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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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in dem man Wohnungen mieten kann, die aus einem eingerichteten Wohnraum, einem winzigen Schlafzimmer, einer Kochecke und einem Balkon bestehen.
    Mitzubringen brauchte man nur das Bettzeug. Alles andere ist im Mietpreis einbegriffen.
    Ich sah mich um. Kein Wagen parkte in der Nähe, auch kein Polizeifahrzeug.
    Ich ging auf das Haus zu. Die Haupttür war verschlossen. Ich drückte den Klingelknopf mit der Nummer aber nichts rührte sich. Kurzerhand drückte ich so viel Klingelknöpfe nieder, wie ich mit der flachen Hand bedecken konnte, und ich nahm die Hand nicht herunter.
    Für meine Ungeduld dauerte es viel zu lange, bevor endlich ein Fenster aufgerissen wurde, und irgendjemand mit verschlafener Stimme hinunterrief: »Zum Henker, wer ist da?«
    »FBI. Machen Sie auf!«
    »Kann ja jeder sagen!«, schrie er.
    »Mann, öffnen Sie, oder ich fresse Sie mit Haut und Haaren, wenn ich Sie zu fassen bekomme!«, brüllte ich zornig zurück. Es wirkte. Der Öffner summte.
    Ich stürzte auf den Fahrstuhl zu und drückte den Rufknopf. Nichts rührte sich. Der Lift funktionierte nicht. Es ist einfach, einen Lift außer Betrieb zu setzen. Es genügt, beim Aussteigen etwas zwischen die Tür zu legen, um sie am automatischen Schließen zu hindern.
    Ich machte mich zu Fuß auf die Socken. Die Apartments in solchen Häusern sind sinnvoll nummeriert. 1015 bedeutet, dass es sich um das fünfzehnte Apartment im 10. Stock handelt.
    Ich nahm die Treppen in großen Sätzen. Überall flogen jetzt die Türen auf. Neugierige und mehr oder weniger verschlafene Hausbewohner, die ich durch meine wilde Klingelei aufgeschreckt hatte, starrten dem Mann nach, der in langen Sätzen die Treppe hinauf raste.
    Ich hatte eben die siebte Etage geschafft, als der Schuss fiel. Der Knall war nur schwach zu hören, gedämpft durch die Türen, hinter denen der Schuss abgefeuert wurde.
    Ich biss die Zähne zusammen und tobte die restlichen Treppen hoch. Ich gelangte auf der zehnten Etage an. Neue Schüsse fielen, drei oder vier rasch hintereinander. Ich warf mich nach rechts und rannte den Flur entlang. Nummer 1011, 1012, 1013 und endlich 1015.
    Mit beiden Händen griff ich nach der Türklinke. Die Tür gab nicht gab, aber die obere Hälfte bestand aus Glas. Zwei, Schläge mit dem Lauf der Smith & Wesson genügten. Das Glas klirrte aus dem Rahmen. Ich griff durch die Öffnung, zog den Schnapper zurück.
    Eine kleine Diele öffnete sich, von der links die Tür zur Küche und geradeaus die Tür zum Wohnraum führte.
    Ich warf mich gegen die Wohnraumtür. Sie gab nicht nach. Mit zwei Sprüngen setzte ich zum Eingang zurück, schob die linke Schulter vor und rannte erneut gegen sie an. Krachend sprang die Tür aus den Angeln.
    ***
    Eine Kugel pfiff an meinem Kopf vorbei. Ich nahm den Kopf zurück. Noch einmal bellten Schüsse, aber ich befand mich längst in Deckung hinter der schief hängenden Tür, und wenn die Kugeln auch das Holz durchschlugen, so trafen sie mich doch nicht.
    Ich nahm die Smith & Wesson in die linke Hand, sprang rüber auf die andere Seite der Diele. Jetzt deckte mich ein vorspringendes Mauerstück, aber ich konnte in den Wohnraum sehen. Wüst sah es darin aus. Zwei Sessel und ein Tisch waren umgestürzt. Eine Tischlampe lag zertrümmert auf dem Boden.
    Die Tür zu dem kleinen Balkon stand offen. Der Nachtwind bauschte die Gardinen. Ich sah die Gestalt eines Mannes auf dem Balkon.
    Ich hob den Fuß und trat gegen die Tür. Sie löste sich völlig aus den Angeln und polterte auf den Boden.
    Von der brennenden Deckenbeleuchtung fiel genug Licht nach draußen, um den Mann auf dem Balkon zu erkennen.
    Er war über die Brüstung gestiegen und hielt sich mit beiden Händen an den Eisenstäben fest. Ich begriff, dass er versuchen wollte, über die Feuerleiter zu fliehen. Ich wusste nicht, wo er seine Pistole hatte, aber ich zögerte nicht länger, sondern betrat den Raum.
    »Gib auf, Spider«, rief ich.
    Sein Gesicht, das bleich schimmerte, war kaum zu erkennen. Der Mund stand offen, die Augen starrten mir mit einem Ausdruck entgegen, als sähen sie in Wahrheit nichts.
    Langsam, die Waffe in der Hand, ging ich quer durch den Raum auf den Balkon zu. Kenneth Spider veränderte seine Haltung nicht. Ich erkannte, dass er keine Waffe mehr bei sich trug, sondern alle zehn Finger krampfhaft um das Geländer des Balkons klammerte.
    Ich erreichte die Tür. Nur noch die Breite des Balkons trennte uns.
    Er warf den Kopf in den Nacken.
    »Halt, Cotton!«, gurgelte

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