Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
Vom Netzwerk:
starb? Das Gesetz ist hart und seine Buchstaben lassen sich nicht biegen. Eleonor Besby hatte bei einem Kidnapping mitgeholfen. Die Richter hätten sie verurteilen müssen, und ein Gnadenakt des Präsidenten hätte höchstens diese Strafe in lebenslängliches Zuchthaus umwandeln können.
    Keine Chance, dem Gesetz zu entkommen gab es für Kenneth Spider. Er endete auf dem elektrischen Stuhl. Aber vorher packte er aus.
    ***
    Kidnapper sind fast immer Feiglinge. Kenneth Spider machte keine Ausnahme. Vom Augenblick der Geburt des kleinen Charlie Holster, des Jungen, der an seiner Stelle Erbe des Holster-Vermögens werden würde, hasste er ihn, aber er brauchte acht Jahre, um sich zur Ausführung der Tat zu entschließen.
    Mit raffinierter Schlauheit ging er an die Ausführung seines Planes. Er machte sich auf die Suche nach einem Mann, der die Rolle des Entführers spielen sollte, ohne selbst an der Entführung beteiligt zu sein. Er fand Pat Stawford. Klar, dass Stawford auf einen Plan einging, der ihm eine Beute von fünfhunderttausend Dollar sicherte, ohne dass er das Risiko einer tatsächlichen Entführung eingehen musste. Spider verlangte zwar von ihm, dass er Charlie Holster zu einem späteren Zeitpunkt aus Spiders Haus auf Wards Island holen und töten sollte. Spider wollte dann Eleonor Besby erzählen, dass der Junge fortgelaufen wäre. Stawford ging zwar auf diese Bedingungen ein, aber er dachte nicht daran, sie zu erfüllen, oder wenn er daran gedacht hatte, so hinderte ihn die Schießerei in der Textilfabrik daran, weil er von diesem Augenblick an besorgt sein musste, die eigene Haut in Sicherheit zu bringen.
    In jener Nacht entführten Kenneth Spider und Eleonor Besby Charlie Holster. Es war ganz einfach. Spider kletterte über den Zaun und legte die Leiter an. Der Dogge Bongo gab er das präparierte Stück Fleisch. Der Hund hätte ihn zwar nicht gehindert, aber Spider wollte den Eindruck erwecken, dass Fremde das Kind geraubt hatten, und so musste er den Hund vergiften.
    Eleonor Besby weckte Charlie, zog ihn an und führte ihn zum Fenster, wo Spider ihn in Empfang nahm. Das Kind blieb arglos. Sie erzählten ihm irgendetwas, und Charlie nahm die ganze Sache als spannendes Abenteuer. Spider brachte ihn in sein Haus auf Wards Island. Am anderen Tage schloss er ihn gut ein. Unbesorgt konnte er zur Holster-Villa am anderen Morgen gehen und den erschreckten und besorgten Verwandten spielen.
    Pat Stawford kam nicht, um sein Versprechen zu erfüllen, aber wir fanden rasch die Spur der Bande. Spider packte die Furcht. Wenn wir Stawford fassten, dann würde alles herauskommen.
    Noch unruhiger wurde Eleonor Besby. Sie quälte die Reue. Sie sah, dass sie sich in eine wirklich gefährliche Sache eingelassen hatte, aber noch größer als die Angst um sich selbst, war in ihr die Furcht, Kenneth Spider könne Charlie Holster töten. Jedes Mal, wenn sie die Holster-Villa unter dem Vorwand verließ, sich um eine andere Stelle zu bemühen, ging sie zu Spiders Haus, versorgte Charlie so gut es ging, und tröstete das Kind, das unruhig wurde und nach Hause wollte und in dem auch die Angst vor Spider zu keimen begann.
    Dass Kenneth Spider den Jungen in diesen drei Wochen nicht tötete, lag einfach daran, dass er ein Feigling war. Vielleicht fürchtete er sich vor der Tat, sicherlich aber davor, dass Eleonor Besby in dem Augenblick, da sie Charlies Tod entdeckte, alles verraten würde.
    Dann aber kam jener Morgen, an dem ich die Untersuchung im Hause Holster wieder auf nahm. Spider fühlte, dass er in Verdacht geriet. Er sah, dass Eleonor Besby am Ende ihrer Nervenkraft war. Als er sie auf ihr Zimmer brachte, zischte er ihr zu: »Jetzt muss Charlie verschwinden.«
    Die Frau begriff, was er meinte. Noch während Spider mit Mr. Holster sprach, verließ sie das Haus, fuhr auf dem schnellsten Wege nach Wards Island, nahm Charlie an der Hand und verließ mit ihm das Haus.
    Zufällig las sie an jenem Apartmenthaus das Schild: »Wohnungen frei.« Sie mietete das Apartment 1015.
    Kenneth Spider erlitt beinahe einen Herzschlag, als er das Haus leer fand. Er begriff, was geschehen war. In der ersten Panik wollte er fliehen, aber dann blieb er. Wenn es ihm gelang, Eleonor Besby und Charlie zu finden, dann brauchte er sie nur zu töten, um wieder sicher zu sein. Selbst wenn Pat Stawford gefasst wurde, brauchte er nicht das Schlimmste zu befürchten.
    Wie aber sollte er Eleonor Besby unter den acht Millionen Menschen finden?
    Er gab Anzeigen in

Weitere Kostenlose Bücher