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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hintergrund halten müssen."
    Manoli lächelte. „Nein, Gucky kann man kaum für einen Menschen halten, aber sein Auftauchen ist nicht ohne Gefahr für uns. Man könnte sich an ihn erinnern.
    „Gucky wird vorsichtig sein", versprach Rhodan und dachte weiter angestrengt nach. Er hatte plötzlich das Gefühl, in eine Sackgasse geraten zu sein. Und bis morgen mittag mußten sie wieder heraus sein!
     
    4.
     
    In erster Linie dachte Ellert an die Aufzeichnungen über den linearen Überlichtantrieb, die Onot in der Tasche hatte. Er wußte, daß er nun wieder genügend Energie besaß, Onots Körper ohne Gefahr für sich verlassen zu können, aber er hatte keine Ahnung, wie weit seine Sprünge sein durften. Und wenn er nicht mehr die Kraft besaß, rechtzeitig in einen anderen Körper einzudringen ...
    Er wagte nicht, sich die Folgen auszumalen. Erneut würde seine körperlose Wanderschaft durch die Ewigkeit beginnen.
    „Also gut, Onot", teilte er dem Druuf schließlich mit. „Wenn du auf mich hörst, werden wir gemeinsam versuchen, dem Obersten Richter ein Schnippchen zu schlagen. Ich werde dich vor der medizinischen Untersuchung retten und außerdem dafür sorgen, daß man dir später, wenn ich dich verlassen habe, nichts mehr anhaben kann."
    „Wie ist das möglich?"
    „Du bekommst von mir ein neues Gedächtnis, das sich zwar mit deinem alten deckt und dir deine Persönlichkeit läßt, mich aber nicht mehr kennt. Ich bin für dich nie gewesen. Und wenn du vor dem Richter stehst, wirst du die Wahrheit sprechen. Die Lügendetektoren werden das beweisen. Du wirst kein Verräter mehr sein."
    Onot war der Gedanke an ein neues Gedächtnis nicht gerade sehr sympathisch, aber er erkannte mit klarer Logik, daß es für ihn keine bessere Lösung gab. „Ich bin einverstanden", sagte er. „In einer Stunde wird es Nacht. Heute werden sie dich nicht mehr holen, also werden wir heute nacht fliehen. Wir versuchen, dein altes Labor im Gebirge zu erreichen, wo wir uns ausrüsten können. Vielleicht erhalte ich bis dahin auch Nachricht, wo meine Freunde sind. Sobald ich sie gefunden habe, bist du frei. Du wirst dich mit der neuen Erinnerung dem Richter stellen."
    Onot war nicht wohl in seiner dicken Haut.
    „Und warum fliehe ich, wenn ich mich doch wieder stelle?"
    „Weil du ihnen deinen guten Willen und dein reines Gewissen beweisen möchtest. Glaube mir, das wird sie überzeugen."
    „Und wie kommen wir aus dem Gefängnis?"
    „Das, lieber Onot, laß pur meine Sorge sein."
    Der Druuf gab sich zufrieden. Er legte sich auf das Bett und versuchte, wie Ellert ihm befahl, ein wenig zu schlafen. Kaum hatte er die Augen geschlossen und sich entspannt, unternahm Ellert den ersten Versuch.
    Onot lag wieder unter ihm, während er frei im Raum schwebte - ohne Körper, ohne Schwere. Er drang durch die Decke und befand sich in einer anderen Zelle. Ein Druuf lag in Ketten auf dem nackten Boden und schlief. Man schien ihn nicht so gut behandelt zu haben wie Onot, aber sicherlich war er auch kein berühmter Wissenschaftler.
    Ellert verzichtete darauf, sich dieses armselige Wesen als Versuchsobjekt zu wählen. Wenn schon, dann sollte es gleich der richtige Druuf sein.
    Ohne Schwierigkeiten drang er durch die Wände und kam auf den Korridor. Es wäre natürlich leicht gewesen, jetzt einfach zu „verschwinden". Aber dann blieb Onot in der Zelle, und mit ihm die wertvollen Aufzeichnungen, auf die er nur im äußersten Notfall verzichten wollte. Weiter hätte er natürlich auch gleich den Obersten Richter aufsuchen und beeinflussen können, aber das schien ihm zu gewagt. Ein kleiner Wärter, der einen Fehler machte, war nicht besonders interessant. Aber wenn außer Onot nun auch noch der Oberste Richter von Druufon geistesgestört wurde, so würde das Verdacht erregen. Es mußte genau so aussehen, als sei Onot mit natürlichen Mitteln geflohen.
    Ellert sank nach unten durch den Boden und kam in den Korridor, der zu der Zelle von Onot führte. Er konnte seine „Flug"-Geschwindigkeit jetzt wieder nach Belieben regeln und war davon überzeugt, auch größere Entfernungen zu überbrücken. Allerdings traute er sich noch nicht zu, von einem Planeten zum anderen zu springen.
    Die Zeitebene der Druuf hatte sich dem Einstein-Universum in gewissem Sinne angepaßt, aber die Parallelität war nicht von langer Dauer. In einigen Monaten würden die beiden Zeitebenen wieder auseinandergleiten und die Differenzen temporaler Art würden sich vergrößern, bis die

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