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0091 - Götzen und gelbe Gangster

0091 - Götzen und gelbe Gangster

Titel: 0091 - Götzen und gelbe Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götzen und gelbe Gangster
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nur ein bisschen wackelt, auch ohne dass sie von oben berührt wurde…
    Ohne dass es ihm bewusst wurde, trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Er hatte sich jetzt flach auf den Bauch gelegt und beide Ellenbogen seitlich aufgestützt. Er durfte nicht zittern.
    Vorsichtig führte er seine Hände von den Seiten her an den Metallkörper der Tellermine heran. Bei einer amerikanischen Mine wüsste man, das sie nur explodierte, wenn man sie von oben berührte, dachte er. Aber diese verfluchten Apparate sind ja nicht zuverlässig. Ich habe es einmal erlebt, dass ein Motorradfahrer über eine solche Mine hinweggefahren ist, und das Biest hat sich überhaupt nicht gerührt. Eine halbe Stunde später kam der Motorradfahrer zurück und fuhr einen Yard neben der Mine vorbei. Da explodierte das Drecksding. Sowas nennen die da unten Technik…
    Jetzt lagen seine Finger rechts und links an dem schlanken Leib der Mine. Sie war nicht viel höher als eine kräftige Daumenbreite, aber ihr Durchmesser betrug gut und gern eine Handlänge.
    Das Metall fühlte sich kühl an. Robsons Fingerspitzen waren feucht. Behutsam schob er die Mine nach links weg. Seine Nerven waren so gespannt, dass er das leise Geräusch deutlich hörte, als der Rand der Mine am Profilgummi des Reifens vorbeiglitt.
    Er wagte es nicht, schneller zu handeln. Millimeterweise schob er die Mine von dem Reifen weg. Dann hatte er einen Abstand von einer Handbreite zwischen Mine und Reifen hergestellt.
    Er rutsche auf dem Bauch ein Stück zurück.
    »Bob«, rief er, ohne sich umzusehen.
    »Ja, Sir?«, ertönte die vertraute Stimme des jungen Chinesen hinter ihm.
    »Ihr fahrt schnell zum FBI-Hospital. Vorher gehst du zu einem der hier herumhuschenden Streifenführer der Stadtpolizei. Die Cops müssen mir einen ihrer Wagen leihen, damit ich die Mine wegfahren kann. Sag’s ihnen, um was es geht.«
    »Ja, Sir.«
    Er hörte in seinem Rücken, wie sich Bobs Schritte rasch entfernten. Wieder konzentrierte er sein Augenmerk auf die Mine. Noch einmal schob er seine Hände von beiden Seiten vorsichtig an die Mine heran. Dann rutschte er mit der Mine rückwärts, bis er mit dem Kopf unter dem Wagen weg war. Er ließ die Mine nicht mehr los.
    Zuerst zog er das linke Knie heran, dann das rechte. Während die Mine noch auf der Straße zwischen seinen Händen blieb, ging er in die Hocke. Dann hob er langsam den Sprengkörper hoch.
    Meine Fingerkuppen sind nass vom Schweiß dachte etwas in ihm. Wenn mir das Biest aus den Händen rutscht… Unsinn wehrte er ab. Wenn es dir aus den Händen rutscht, wirst du jedenfalls keine Zeit mehr haben, dich darüber zu ärgern.
    Endlich stand er. Wie eine kostbare Schale hielt er die Mine.
    »Da, Sir. Dieser Wagen«, rief ihm ein Sergeant zu und hielt ihm schon die Tür eines Streifenwagens auf.
    Vorsichtig ging Robson auf den Wagen zu.
    Der Sergeant stierte mit weit aufgerissenen Augen auf den schrecklichen Metallkörper, der so harmlos aussah, und der doch Tod und Verderben für sie alle enthielt.
    Ganz behutsam, fast zärtlich legte Robson die Mine auf den freien Vordersitz. Dann ging er um den Wagen herum, setzte sich ans Steuer, beugte sich nach rechts und zog.langsam die Tür zu.
    Er schaltete die Sirene ein und fuhr langsam an. In den nächsten zwanzig Minuten war seine Aufmerksamkeit geteilt zwischen der Straße vor ihm und der Mine neben ihm. Immer wieder blickte er hinunter zu dem tückischen Sprengkörper.
    Dann hatte er endlich die Auffahrt zur weltberühmten Golden Gate Bridge erreicht. Seine noch immer heulende Polizeisirene verschaffte ihm auch hier freie Bahn.
    Er hatte kein Äuge für die Herrlichkeit dieses technischen Wunderwerkes, für die weiten Lichterbögen, die sich von Ufer zu Ufer spannten. Er fuhr und sah zur Mine, sah zur Mine und fuhr.
    Als er nach seiner Schätzung ungefähr die Mitte des mittleren Brückenabschnitts erreicht hatte, verlangsamte er seine Fahrt und hielt endlich an. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete die andere Tür.
    Noch einmal wiederholte sich das gleiche Manöver, das Hinlegen der Hände, das langsame Hinschieben, bis die Finger am Rand der Mine lagen, das feste Zupacken und das behutsame Hochheben.
    Er ging zum Rand der Brücke. Irgendwo waren die Lichter eines Dampfers zu sehen. Lieber Gott im Himmel, dachte Robson, lass sie nicht vom Wind gegen den Unterbau getrieben werden. Lass sie bis hinauf aufs Meer fliegen.
    Dann holte er tief Luft. Er machte eine halbe Drehung und schleuderte sie

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