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0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
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durchsickem. Dooscamp, das weiß ich nicht. Man hat schon einmal das FBI-Gebäude gestürmt, einen Gefangenen herausgeholt, geteert und gefedert, an den Füßen auf gehängt und ein Feuer darunter…«
    »Aufhören!!!«, schrie Dooscamp plötzlich. Er presste die Hände an die Schläfen und war sichtlich am Ende seiner Kraft. »Aufhören. Ich kann doch nichts dafür. Ich habe die Mädchen doch nicht umgebracht. Ich doch nicht. Warum will man mir denn alles in die Schuhe schieben. Ich gehöre nicht zur Waschni-Sekte. Ich doch nicht.«
    »Aber, Sie wussten von ihr«, bluffte Robson.
    Dooscamp nickte geschlagen.
    »Ja. Schon seit ein paar Monaten. Ich bin bei Chenang so eine Art Vorarbeiter an der Schleuderwaschmaschine. Damals kam ein Arbeiter zu mir, einer von den jungen Chinks. Erwollte vier Stunden früher freihaben, als Feierabend war. Ich fragte natürlich nach dem Grund. Da sagte der Kerl ganz unverhohlen, er gehöre zur Waschni-Sekte und für den Nachmittag sei eine Zusammenkunft vereinbart, zu der alle Mitgliederzu erscheinen hätten. Na, ich wusste, dass in dem Fall nichts zu machen war. Hätte ich ihm den Urlaub nicht gegeben, wäre er allein gegangen und ich hätte in der nächsten Nacht plötzlich ein Messer zwischen den Rippen gehabt. Ich hatte in den Jahren, die ich bei den Chinks zubrachte, genug von dieser blutgierigen Sekte gehört.«
    »Wie hieß der Mann? Arbeitet er jetzt noch bei Chenang? Wo wohnt er?«
    »Cha Ilse Menung. Er ist ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt, hat eine Figur wie ein Ringkämpfer und wohnt genau dem großen Betrieb gegenüber, indem Chenang seine Wäscherei unterhält.«
    Robson griff bereits zum Telefon.
    »Mordkommission«, sagte er, »Robson am Apparat. Ich brauche sofort unseren Dolmetscher fürs Chinesenviertel, einen Wagen, zwei Paar Handschellen und drei Maschinenpistolen. Ja, sofort.«
    ***
    Nacheinander sprangen acht Chinesen von der höher gelegenen Tür in unser Verlies herab. Sie hatten Pumphosen an und nackte, eingefettete Oberkörper. Ihre Gesichter trieften vor Fett.
    »Sinnlos«, raunte ich Phil zu. »Dagegen kommen wir auch mit deiner Kanone nicht an. Steck’ sie weg. Wir müssen eine andere Gelegenheit abwarten.«
    »Aber…«
    »Sie würden nur entdecken, dass du überhaupt noch die Kanone hast. Man würde sie dir abnehmen. Es hat jetzt keinen Zweck.«
    Er sah es wohl ein. Hinter meinem Rücken schob er die Waffe rasch zurück ins Schulterhalfter.
    Die acht Halunken kamen langsam auf uns zugerückt. Sie hatten lange, ein klein wenig gebogene Messer in der Hand. Oben in der Tür stand mit triumphierendem Grinsen der jugendliche Bandenführer Choa Tse. Seine Absicht war nicht zu erraten.
    Wir hätten uns zur Wehr gesetzt, wenn wir gesehen hätten, dass man uns hätte umbringen wollen. In diesem Falle hätten wir uns bis zum letzten Atemzug gewehrt. Aber solange diese Absicht nicht erkennbar war, wollten wir gegen diese Übermacht keinen Streit vom Zaum brechen.
    Sie verfolgten zweifellos eine bestimmte Taktik, denn sie kamen in einer geraden Reihe auf uns zu. Langsam wichen wir zurück.
    Sie trennten uns. Acht Mann schoben sich zwischen Phil und mich. Das Mädchen blieb auf Phils Seite.
    »Kommen«, rief Choa Tse mir zu.
    Okay. Ich ging zur Tür. Stützte mich mit den Händen auf und schwang mich hinauf. Draußen im Flur standen noch einmal drei von diesen halbnackten Henkersknechten. Sie nahmen mich in die Mitte und führten mich den Gang zurück, durch den wir gekommen waren. Ziemlich am anderen Ende des Ganges wurde eine Tür aufgerissen. Ich musste hineingehen. Es war ein kahler Raum mit einer Glühbirne und einem Stuhl, der im Fußboden verschraubt war. Der Stuhl hatte zwar rechts und links eine hochragende Stütze, für die Rückenlehne, aber das mittlere Verbindungsstück zwischen den beiden Holmen fehlte.
    Ich musste mich auf den Stuhl setzen. Mit dünner, aber unwahrscheinlich fester Schnur wurde ich an den Stuhl gefesselt.
    Sie machten ihre Arbeit sehr gründlich. Das linke Bein an das linke Stuhlbein, die rechte Wade gegen das rechte, meinen Oberkörper schließlich zwischen die beiden Holme. Als sie aufhörten, konnte ich gerade noch mit den Zehen wackeln und mit dem Kopf. Ansonsten war ich versandfertig verpackt.
    Als sie fertig waren, traten sie zurück. Choa Tse prüfte selbst die Fesseln und schien damit zufrieden.
    Er nickte über meinen Kopf hinweg zur Tür. Von dort näherten sich Schritte. Da der Stuhl mit dem Rücken zur Tür stand,

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