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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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auch nur annähernd ähnlichen Gestalt.
    Wieso aber hatte der Comte entschieden bestritten, daß sein Diener verunglückt war? Ohne nachzuprüfen?
    Jane kam das mehr als merkwürdig vor. Daher wollte sie sich auf die Suche nach den Schlafstellen des Dieners machen. Vielleicht entdeckte sie eine Spur.
    Wenn Jacques wirklich so seltsame Gewohnheiten hatte, schlief er kaum in der Nähe der bewohnten Zimmer. In die unterirdischen Gewölbe des Châteaus wagte sich Jane nicht. Sie war keine Selbstmörderin. Nachts waren die Geister des Schlosses am mächtigsten, und den Gang in die Keller überließ sie lieber mir.
    Es gab zwei Hauptflügel. In dem einen bewohnte der Schloßherr einige Zimmer, in dem anderen waren vorübergehend wir untergebracht. Und hier begann Jane mit ihrer Suche.
    Bereits drei Zimmer weiter hatte sie den ersten Erfolg. In einer Ecke des ansonsten leeren Raumes lag nacktes Stroh, darüber eine schmutzige Decke. Jane leuchtete mit der mitgebrachten Taschenlampe in alle Winkel und entdeckte noch eine angebissene Brotkruste. Auf dem Boden gab es einige Wachsflecken von Kerzen.
    In diesem einen Punkt hatte der Comte also die Wahrheit gesagt. Im Erdgeschoß des Nebentraktes fand Jane ein zweites Lager, gleich darauf neben der Küche ein drittes.
    Die Küche war überraschend sauber und sah so aus, als werde sie oft benutzt. An den Wänden hingen schwere eiserne Kessel, Kupferpfannen und Backformen. Die zwei langen Arbeitstische waren blank gescheuert. Der altmodische, mit Holz zu heizende Herd blitzte.
    Auf einem Regal stand eine Sammlung uralter Kochbücher. Jane trat näher. Vielleicht fand sie hier ein Werk über Magie und Geister!
    Eben streckte sie die Hand nach dem ersten Buch aus, als sie hinter sich ein Geräusch hörte.
    »Suchen Sie etwas, Miß Collins?« fragte eine bekannte Stimme.
    Jane war es, als streiche ein Eiszapfen über ihren Rücken.
    ***
    »Jacques!« stieß sie krächzend hervor.
    Fassungslos drehte sie sich um und stand dem seltsamen Diener gegenüber. Obwohl auf Jacques schiefem und abstoßenden Gesicht ein häßliches Grinsen lag, hatten seine Augen einen traurigen, beinahe flehenden Ausdruck.
    Er streckte Jane die Hand entgegen, doch da er im selben Moment ein heiseres, hustendes Fauchen ausstieß, floh sie aus der Küche. Das wütende Lachen des Dieners hallte ihr noch in den Ohren, als sie unsere Zimmer erreichte und aufatmend hinter sich die Tür abschloß.
    Im nächsten Moment bereute sie, hierhergekommen zu sein. Mein Einsatzkoffer mit den Waffen des Guten schwebte frei in der Luft, umgeben von schlierigen Nebelfetzen.
    Eisige Kälte griff nach Jane. In dem Nebel entstanden schauerliche Dämonenfratzen. Krallen, fellbedeckte Pranken und Bockshufe mit messerscharfen Kanten tauchten aus dem Nebel auf.
    Ehe Jane zu einer Gegenwehr kam und zu der Beretta greifen konnte, waren die Dämonen über ihr.
    ***
    »Er hat unglaubliches Glück gehabt, Monsieur«, berichtete der alte Arzt, nachdem er Pierre gründlich untersucht hatte. »Außer ein paar Prellungen und Abschürfungen hat er nichts abbekommen. Die Jugend hat eben noch kräftige Knochen. Ich in meinem Alter hätte mir bei einem Motorradunfall das Genick gebrochen.«
    Ich hatte dem Arzt die Geschichte mit dem Motorradunfall erzählt, die ja sogar teilweise stimmte. »Dann kann ich ihn gleich wieder mitnehmen«, erwiderte ich.
    Der Arzt wiegte den Kopf und musterte mich durch seine dicken Brillengläser. »Ja, schon«, meinte er gedehnt. »Er steht unter einem schweren Schock. Ich weiß nicht, ob dieser Schock auch von dem Unfall stammt.«
    Er räusperte sich vielsagend. »Sie sind der Engländer, der mit zwei Begleitern im Château eingetroffen ist?«
    »Richtig.« Ich lächelte amüsiert. »Hat sich schnell herumgesprochen, nicht wahr? So oft kommen keine Ausländer nach Nouvatelle.«
    Der Arzt winkte ab. »Das ist nicht der Grund«, sagte er gedämpft. »Es ist nur so, daß niemand aus Nouvatelle freiwillig auf das Château gehen würde. Wir sind nicht lebensmüde.«
    »Wegen der Geister des Schlosses?«
    »Nicht nur.« Obwohl wir allein waren, sah sich der Arzt erst nach allen Seiten um, ob wir auch wirklich unbelauscht waren. »Der Comte hat nicht den besten Ruf in der Gegend. Und sein Diener Jacques… Sie haben ihn sicher gesehen.«
    »Man soll keine Vorurteile gegen häßliche Menschen haben, Monsieur le Docteur«, erwiderte ich lahm und dachte daran, daß ich fröstelte, wenn ich Jacques sah.
    Der Arzt lächelte

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