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009 - Die Bestien

009 - Die Bestien

Titel: 009 - Die Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Tochter geworden?«
    »Seine Nachkommen und die von Elinas Tochter, sowie deren Kinder und Kindeskinder, durchstreiften die Erde auf der Suche nach dem dritten Talisman, der ihnen zusammen mit den beiden anderen ungeheure Macht über die Geister verleihen sollte. Sie hatten ein Gelübde abgelegt, das von Generation zu Generation durch die Jahrhunderte hindurch erneuert wurde: Niemals von den beiden Talismanen Gebrauch zu machen und Anbeth und Horbeth niemals mehr zu Diensten zu rufen, ehe sie nicht den dritten Talisman gefunden hatten. Immer wieder sind sie in den vergangenen fünf Jahrhunderten hierher zurückgekehrt, von einem unerklärlichen Heimweh getrieben, und um ihr Leben hier zu beenden. Dem Erben wurde zuvor die Verpflichtung auferlegt, die Suche fortzusetzen. Alle haben es getan. Auch ich. Eines Tages habe ich alles aufgegeben, was ich besaß, habe meine Tochter zurückgelassen und bin hierher gekommen. Ich habe mir diese Hütte gebaut und wie ein Einsiedler gelebt. Seit vierundzwanzig Jahren. Ich bin Horolo, der zweiundfünfzigste Pharao unserer Dynastie. Ich habe gehofft, dass eines Tages das Schicksal die drei Talismane wieder zusammenführen würde.«
    Elina sah, dass Tränen über die Wangen des alten Mannes rannen, und auch ihre Augen wurden feucht.
    »Ich lebte schon seit vier Jahren hier«, fuhr Hurlo fort, »da erschien meine Tochter bei mir. Sie war verzweifelt und erzählte mir, dass ihr Mann bei einem Unfall umgekommen sei. Sie erwartete ein Kind und war völlig mittellos. Sie bat mich, die unsinnige Suche aufzugeben, die schon seit Jahrhunderten zu nichts geführt hatte. Ich konnte ihr das jedoch nicht versprechen. Drei Tage nach ihrer Ankunft brachte sie ein Kind zur Welt. Sie selbst starb bei der Geburt. Ich habe sie auf unserem Friedhof begraben. Den Säugling legte ich in ein spitzenbesetztes Steckkissen, und an den Windeln befestigte ich die beiden Schmuckstücke und ein Blatt Papier, auf den ich den Namen Elina schrieb. Dann brachte ich das Mädchen weg. Eine Nacht, einen Tag und noch eine Nacht bin ich gewandert, ohne darauf zu achten, wohin mein Weg mich führte. Bei Anbruch des zweiten Tages bin ich in ein Städtchen gekommen. Auf der Treppe der Kirchentür habe ich das Kind niedergelegt, in der Hoffnung, dass es dort gute Menschen finden würden. Das Kind warst du, Elina. Ich bin dein Großvater. Hier auf diesem Lager bist du geboren worden.«
    »Merkwürdig, das scheint mir jetzt gar nicht mehr verwunderlich.«
    »Ich bin hierher zurückgekommen und war froh, dass du nichts wissen würdest von dem Schicksal, das unser Volk bedrückt hat. Aber dein Weg hat dich hierher geführt, und die Talismane hast du mitgebracht, und alle alten Geister sind wieder erwacht.
    Anbeth und Horbeth sind unter dem Hexenschloss eingesperrt, aber die niederen Geister sind erwacht und in die Körper der Hunde und Falken gefahren. Bevor ich dich gesehen hatte, ahnte ich, dass du zurückgekommen wirst, auf unerklärliche Weise zum Ort deiner Geburt zurückgefunden hattest. Ich habe sofort mit dir sprechen wollen, um dich zu warnen, aber es ging nicht. Die Geister hatten mich gelähmt, ließen mich in Trance fallen, wenn ich mich dir näherte. Auch eben war es so, aber dann konnte ich deine Brosche berühren, und da bin ich wieder zu mir gekommen.«
    »Ach, warum habe ich nicht schon eher mit dir sprechen können!« rief Elina verzweifelt. »Dann würde Catherine jetzt vielleicht noch leben.«
    »Ich fürchte, dass auch dir noch ein Unglück geschehen kann. Kurz zuvor, ehe ich wieder in Trance verfiel, haben die unsichtbaren Mächte mir eine Botschaft für dich gegeben.«
    »Eine Botschaft?« wiederholte Elina erbleichend.
    »Ja. Es ist eine Botschaft der dunklen Mächte, die im Gewölbe unter dem Hexenschloss eingesperrt sind. Anbeth und Horbeth wissen, dass sie nur mit Hilfe der beiden Talismane, die sich in deinem Besitz befinden, und einem Zauberspruch erlöst werden können. Sie wollten, dass ich sie befreie, und verlangen es schon seit Tagen von mir. Aber ich habe mich geweigert, weil ich der alten Überlieferung treu sein wollte. Deshalb haben sie versucht, die beiden Schmuckstücke an sich zu bringen. Sie haben euch in die Tiefe des Teiches ziehen wollen. Und dann haben sie Catherine durch die Hunde töten lassen, als sie die Brosche trug. Da nun du wieder beide Schmuckstücke trägst, und da sie wissen, wer du bist, wollen sie einen Pakt mit dir abschließen.«
    »Wirklich?« fragte Elina

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