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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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geben, aber sie reichten aus, um die Gesichter der fünf Gangster in den Hintergrund rücken zu lassen und andere heraufzubeschwören. Ich sah Charlie Holster, den Jungen von acht Jahren, von dem ich nur ein Bild kannte, den ich nie lebendig gesehen hatte. Würde ich ihn noch einmal sehen? Bestand doch noch eine Chance? Eleonor Besby! Das Rätsel löste sich in dieser Frau. Lebte sie noch oder moderte ihre Leiche irgendwo in einem Versteck, lag sie, beschwert mit irgendwelchen Gegenständen, schon unkenntlich im Schlamm des East River? Wards Island lag im East River. Von einem bestimmten Haus war der Weg nicht weit bis zum Strand.
    Und nun tauchte Kenneth Spiders Gesicht vor meinem geistigen Auge auf, ein glattes junges, fast interessantes Gesicht, in dem man die Gedanken nicht lesen konnte, die sich hinter der Stirn abspielten. Konnte es sein, dass Kenneth…
    ***
    Ich fühlte, dass ich heftig gerüttelt wurde. Dann fingerte jemand an meiner Nase herum, und ich wurde vollends wach.
    Ich riss die Augen auf und fuhr hoch. Der Techniker sprang zurück.
    »Dein Anschluss!«, sagte er.
    Ich sprang von dem Sofa. Ich war eingeschlafen, ohne es zu merken.
    An dem Schalttisch flackerte ein rotes Licht. Der Techniker schob mir ein Paar Kopfhörer über die Ohren.
    »Hallo! Hallo!«, hörte ich eine entfernte, aber deutlich zu verstehende Männerstimme. »Hallo, wer ist dort? Melden Sie sich!«
    Der Techniker zeigte fragend auf ein Tonbandgerät, ob er das Gespräch mitschneiden solle. Ich nickte.
    »Ken, bist du es?«, fragte eine Frauenstimme.
    Der Mann am anderen Ende der Strippe schwieg atemlos. Dann fragte er vorsichtig: »Du hast die Anzeige gelesen, Elen?«
    »Ja, was willst du von mir?«
    Der Ton der Stimme des Mannes wechselte. Sie wurde eine ganze Etage dunkler. Wissen Sie, ich bin selber ein Mann, aber ich verstehe nicht viel von den Mätzchen, die manche Burschen anwenden, um Mädchen weichzubekommen. Für mein Gefühl schlug der Bursche einen Tonfall an wie ein jaulender Kater, aber ich kann mir vorstellen, dass eine bestimmte Sorte Frauen in den Knien zu wackeln beginnen und Schauer über den Rücken bekommen, wenn so eine Stimme sie vibrierend überrieselt.
    »Ich muss mit dir reden, Elen. Es sind schreckliche Missverständnisse zwischen uns vorgekommen. Wir müssen das klären. Wann kann ich dich sehen?«
    Die Frau antwortete nicht sofort, und der Mann rief in beschwörendem Ton: »Elen, hörst du noch. Sprich doch, Elen!«
    »Ja, ich höre, Ken«, sagte sie leise.
    »Ich habe Angst vor dir. Du hast so schreckliche Drohungen ausgestoßen.«
    »Elen, das war nur in der ersten Erregung. Du musst mich verstehen. Ich habe eine riesige Dummheit gemacht! Elen. Ich gebe es zu. Wir haben diese Dummheit gemacht!«
    »Du hast mich überredet. Tag und Nacht hast du auf mich eingeredet, bis ich schließlich zustimmte und tat, was du wolltest.«
    »Ja, Elen, es war so. Gut, ich gebe alles zu. Aber du hast mich verstanden. Ich wollte mir nicht nehmen lassen, was mir gehörte, und alles gehörte mir. Ich habe Tag und Nacht dafür geschuftet. Ich habe vieles dazu getan, die Firma aufzubauen und den Konzern größer zu machen. Ich glaubte, ich hätte ein Anrecht darauf, es auch eines Tages zu besitzen. Vielleicht war ich blind für die wirklichen Verhältnisse, aber, glaube mir, ich sehe jetzt klar. Wir müssen handeln.«
    »Was willst du tun?«, fragte sie, und ich hörte gut das Entsetzen in der Stimme.
    »Elen, wir befinden uns in schrecklicher Gefahr. Jawohl, wir beide. Es kann nicht mehr lange dauern, dann kommt alles ans Licht. Elen, wir müssen fliehen.«
    »Du willst wirklich, Ken?«, schrie sie entsetzt. »Nein, nein. Ich lasse es nicht zu.«
    »Du missverstehst mich. Elen, ich liebe dich. Alles, was ich getan habe, tat ich dir zuliebe. Ich wollte, dass du eines Tages an meiner Seite das Leben einer großen Dame führen solltest. Darum nur habe ich mich auf die ganze Sache eingelassen. - Elen, alles was mir wichtig ist, ist, dass ich auch wieder bei dir sein kann. Versteh doch! Ich hätte längst fliehen können, aber ich wollte nicht ohne dich leben. Ich habe es gut gemeint. Schön, ich habe falsch gehandelt, und ich kann nicht mehr viel gutmachen, aber noch könnten wir zusammen fliehen. - Elen, ich kann dir jetzt nicht mehr ein großes Leben bieten, aber ich bitte dich, an meiner Seite zu bleiben. Komm mit mir! Noch heute Nacht! Ich flehe dich an, Elen, denn ich liebe dich!«
    Er schwieg, und für länger als eine

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