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0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt

Titel: 0090 - Den Teufel zur Hölle geschickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Den Teufel zur Hölle geschickt
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Schicksal des Kindes kann davon abhängen, dass wir ihn so schnell sprechen können wie nur irgend möglich.«
    »Ich will sehen, was ich tun kann«, sagte der Arzt, »aber die Narkose kann ich unter keinen Umständen unterbrechen. Sie müssen warten.«
    Wir warteten bis neun Uhr abends. Endlich erschien der Chefarzt und winkte uns.
    Stawford lag in seinem Bett, die Augen geöffnet. An seinem rechten Arm machte sich ein Doktor mit einer Spritze zu schaffen.
    »Beeilen Sie sich!«, sagte der Chefarzt. »Ich weiß nicht, wie lange er antworten kann.«
    Ich beugte mich tief zu Pat Stawford hinunter.
    »Pat, hast du den Holster-Jungen entführt?«
    Er bewegte schwach den Kopf.
    »Nein!«, hauchte er.
    »Wer war es, Pat?«
    »Kenne… ihn… nicht! Sagte mir… ich… das… Geld… Ich… sollte… den… Jungen… töten… tat’s aber… nicht.«
    »Stawford, wo ist der Junge?«
    »Bei… ihm…«, hauchte er.
    »Schluss!«, sagte der Doktor hinter mir. »Er wird ohnmächtig.«
    Während sich die Ärzte über den Gangster beugten, verließen Phil und ich den Raum.
    »Wohin?«, fragte Phil.
    »Zu Richter Dalsford!«
    Ich störte den Richter im Kreis seiner Familie vor dem Fernsehschirm. Ich hatte schon früher mit ihm zu tun gehabt.
    »Entschuldigen Sie, Richter Dalsford, aber die Angelegenheit ist dringend. Ich brauche eine Erlaubnis zur Überwachung eines Telefonanschlusses.«
    Der Richter zog die Augenbrauen hoch.
    »In welcher Angelegenheit, Cotton?«, fragte Dalsford.
    »In dem Holster-Kidnapping!« Und dann setzte ich ihm alles auseinander, was ich darüber wusste oder zu wissen glaubte.
    Eine halbe Stunde später fuhren wir, mit einem richterlichen Befehl in der Tasche, vor der Fernsprechzentrale vor. Der technische Direktor musste geholt werden. Wir legten ihm Richter Dalsfords Anordnung vor.
    »In Ordnung!«, sagte er. »Die Leitung wird mit der vorgesehenen FBI-Leitung parallel geschaltet. Das ist in zwei Minuten geschehen.«
    »Fein! Kann ich vorher mit dem FBI telefonieren?«
    Der Direktor grinste flüchtig. »Klar«, sagte er, »wozu sind wir die Fernsprechzentrale von New York.«
    ***
    Ich lag auf dem Sofa unseres Abhörraumes. Das ist ein Spezialzimmer mit dick gepolsterten Wänden und einem hohen Filzbelag auf dem Fußboden. Entlang der Wände stehen ein Dutzend Tonbandgeräte vor einer großen Schalttafel mit einer Menge Kontakte und vielen Lampen und einem Haufen Telefonkram. Wenn ein richterlicher Befehl vorliegt, können hier bis zu fünfzig Anschlüsse überwacht und die geführten Gespräche auf Tonbandgeräten festgehalten werden. Techniker betreuen den Laden Tag und Nacht.
    Phil fand es verrückt, dass ich als ständige Wache entschlossen war, im Abhörraum zu bleiben.
    »Glaubst du an Wunder?«, fragte er. »Was für ein Telefongespräch soll ausgerechnet heute Nacht geführt werden?«
    »Phil, ich weiß es nicht, aber du oder ich, einer von uns beiden wird sich immer in diesem Raum aufhalten. Okay, ich mache den Anfang. Lege du dich in dein Bett und löse mich ab, wenn du dich rundherum ausgeschlafen hast! Jedenfalls gehe ich hier nicht fort.«
    Der Freund zuckte die Achseln.
    »Angenehme Ruhe«, wünschte er.
    »Hör zu«, sagte ich dem Techniker vom Nachtdienst. »Ich lege mich jetzt auf dieses Ding da, und wahrscheinlich werde ich einschlafen, denn ich bin jetzt rund vierundzwanzig Stunden auf den Beinen. Sollte unsere Nummer angerufen werden, oder sollten von dem Anschluss Telefongespräche geführt werden, weckst du mich sofort. Klar, Mac?«
    »Klar!«, nickte er, und ich ließ mich mit einem tiefen Seufzer auf die altersschwache Couch fallen.
    Obwohl ich müde war wie ein Jagdhund nach einer Wildschweinjagd, schlief ich nicht gleich ein. Vor meinen Augen tanzten die Gesichter der Leute, die in diese Angelegenheit verwickelt waren: Raggo Terluzzi, tot im Rinnstein der 18. Straße; sein Bruder Tonio, - verblutend an einem Messerstich unter einer Laterne vor der Textilfabrik; Greg MacLaw mit zertrümmertem Schädel auf dem Kühler des Lincoln; Slim Pund, unauffällig mit schrägen, verschlagenen Fuchsaugen in der Nische meiner Haustür, und schließlich Pat Stawford, zusammengeschossen im Maschinenraum der Vera Cruz.
    Fünf Männer, die fünfhunderttausend Dollar als Lösegeld für ein entführtes Kind kassierten, für ein Kind, das sie nie gesehen, dass sie nie wirklich in den Händen gehalten hatten.
    Stawfords wenige gehauchten Worte genügten nicht, um mir ein völlig klares Bild zu

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