Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
Vom Netzwerk:
wusste nicht, ob sie ernst bleiben oder lachen sollte. Ganz ernsthaft wiederholte Phil seine Frage: »Gefällt es Ihnen hier?«
    »Natürlich nicht.«
    »Schön«, sagte Phil gelassen. »Im ersten Punkt unserer Tagesordnung sind wir uns also schon einig. Kommen wir zu Punkt zwei. Wie kommen wir hier heraus?«
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern.
    »Ihnen als sportlich trainierten Männern eröffnen sich da vielleicht ein paar Chancen mehr als mir, aber ich glaube trotzdem nicht, dass Sie es schaffen werden, die Tür ist aus Stahl, wie Sie vielleicht gesehen haben.«
    Phil grinste.
    »Kluges Kind. Aber was sagen Sie zu dem Ding da? Das ist auch aus Stahl.«
    Er fuhr sich unter den Rock und brachte - seine Dienstpistole heraus.
    Mir blieb die Luft weg.
    »Wo hast du denn das Ding her?«, fragte ich fassungslos.
    Phil grinste spitzbübisch.
    »Schnell noch eingesteckt, als Choa Tse mit seiner Kugelspritze erschien. Und die lieben Freunde haben ja vergessen, uns nach Waffen abzuklopfen. Es ist natürlich eine für mich völlig ungewöhnliche Kanone, weil auf allen, mit denen ich bisher schoss, die drei Buchstaben unseres Vereins eingeprägt waren, aber ich denke, ich werde auch ohne Prägestempel mit dem Ding fertig werden, was?«
    »Du scheinst reichlich übermütiger Stimmung zu sein«, brummte ich.
    »Bin ich auch«, sagte Phil lachend. »Mit dem Ding in der Hand bin ich so viel wert wie Choa Tse und seine ganze Mannschaft. Wenn wir es richtig anfangen, müsste es uns gelingen, Choa Tse die Maschinenpistole aus den Pfötchen zu schießen. Dann nimmst du die Kugelspritze, und dann wollen wir mal sehen, wer uns aufhält, wenn wir diesen Bau ausräuchem.«
    Ich weiß nicht, ob er tatsächlich so rosenrot in unsere nächste Zukunft bückte, oder ob er einen solchen Zweckoptimismus nur vortäuschte, weil er dem Mädchen den Eindruck vermitteln wollte, es könne gar nicht so schlimm um uns stehen. Ich weiß nur, dass er kaum ausgesprochen hatte, als wir draußen auch schon den Riegel vor unserer Tür klirren hörten.
    »Schnell«, raunte Phil und nahm seine Kanone fester in die Hand.
    Ich verstand. Mit einem raschen Griff schob ich das Mädchen hinter uns. Wenn es zu einem Kugelwechsel kommen sollte, mussten unsere Körper sie decken.
    Langsam schwang die Tür auf…
    ***
    Dooscamp war ins Schwitzen gekommen. Fast vier Jahre lang hatte er sich im Chinesenviertel vor der Polizei verstecken können, jetzt musste er die bittere Erfahrung aller derer machen, die sich außerhalb des Gesetzes gestellt haben, dass jede Tat einmal ans Sonnenlicht kommen wird.
    Wer wusste, was ihm drohte. Die Hinrichtung in der Gaskammer des kalifornischen Staatsgefängnisses. Ein Mord ist nach vier Jahren nicht verjährt.
    Er hatte ein Heer kleiner Schweißperlen auf der Stirn, obgleich es in Robsons Büro nicht übermäßig warm war. Seine Augen flogen unruhig hin und her. Plötzlich glaubte er, eine Chance für sich zu sehen. Robson unterhielt sich mit den beiden G-men, die ihn aus dem Chinesenviertel geholt hatten. Jetzt oder nie.
    Er sprang auf und lief quer durch das Zimmer. Oder vielmehr, er wollte es. Aber Robson war ebenso schnell einen Schritt zur Seite gesprungen und hatte nur das Bein ausgestreckt.
    Jimmy Döoscamp alias Brockly flog in hohem Bogen über das ausgestreckte Bein, stürzte und schlidderte noch ein paar Yard weiter. Bevor er wieder auf die Beine kommen konnte, hatten ihn die beiden G-men mit einem Polizeigriff, mit dem man ziemlich mühelos die reinsten Athleten bändigen könnte.
    »So etwas sollten Sie lassen«, sagte Robson ruhig. »Das führt zu nichts. Sie glauben doch wohl nicht, dass uns jemand mitten aus dem FBI-Gebäude stiften gehen kann? No, no Dooscamp, das ist sinnlos.«
    Er gab den beiden G-men durch einen Wink zu verstehen, dass man Dooscamp wieder auf den Stuhl vor Robsons Schreibtisch setzen sollte. Er selbst nahm nicht wieder Platz, sondern ging im Zimmer auf und ab. Noch einmal flüsterte er mit den beiden G-men. Daraufhin suchten sie in einem Aktenschrank nach einer bestimmten Mappe.
    »Sie kennen eine gewisse Malo Chenang?«, fragte Robson über Dooscamps Rücken hinweg.
    Auch von hinten sah Robson deutlich, dass sich Dooscamps Nervosität bei der Erwähnung dieses Namens noch steigerte.
    »Chenang?«, wiederholte der Mörder.
    »Ja. Mann, tun Sie nicht so. Kennen Sie Malo nun oder nicht?«
    »Ist - ist das nicht die Tochter von meinem Chef?«
    Robson stellte sich vor Dooscamp hin und verschränkte

Weitere Kostenlose Bücher