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009 - Die Bestien

009 - Die Bestien

Titel: 009 - Die Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Eidechse gefunden. Und auf dem Spiegel waren seltsame Zeichen gemalt. Sehen Sie nur!«
    Frau Sirven nahm sich zusammen. Ihr Mann hatte ihr gesagt, dass ihnen irgendjemand böse Streiche spielte, um sie aus dem Schloss zu vertreiben.
    »Machen Sie sich keine Sorgen Maria«, sagte sie rasch und zwang sich zu einem Lächeln. »Das ist ein geschmackloser Scherz von jemand, der uns allen Angst einjagen will. Mein Mann bemüht sich bereits, herauszufinden, wer der Missetäter ist. Bitte, überlegen Sie sich Ihr Weggehen doch noch einmal.«
    »Das habe ich schon. Ob es nun ein schlechter Witz ist oder nicht, mir ist es hier zu unheimlich. Als man gestern den verwundeten Oberst gebracht hat, hatten auch alle Angst. Selbst Ravignat war die Sache nicht ganz geheuer, und er ist schließlich ein Mann. Und die Hunde sind nicht zurückgekommen, und dauernd hört man so unheimliche Schreie im Wald. Das alles bedeutet nichts Gutes, das können Sie mir glauben. Ich komme um vor Angst. Es tut mir wirklich leid, von Ihnen wegzugehen, gnädige Frau. Sie waren immer sehr nett zu mir, und ich gebe meine Stellung nur sehr ungern auf, aber ich schlafe keine Nacht mehr.
    Was Frau Sirven auch sagte, die Köchin ließ sich nicht umstimmen. Eigentlich konnte ihr die Schlossherrin ihre Reaktion nicht übel nehmen, denn ihr war selbst unbehaglich zumute. Sie suchte ihren Mann in seinem Arbeitszimmer auf, um ihm Marias Entschluss mitzuteilen.«
    »Na ja«, sagte er, »wir mussten schließlich mit so etwas rechnen.«
    »Mir geht es fast wie Maria. Ich beginne auch schon zu glauben, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht«, gab Frau Sirven zu.
    »Aber ich bitte dich, Germaine, sei doch vernünftig!«
    »Jedenfalls werde ich erst wieder ruhig schlafen können, wenn diese Sache aufgeklärt ist.«
    »Mach dir keine Sorgen, meine Liebe. Lange kann uns niemand mit solchen dummen Witzen ärgern. Wenn Maria unbedingt weg will, lass sie gehen. Sie wird es bereuen. Kümmere dich jetzt um unsere Gäste. Ich muss noch eine Arbeit beenden, dann komme ich auch.« Die Schlossherrin ging hinaus. Sie bemühte sich, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Ihr Mann war gerade fertig und wollte sein Arbeitszimmer verlassen, als Catherine und Elina eilig eintraten. Ihre Gesichter waren gerötet, und sie atmeten rasch vom schnellen Laufen.
    »Nanu, was ist denn?« fragte der Hausherr.
    »Wir hatten eine unangenehme Begegnung im Wald«, erwiderte Catherine. »Eine unangenehme Begegnung?«
    »Ja, wir haben einen Mann getroffen, der uns unheimlich war, so sehr, dass wir davongelaufen sind. Aber jetzt scheint es mir fast, als hätten wir uns etwas albern benommen.«
    »Wie sah er denn aus, dieser Mann?« Abwechselnd beschrieben die beiden Mädchen den Vagabunden. Georges Sirven hörte ihnen zunächst beunruhigt zu, lachte dann jedoch plötzlich.
    »Ach, das ist doch bloß Hurlo!« sagte er.
    »Hurlo? Wer ist das?« wollte Elina wissen.
    »Hurlo?« wiederholte Catherine. »Von dem habe ich schon oft gehört. Das ist doch der Wilderer, nicht wahr?«
    »Ja, gewiss. Das ist mein Wilderer. Natürlich ist er der Erzfeind des Jagdhüters. Es ist begreiflich, dass ihr ihn unheimlich gefunden habt, aber er ist vollkommen harmlos. Er wohnt mit seinen Hunden in einer Hütte in der Nähe der Ruinen des Hexendorfes. Er hat sich die Hütte selbst gebaut und lebt dort wie ein Wilder.«
    »Aussehen tut er wie ein gefährlicher Irrer«, erklärte Catherine mit leisem Schaudern.
    »Ja, Hurlo ist eine seltsame Erscheinung«, gab Sirven zu, »aber er ist keinesfalls verrückt. Er kann vollkommen logisch denken und weiß sehr viel mehr, als man ihm zutraut. Er lebt eben so, wie es ihm gefällt. Er ist ein Menschenfeind.«
    »Sehr seltsam«, sagte Elina.
    »Ja, aber auf dem Land findet man oft Sonderlinge. Mir persönlich ist Hurlo sogar sympathisch. Er stellt sozusagen eine Sehenswürdigkeit auf meinem Besitz dar. Coutarel, der ihm begreiflicherweise feindlich gesonnen ist, wollte ihn vertreiben, aber ich habe angeordnet, dass man ihn in Ruhe lässt. Selbst wenn er mal ein bisschen wildert, ist das wirklich nicht so schlimm. Er schießt vor allem Kaninchen ab, und die sind sowieso eine Landplage. Er hat nie etwas gestohlen oder die Gegend verunreinigt. Die gewilderten Tiere verkauft er heimlich auf den umliegenden Märkten, aber sogar die Polizisten drücken ein Auge zu. Er lebt schon lange hier.«
    Catherine lächelte erleichtert. »Er scheint ja wirklich ein sehr tugendhafter

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