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009 - Die Bestien

009 - Die Bestien

Titel: 009 - Die Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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gegenüber.
    Catherine versprach, sich um das Essen zu kümmern. Ravignat erledigte die Einkäufe.
    Georges Sirven, sein Sohn, Gilles, der Jagdaufseher und die beiden Mädchen setzten sich sodann auf ihre Pferde, um noch einmal nach John Hopkins zu suchen. Der Schlossherr war allerdings überzeugt, dass Hopkins schon unterwegs nach London oder einem anderen entfernten Ort war.
    Das Wetter war gut. Die Landschaft lag ruhig und friedlich da. Im Wald lockerte sich die Gruppe etwas auf, aber so, dass man einander im Auge behielt.
    Gut eine Stunde waren sie schon unterwegs, ohne etwas entdeckt zu haben. Sie hatten auch die Ruinen des Hexendorfes durchsucht, wiederum ergebnislos.
    »Ich glaube, wir können umkehren«, meinte der Jagdaufseher schließlich. »Er ist bestimmt nicht hier.«
    »Suchen wir noch ein bisschen weiter – sicher ist sicher. Den südwestlichen Zipfel des Waldes haben wir noch nicht erforscht. Wir haben ja noch viel Zeit, ehe es dunkel wird.«
    Die Gruppe hatte sich wieder formiert. Man ritt auf einem schmalen Weg hintereinander her, da rechts und links dichter Tannenwald war. Elina ritt als vorletzte, Catherine beschloss den Zug. Alle schwiegen.
    Nach einer Weile rief Gilles, der sich im Sattel umgedreht hatte: »Elina, wo ist denn Catherine?«
    Elina wandte sich um. Etwa zwanzig Meter hinter ihr trottete Catherines Pferd, doch ihre Freundin saß nicht mehr im Sattel.
    Die allgemeine Bestürzung war groß.
    »Sie muss gestürzt sein!« rief Gilles. »Wahrscheinlich ist ihr schlecht geworden. Schnell! Schnell!«
    Er galoppierte zurück. Die anderen folgten ihm, aufs äußerste besorgt.
    Robert drängte sich an Elina vorbei, um die Gruppe anzuführen.
    »Mein Gott, wenn bloß nichts passiert ist!« stöhnte er. Dabei dachte er nicht nur an einen Reitunfall.
    Sie erreichten eine Lichtung, die sie kurz zuvor überquert hatten, und von wo aus Wege nach allen Richtungen abgingen.
    Unschlüssig blieben sie stehen und sahen sich um. Auf keinem der Wege war Catherine zu erblicken. Wo konnte sie nur sein? Es herrschte tiefe Stille im Wald.
    »Das gibt’s doch gar nicht, dass Sie nichts gemerkt haben!« sagte Gilles heftig zu Elina. »Sie ritten doch direkt vor ihr. Wann haben Sie’ zum letzten Mal mit ihr gesprochen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Elina, die auch sehr besorgt zu sein schien. »Wir hatten alle schon eine Weile geschwiegen. Ich hörte die Tritte ihres Pferdes hinter mir und bin gar nicht auf die Idee gekommen …«
    »Dieser Wald ist verhext«, erklärte Gilles. »Wir müssen sie finden. Was machen wir nur? Ich hätte bei ihr bleiben sollen. Wir hätten sie gar nicht mitnehmen dürfen. Wäre sie doch auch wie die anderen heimgefahren!«
    Georges Sirven versuchte Gilles zu beruhigen. »Catherine wird ohnmächtig geworden und vom Pferd gestürzt sein«, sagte er. »Als sie nach dem Erwachen niemanden mehr sah, ist sie vielleicht auf einem Abkürzungsweg zum Schloss zurückgekehrt.«
    Diese recht glaubhafte Theorie beruhigte alle etwas, nur Gilles war noch völlig außer sich vor Angst.
    »Verlieren wir keine Zeit!« rief er. »Wir müssen uns verteilen und in verschiedenen Richtungen nach ihr suchen. Macht schnell! Sie hat doch sicher eine Todesangst, so allein hier im Wald. Und Coutarel, Sie reiten auf dem kürzesten Weg zum Schloss, um zu sehen, ob sie schon dort ist. Und kommen Sie sofort wieder zurück, uns Bescheid sagen. In einer halben Stunde treffen wir uns auf der Lichtung am südlichen Ende des Parks.«
    Man ritt in verschiedene Richtungen davon. Alle hatten Angst. Es war eine bedrückende, quälende Angst, die sich nicht mehr durch vernünftige Überlegungen vertreiben ließ.
    Robert ritt einen Weg entlang, der am Teich des Schlosses endete. An jeder Wegkreuzung blieb er stehen, um sich zu überzeugen, dass Catherine nicht vielleicht auf den Seitenpfaden zu erblicken war. Immer wieder rief er mit lauter Stimme nach der Verschwundenen. In der Ferne hörte er die Rufe der anderen. Und plötzlich sah er zwischen den Bäumen einen Reiter, der rasch auf das Schloss zuritt. Robert nahm an, dass es Coutarel war, der den ihm erteilten Auftrag ausführte, und trabte weiter. Er ritt um das Ufer des Teiches herum und wollte sein Pferd gerade wieder in den Wald lenken, als er am See ein Kind mit einem Korb entdeckte.
    Es war der kleine Andre, der Sohn des Jagdaufsehers. Er war von zu Hause ausgerissen, obwohl seine Mutter ihm verboten hatte, in den Wald zu gehen und Pilze zu suchen.
    »Sag’

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