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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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herum einen Kreis, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben schien. Er war gefangen inmitten dieser dicken Spiegelwände.
    Sein Herz trommelte wie verrückt gegen die Rippen. Sein Atem ging schnell. Wütend riß er das rechte Bein hoch. Er feuerte einen wütenden Tritt gegen das Glas. Nichts geschah.
    Diese Spiegel schienen sogar einen Pistolenschuß heil überstehen zu können. Sie rückten näher heran. Der Kreis wurde kleiner. Gott im Himmel, was war da im Gange?
    Wie von Sinnen rannte Tony Cannon gegen die immer enger zusammenrückenden Spiegel an. Er schlug mit den Fäusten dagegen, zahlreiche Beulen wölbten sich schon auf seiner Stirn.
    Er fing an, um Hilfe zu rufen, brüllte sich die Lunge aus dem Leib, doch niemand schien ihn zu hören, und seine eigenen Spiegelbilder begannen, ihn lauthals auszulachen.
    Eiskalte Schauer überliefen ihn. Jetzt, in diesem gefährlichen Augenblick, erkannte er, daß er einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte. Den größten Fehler seines Lebens hatte er gemacht, und nun bekam er dafür umgehend die hohe Rechnung präsentiert.
    Wie hatte er nur so närrisch sein können, einen Mann, der mit Dämonen unter einer Decke steckte, erpressen zu wollen? Wieso war ihm nicht rechtzeitig in den Sinn gekommen, daß das einfach nicht gutgehen konnte?
    Manson allein war eine miese kleine Null.
    Aber war Manson denn allein?
    Er stand im Dienst der Dämonen.
    Und das wiederum bedeutete, daß die Dämonen ihre Hand schützend über ihn hielten. Wer sich mit ihm anlegte, der legte sich gleichzeitig auch mit seinen Beschützern an. Ein solcher Mensch mußte nicht alle Tassen im Schrank haben! Er, Cannon, war dieser wahnwitzige Idiot!
    Zu spät war es nun für die Reue.
    Zu spät, um noch etwas rückgängig zu machen. Die Dinge nahmen ihren Lauf. Unaufhaltsam, gnadenlos.
    Cannon schossen die Gerüchte von den verschwundenen Leuten durch den Kopf. Jetzt teilte er ihr Schicksal. Er würde da landen, wohin man sie verschleppt hatte, und keiner würde ihn jemals wiedersehen.
    Diese Zukunftsaussichten machten ihn rasend. Er wollte nicht verschwinden.
    »Tony!« riefen ihm seine Spiegelbilder höhnisch grinsend zu. »Tony, komm zu uns! Komm doch! Komm!«
    »Manson!« brüllte Cannon wie von Sinnen, und er hoffte, daß der Direktor ihn hören konnte. »Manson!«
    Er bekam keine Antwort.
    Und wieder lockten die Spiegelbilder. »Nun komm doch zu uns, Tony!«
    Er hielt sich verzweifelt die Ohren zu, um sie nicht mehr zu hören, und brüllte erneut Mansons Namen. »Ich gebe auf, Manson! Hören Sie, Manson, Sie können Ihr verdammtes Geld behalten! Ich will es nicht mehr haben! Manson, lassen Sie mich aus diesem verfluchten Spiegelkäfig raus! Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Ihnen keine Schwierigkeiten machen werde! Ich gehe fort! Meinetwegen können Sie mich auch der Polizei übergeben! Machen Sie mit mir, was Sie wollen, aber lassen Sie mich um alles in der Welt raus aus diesem fürchterlichen Gefängnis! Hier drinnen wird man ja wahnsinnig!«
    Die Spiegelbilder ringsherum grienten. »Habt ihr das gehört? Wahnsinnig wird er bei seinem eigenen Anblick. Ist das nicht köstlich?«
    Cannon drehte sich immerzu im Kreis.
    Ihm wurde schwindelig. Er war einer schweren Erschöpfung nahe, rannte immer wieder aufs Neue gegen die Glaswände an, schlug sich die Hände daran blutig und brüllte wie auf der Folter.
    Als die Spiegel so eng um ihn herumstanden, daß er glaubte, kaum noch einen Atemzug tun zu können, unternahm er einen allerletzten Versuch.
    Keuchend wuchtete er sich vorwärts.
    Plötzlich kein Widerstand. Cannon riß entsetzt die Augen auf. Sein eigener Schwung riß ihn nach vorn. Er kippte direkt in einen der Spiegel hinein, merkte, daß er fiel, wollte sich irgendwo festkrallen, aber da war nichts, wo er Halt finden konnte.
    Heulen und Brausen umfing ihn.
    Er raste auf eine so unwirkliche Schwärze zu, wie er sie in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte, und als er in sie eintauchte, breitete sich diese Schwärze auch in seinem Kopf aus.
    Sein Angstschrei riß jäh ab.
    Und von dieser Stunde an befand er sich in den Dimensionen des Grauens.
    ***
    »Tony Cannon ist nicht abgereist!« behauptete Tanja Solares fest. Zamorra hatte gebeten, ihr ein paar Fragen stellen zu dürfen, er hatte ihr Nicole Duval vorgestellt, und es war ihm gelungen, das Vertrauen der Tänzerin zu erwerben. Sie waren in die Bar zurückgekehrt und hatten an einem der Tische Platz genommen. Zamorra blickte sich suchend

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