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009 - Der Engel von Inveraray

009 - Der Engel von Inveraray

Titel: 009 - Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Fahrpreis entrichten und zuerst nach Edinburgh fahren, damit es Beweise dafür gab, dass Maxwell Blake tatsächlich dorthin gereist war.
    In Edinburgh angekommen, würde er die falsche Identität abstreifen, die sich für ihn als so bequem erwiesen hatte, und nach Norden in Richtung Inverness aufbrechen.
    Die einzige Hoffnung, sein früheres Leben wieder aufzunehmen, statt den Rest seiner Tage als Flüchtling zu verbringen, bestand darin herauszufinden, wer die Männer angeheuert hatte, die ihn in jener schicksalhaften Nacht zu töten versucht hatten. Sobald er dies wusste, würde er den Behörden beweisen müssen, dass er das Opfer eines fehlgeschlagenen Mordkomplotts war. Er hatte bereits eine Liste der Personen erstellt, die Gründe haben könnten, ihm den Tod zu wünschen.
    Sie war erschreckend lang.
    Im Laufe seines Lebens hatte er zahllose Frauen verführt, darunter etliche verheiratete, so dass es Heerscharen gehörnter Ehemänner gab, die ihn am liebsten unter der Erde sehen würden. Vincent war natürlich einer von ihnen, doch er hatte sich bereits gerächt, indem er Emmaline zerstört hatte, weshalb Haydon ihn nicht in Verdacht zog. Zählte man zu den betrogenen Ehegatten die Damen selbst hinzu, von denen einige das Ende ihrer Affäre mit Haydon ganz und gar nicht erfreut zur Kenntnis genommen hatten, wurde der Kreis der Verdächtigen geradezu beängstigend groß. Nicht zu vergessen das Heer seiner Vettern, Tanten, Onkel und sonstiger Verwandten, die alle vor Schreck gezittert hatten, als er den Titel des Marquess of Redmond geerbt hatte. Ihre Sorge, er würde das Vermögen der Redmonds leichtfertig verprassen, hatte sich als höchst berechtigt erwiesen. In der Tat war er die zwei Jahre nach Emmalines Tod fast ständig betrunken gewesen, was seinen Vetter Godfrey, einen wichtigtuerischen Dummkopf, der gestiefelt und gespornt bereitstand, um den Titel zu übernehmen, falls Haydon etwas zustoßen sollte, gewiss in Wut versetzt hatte. Haydon bezweifelte, dass Godfrey selbst des Mordes fähig war, traute ihm jedoch durchaus zu, jemand anderen dafür anzuheuern.
    Zurück in Inverness, würde er bei seinen Nachforschungen mit ihm beginnen.
    „He da, Sie zerdrücken meine Kuchenbrötchen", beklagte sich Eunice, als sie beobachtete, wie Haydon erfolglos versuchte, das Proviantbündel in seine Reisetasche zu stopfen. „Warum nehmen Sie nicht eine zweite Tasche für die Wegzehrung mit?"
    „Ich werde sehr wendig sein müssen und kann mich nicht mit zwei Gepäckstücken belasten." Haydon zog ein Hemd und ein Paar Hosen aus seiner Reisetasche, stopfte Eunices kostbares Proviantpaket hinein und schloss sie mit einiger Mühe. „So!"
    Doreen blickte ihn niedergeschlagen an. „Abreisefertig?"
    „Ja." Er seufzte.
    „Dann los, Junge!" Oliver klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und fragte dann ruhig: „Sie werden doch versuchen, zu ihr zurückzukehren, nicht wahr?"
    „Sobald ich meinen Namen rein gewaschen habe, Oliver, wird mich nichts auf der Welt davon abhalten können", gelobte Haydon.
    Oliver nickte zufrieden. „Dann lasst uns runtergehen, damit Sie sich von den Kindern verabschieden können, bevor ich Sie zu Ihrer Kutsche fahre."
    Die Kinder saßen um ein kleines Kaminfeuer im Salon und schauten gebannt zu, als Jack ihnen die Bilder in dem Buch über Schiffe zeigte, das Genevieve ihm gegeben hatte.
    „... und das hier ist eine spanische Galeone", erläuterte er und wies auf die Abbildung eines prächtigen Schiffs mit stolz geblähten weißen Segeln. „Sie wurden für Kriege und Entdeckungsreisen benutzt und mussten viel Platz im Rumpf haben, damit die Spanier sie mit Gold, Silber und Edelsteinen voll stopfen und die Schätze nach Spanien bringen konnten."
    Jamie runzelte die Stirn. „Hat dieses ganze Gold und Silber das Schiff denn nicht untergehen lassen?"
    „Nicht ein solches Schiff", versicherte Jack. „Es ist nur gesunken, wenn es während eines Sturms auf Grund gelaufen ist oder wenn Piraten ein Loch in seinen Rumpf geschossen haben, um es zu entern und auszurauben."
    „Wie konnten sie es ausrauben, wenn sie es vorher zum Untergehen gebracht haben und es auf dem Grund des Ozeans lag?" fragte Grace verwundert.
    Jack zuckte die Schultern. „Ich nehme an, sie haben versucht, die Schätze auf ihr eigenes Schiff zu bringen, bevor die Galeone gesunken ist."
    „Das klingt nicht nach einem besonders schlauen Plan", meinte Simon. „Es dauert bestimmt lange, Schatztruhen von einem Schiff auf das

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