009 - Dämonen-Duell
getragen von Geistwellen. Mort Montero wußte, daß Poll den Ruf auch empfing.
»Das ist Faku!« stieß er aufgeregt hervor.
Poll nickte. »Er ist in Gefahr!«
Sie konzentrierten sich auf den geistigen Kontakt. »Hilfe!« brüllte Faku. »Ihr müßt mir helfen! Sie sind hinter mir her!«
»Wer?« telepathierte Mort Montero zurück.
»Zapor Xant und seine mordgierigen Brüder!«
»Verdammt, wieso…«
»Sie müssen beim Institut auf der Lauer gelegen haben. Als ich rauskam, folgten sie mir. Ich gab Fersengeld, wollte mich nicht gegen alle drei stellen. Sie hetzten hinter mir her. Ich floh in die Kanalisation, konnte sie nicht abschütteln. Sie haben mich in die Enge getrieben. Ich kann ihnen nicht mehr entkommen. Wenn ihr mir nicht helft, bin ich verloren.«
»Wo befindest du dich?«
Faku nannte die genaue Position.
»Wenn sie merken, daß ich mit euch in telepathischem Kontakt stehe, werden sie die Verbindung zerreißen«, fügte Faku hinzu.
»Halt sie dir vom Leib, Faku! Wehr dich mit aller Kraft! Halte durch! Wir kommen!« gab Mort Montero zurück.
»J-j-j…« Aus. Die Verbindung bestand nicht mehr.
»Schnell, Poll!« knurrte Mort Montero. »Wir haben heute schon Mira verloren. Wir können es uns nicht leisten, auch noch Faku zu verlieren. Dadurch würde das Kräfteverhältnis zu unseren Ungunsten ausfallen. Verdammt, warum war Rufus nicht bereit, uns im Kampf gegen Zapor Xant und seine Brüder zu unterstützen? Dann wäre dieses Problem längst aus der Welt geschafft.«
»Er sagte, er hätte anderweitig zu tun.«
»Ja, sagen kann man viel. Aber ist es auch wahr?«
»Warum sollte uns Rufus belügen?«
»Kann ich dir verraten: Weil ihm unsere Probleme zu unwichtig sind. Er ließ sich gerade noch herab, uns diesen Tip zu geben. Mehr sind wir ihm nicht wert.«
»Das wird sich ändern, sobald wir den Schädel des schwarzen Druiden besitzen. Dann rücken wir zu ebenbürtigen Partnern von Rufus auf.«
»Erwähne das lieber nicht in seiner Gegenwart. So etwa hört er nämlich nicht gern. Er bleibt uns nur gewogen, solange wir eine Stufe unter ihm stehen. Wenn wir uns mit ihm auf diesselbe Stufe stellen, sieht er seine Vormachtstellung gefährdet und unternimmt etwas dagegen.«
Die beiden Dämonen verließen in großer Eile das Beerdigungsinstitut. An Tony Ballard und Vladek Rodensky brauchten sie keinen Gedanken zu verschwenden. Diesen beiden war der Tod sicher.
Dazu brauchten sie nichts mehr beizutragen.
Sie fanden den offenen Gully, kletterten über rostige Sprossen hinunter. Fakus Positionsangabe war kurz, aber äußerst präzise gewesen. Mort Montero und Poll fanden auf Anhieb den richtigen Weg. Sie hofften, nicht zu spät zu kommen. Immer wieder versuchte Montero, den telepathischen Kontakt mit Faku wiederaufzunehmen. Es gelang ihm nicht.
»Drei gegen einen«, knirschte Montero. »Das sieht diesen feigen Hunden ähnlich. Einen ehrlichen Kampf scheuen sie. Aber warte… Wenn wir erst den Druidenkopf haben …«
Sie stürmten durch Stollen und Gänge. Zielstrebig näherten sie sich dem Blindstollen, in dem Zapor Xant und seine Brüder ihren Feind gestellt hatten. Kein Kampflärm. Stille. Nur das Glucksen und Rauschen der Abwässer. In diesem Augenblick begriffen Mort Montero und Poll, daß sie zu spät kamen.
Sie forcierten ihr Tempo, obwohl sie wußten, daß sie für Faku nichts mehr tun konnten.
Wenn sie ihn schon nicht mehr retten konnten, wollten sie wenigstens über die Dämonen-Brüder herfallen.
Doch es stellte sich heraus, daß die sich bereits abgesetzt hatten.
Sie befanden sich nicht mehr in dem Blindstollen.
Es war nur noch Faku da.
Erschüttert standen Mort Montero und Poll vor der Dämonenleiche. Faku hatte einen grausamen Tod erlitten. Montero ballte in grimmiger Wut die Hände zu Fäusten und schwor seinen Feinden dafür bittere Rache, während sich Faku langsam auflöste.
***
Zapor Xant war zufrieden. Culas Idee, die Gegner vor der kommenden Nacht zu dezimieren, war gut gewesen, und Cula hatte sich vorhin im Kampf gegen Faku voll eingesetzt Das versöhnte Zapor Xant mit dem Bruder wieder einigermaßen.
Sie wußten, daß Faku die Mitglieder seiner Sippe zu Hilfe gerufen hatte. Sie hatten den telepathischen Schrei nicht sofort bemerkt, ihn dann aber abgeschnitten und Faku getötet.
Danach hatten sie reichlich Zeit gehabt, sich aus dem Staub zu machen. Sie verschwanden im Labyrinth der Kanalisation und tauchten in einer stillen, einsamen Gegend wieder auf. Niemand sah sie
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