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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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des alten Arztes und warf mich mit einem weiten Sprung vorwärts.
    Jacques war jedoch trotz seines Alters schneller als ich. Er wich zur Seite, ließ mich ins Leere laufen und verschwand blitzartig durch eine Tür des Nebengebäudes.
    Ich wollte ihm folgen, doch die feuchte, modrige und eisige Luft, die mir aus der Tür entgegenstrich, warnte mich. Dahinter ging es in die Kellergewölbe von Château Brouillard, wohin ich mich ohne Licht und ohne meine Spezialwaffen nicht wagen durfte.
    »Er lebt also doch!« sagte Suko und warf einen Blick zu den dunklen Felsen des Hauptgebäudes hinauf. »Und der Comte hat es gewußt!«
    Ich erzählte ihm, was ich von dem alten Arzt erfahren hatte. »Durchaus möglich, daß die Grafen von Brouillard einen Geist ihres Schlosses gezwungen haben, ihnen zu dienen. Das wäre auch eine Erklärung, wieso Jacques mit den Arbeiten in dem riesigen Gebäude zurechtkommt. Er allein!«
    Suko zuckte die breiten Schultern unter seiner Lederkluft. »Bleibt noch die Frage, wer der junge Mann war, der mich vor Michelle gewarnt hat.«
    »Keine Ahnung«, gab ich zu und deutete auf Pierre. »Bringen wir ihn nach oben, sonst kippt er uns noch hier auf dem Hof um. Er hat heute mehr durchgemacht, als man einem einzelnen Menschen zumuten darf.«
    Es war Pierre nicht anzumerken, wie der Zwischenfall auf ihn wirkte. Er machte einen apathischen Eindruck und wankte erschöpft hinter uns her.
    Wir erreichten den ersten Stock des Nebentraktes und stockten.
    Die Tür zu Janes Zimmer stand offen. Licht fiel auf den Korridor heraus.
    In dem hellen Viereck lag der Comte de Brouillard. Tot oder betäubt.
    »Jane!« schrie ich auf und sprang in das Zimmer, stolperte über etwas und schlug der Länge nach hin.
    Mein Einsatzkoffer! Er lag direkt in der Tür!
    Auf den ersten Blick erkannte ich, daß sich ein Unbefugter daran zu schaffen gemacht hatte.
    »Jane!« Ich stürmte durch alle Räume, doch meine Freundin war verschwunden.
    »John, hier!« rief Suko draußen auf dem Korridor.
    Ich hetzte zu ihm. Mit düsterem Gesicht zeigte er auf meine Ersatzberetta, die in einer dunklen Ecke des Ganges lag.
    »Ich habe sie Jane zu ihrem Schutz zurückgelassen«, sagte Suko leise.
    Es war klar. Jane war verschleppt worden!
    Sie befand sich in den Händen der Geister von Château Brouillard!
    ***
    Jane konnte sich gegen die Übermacht nicht wehren. Sie griff verzweifelt nach der Beretta, doch sie feuerte keinen einzigen Schuß ab. Ehe sie abdrückte, wurde sie auf den Korridor gestoßen. Ein heftiger Schlag fegte ihr die Beretta aus der Hand.
    Jetzt war Jane völlig hilflos. Sie schlug um sich, doch es waren zu viele Gegner. Immer neue quollen aus der Nebelwolke, die ihr folgten. Es waren untergeordnete Dämonen, Hilfsgeister, die mit einfachen Waffen der Weißen Magie bekämpft werden konnten.
    Hätte Jane nur die Dämonenpeitsche oder die Gnostische Gemme einsetzen können!
    Mein Koffer hing noch im Zimmer in der Luft. Die Dämonen des Schlosses versuchten, den Koffer mitsamt seinem wertvollen Inhalt zu stehlen!
    Mit einem wilden Aufschrei warf, sich die Privatdetektivin herum. Sie wollte den Koffer bergen. Wenn sie Glück hatte, konnte sie ihn sogar öffnen und die Waffen gegen die Dämonen einsetzen.
    Es gelang ihr, die Reihe der Angreifer zu durchbrechen. Taumelnd wankte sie auf die Tür zu ihrem Zimmer zu und prallte zurück.
    Mitten im Raum stand Comte de Brouillard und preßte den Einsatzkoffer an sich.
    Mehr sah sie nicht mehr, weil sie von hinten gepackt und herumgewirbelt wurde. Die Dämonen ergriffen sie an den Armen und schleiften sie mit sich. Jane mußte sich dem Zwang fügen, sonst wäre es schlimm ausgegangen. Verzweifelt lief sie durch den Korridor. Nicht stolpern, hämmerte sie sich selbst ein, sonst zerschlug sie sich die Beine auf der Treppe!
    Unsanft wurde sie in die Tiefe gerissen. Auf der Treppe ins Erdgeschoß schaffte sie es noch, auf den Beinen zu bleiben, doch dann schleppten die Dämonen ihr Opfer quer durch die Halle. In der Mauer tat sich ein Spalt auf. Dahinter gähnte ein schwarzes Loch.
    »Hilfe!« schrie Jane gellend auf. »Nein! Hilfe!«
    Sie hatte keine Angst vor der Dunkelheit, aber sie fürchtete die Wesen der Finsternis, die dort unten auf sie lauerten! Und sie wußte, daß wir kaum ihre Spur finden konnten, wenn sie erst einmal in den unterirdischen Gewölben des alten Châteaus steckte.
    Alles Sträuben half ihr nichts. Sie wurde in das Loch hinein gezogen. Hinter ihr schloß sich der

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