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0091 - Lucifers Bücher

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Titel: 0091 - Lucifers Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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den Beamten der italienischen Straßenpolizei weder Karate, noch die Schilde der römischen Soldaten und deren Kurzschwerter.
    In seiner hoffnungslosen Verzweiflung schrie Arturo Trifallini, als er unter einem Hagel von Knüppelschlägen zu Boden ging: »Aiuto…! Aiuto…!«
    Aber niemand kam ihnen zu Hilfe. Im Gegenteil, die Überzahl schien noch größer geworden zu sein, und gnadenloser denn je knüppelte man auf sie los.
    Nicht einmal die mitleidige Bewußtlosigkeit nahm sie in ihre Arme. Im Besitz aller Sinne durchrasten sie eine Hölle an gräßlichen Schmerzen.
    »Mama mia!« schrie Luigi Mente in seiner unendlichen Verzweiflung und sah dann schon wieder Sonnen am Nachthimmel. Eine Hand preßte sich auf seinen Mund und verschloß ihn.
    Er wie sein Kumpel Arturo hatten schon lange keine Kraft mehr, sich gegen dieses gnadenlose Prügeln zu wehren.
    Apathisch lagen beide am Boden und ließen stumpfsinnig das Schreckliche über sich ergehen.
    ***
    Zamorra konnte den Augenblick nicht vergessen, in dem ihm Mater-Domina gestanden hatte, daß die Seherin Sibylle von Cumae ihre ältere Schwester sei und Domdonar der Sohn der Seherin.
    »Dann bin ich ja hier in Kampanien zwischen neunzig und achtzig vor der Zeitwende gelandet«, hatte Zamorra gesagt und damit die Mater-Domina verwirrt, denn mit dieser Zeitbestimmung konnte die alte Frau, die über ungewöhnlich starke Parakräfte verfügte und die die schwarze Magie beherrschte, nichts anfangen. »Wie lange reitet man bis zur Grotte der Sibylle, Mater-Domina?«
    Er hinderte sie nicht daran, daß sie ihn »filius« nannte - Sohn. Er spürte die Liebe, die sie ihm aus ganzem Herzen schenkte, und hin und wieder hatte er in dieser kurzen Zeitspanne den Verdacht gehabt, daß sie in ihm ihren leiblichen Sohn sähe. Sollte er ihr diesen Glauben nehmen? Sollte er ihr sagen, daß er ein Mensch aus einer ganz anderen Zeit wäre?
    »Was willst du in der Grotte der geweihten Bücher, Troija?«
    Jetzt hätte er ihr die Wahrheit sagen müssen, aus einer fernen Zukunft zu stammen, in der niemand mehr genau angeben konnte, wo einstmals Thule gelegen hatte, aber er sagte ihr diese Wahrheit nicht.
    »Mater-Domina, du hast mir den Weg aufgezeichnet, den ich gehen muß, denn über deine Schwester Sibylle will ich zu Domdonar. Ich habe noch einiges mit ihm abzurechnen.«
    Er wollte über Domdonar in seine Zeit zurückkehren, vorher aber diesem Magier und seinen teuflischen Luciferen das Handwerk legen. Ein Plan, der ihm selbst nicht ganz geheuer war.
    Der Name Domdonar klang irgendwie nach. Im gleichen Moment fühlte der Professor, wie das Amulett auf seiner Brust wärmer wurde, ein Beweis, daß übernatürliche Kräfte anwesend waren.
    Er, der gerade seine kostbare Toga betrachtet hatte, die er gegen die primitive Kleidung ausgetauscht hatte, die er im Badehaus an sich genommen, warf von unheimlicher Ahnung erfaßt Mater-Domina einen forschenden Blick zu und begriff, warum das Amulett seine Brust zu verbrennen drohte.
    Mater-Domina hatte aus einem ihm völlig unverständlichen Grund die Kräfte der Finsternis und der Hölle gerufen; ihre Zuneigung zu Zamorra hatte sich in abgrundtiefen, unmenschlichen Haß verwandelt. Ihre kohlenschwarzen Augen glühten wie die einer Wahnsinnigen. Ihre Hände waren zu widerlich anzusehenden Krallen geworden, und Geifer stand in ihren Mundwinkeln.
    Da sprang eine Bestie unter dem niedrigen Tisch hervor, ein katzenhaftes, langgestrecktes Raubtier unbekannter Rasse. Zamorra warf sich zur Seite, riß ein Liegebett um und drohte, auch zu Fall zu kommen. Mater-Domina war zur Furie geworden und hatte von vier Öllichtern schon drei ausgeblasen. Nur schemenhaft war im kostbar eingerichteten Speiseraum der Alten alles noch zu erkennen.
    Die Bestie stank nach Schwefel und Phosphor; so glühten auch die Lichter der über anderthalb Meter langen Katze, die bis zur Wand zurückgegangen war und sich zum Sprung duckte. Der Parapsychologe hatte gerade nach dem Amulett gegriffen, um die darin schlummernden Kräfte zu mobilisieren, als die Dunkelheit den Raum beherrschte. Nur die Lichter der Katze glühten und - Merlins Zauberschutz.
    Er hörte Mater-Domina kichern, wie Verrückte kichern. Die Alte mußte ihren Verstand verloren haben. Eben war er noch ihr filius - ihr Sohn Troija -, und jetzt wollte sie ihn mit Hilfe der schwarzen Magie vernichten.
    Das Amulett in seiner Hand drohte, ihm die Finger zu verbrennen. Das übersinnliche Schutzfeld, das ihn von einem Augenblick

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