizarren Mauern von Death Stone auf, und sie stellten fest, daß sich zwei Männer in der Ruine befanden, die unermüdlich Löcher in den Boden gruben.
Zapor Xant, Cula und Josin versteckten sich.
»Menschen!« knurrte Cula, dessen Mordlust sofort wieder erwachte. Doch diesmal bezähmte er sie. Er wollte sich
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