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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sind?«
    »Anzunehmen.«
    »Man wird versuchen, uns so schnell wie möglich wieder loszuwerden«, sagte Nicole.
    »Vielleicht… vielleicht auch nicht. Ebensogut könnten unsere Gegner erst mal abwarten. Ihre Position ist besser als die unsere. Sie können uns laufend unter Beobachtung halten und erst dann zuschlagen, wenn sie merken, daß wir ihrer Sache gefährlich werden.«
    Nicole zog die Mundwinkel nach unten. »Diese Sorge brauchen sie vorläufig noch nicht zu haben.«
    Zamorras Augen wurden schmal. »Das wird sich sehr bald ändern, meine Liebe, darauf hast du mein Wort. Möchtest du noch einen Sherry?«
    »Nein, danke. Der eine ist mir bereits zu Kopf gestiegen.«
    »Wollen wir nach oben gehen?«
    »Einverstanden«, erwiderte Nicole und glitt vom Hocker. Sie verließen die mondäne Hotelbar und kamen an der Rezeption vorbei. Eine hübsche, gertenschlanke Frau, fand Zamorra, streifte sie mit einem flüchtigen Blick und blieb dann unvermittelt aus zwei Gründen stehen.
    Erstens hatte er in der Frau die berühmte Tänzerin Tanja Solares erkannt, und zweitens hatte sie soeben zu dem drahtigen Mann hinter dem Pult ziemlich scharf gesagt: »Tony Cannon soll abgereist sein? Das glaube ich Ihnen niemals, junger Mann. Ich habe den Eindruck, Sie sagen mir bewußt die Unwahrheit!«
    Der Hotelangestellte bemühte sich um ein freundliches Lächeln. »Welchen Grund sollte ich haben, Sie zu belügen, Miß Solares?«
    »Die Frage ist gut!« sagte die Tänzerin ärgerlich. »Können Sie sie mir nicht beantworten?«
    Der Angestellte, an den Umgang mit schwierigen Gästen gewöhnt, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Mr. Cannon hat seine Rechnung beglichen und ist dann sofort abgereist, mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen.«
    »Abgereist!« fauchte die Tänzerin wütend. »Abgereist, ohne sich von mir zu verabschieden? Ohne mir eine Nachricht zu hinterlassen?«
    »Ich kenne seine Gründe nicht.«
    »Wohin ist Mr. Cannon abgereist, hm?«
    Der junge Mann hob die Schultern. »Das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Keiner unserer Gäste ist verpflichtet, uns das zu sagen.«
    Zamorra stutzte.
    Was war hier vorgefallen? Ein Mann namens Tony Cannon hatte offenbar ziemlich überstürzt das Hotel verlassen - und niemand wußte, wohin er abgereist war.
    Dazu gab es mindestens acht Parallelen.
    Der Professor löste sich von Nicole Duval und ging auf die Tänzerin zu.
    »Miß Solares«, sagte er freundlich. Tanjas Kopf ruckte herum. Sie musterte ihn mißtrauisch. »Mein Name ist Zamorra. Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    ***
    Er sah sich tausendfach, war umgeben von einem Spiegelwald, der ihn maßlos verwirrte. So viele Spiegel in seiner Suite! Wo kamen die so plötzlich her? Es mußte sich um einen Trick der Dämonen handeln. Tony Cannon versuchte, sich einigermaßen zu beruhigen. Er hob die Hand, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, und gleichzeitig taten das auch seine tausend Spiegelbilder. Oder waren es mehr?
    Teufel noch mal, was hatte das zu bedeuten?
    »Tony!« flüsterte es wieder.
    Die Spiegelbilder waren es. Sie riefen ihn, und obwohl er nun ganz steif dastand, bewegten sie sich, winkten ihn zu sich, lockten ihn, flüsterten ihm zu, er möge doch mit ihnen kommen.
    Sie führten ein rätselhaftes Eigenleben.
    Cannon atmete mehrmals tief durch.
    Eine optische Täuschung. Etwas anderes konnte das nicht sein. Er war sicher, daß er durch diese Spiegel einfach hindurchgehen konnte, weil sie nicht wirklich vorhanden waren.
    Verflucht, das hatte ihm dieser widerliche Hyram Manson eingebrockt. Aber das sollte er nicht ungestraft veranlaßt haben.
    Erst mal raus hier! dachte Tony Cannon wütend. Und wenn du draußen bist, knöpfst du dir den schleimigen Fettsack tüchtig vor. Der wird sich wundern.
    Cannon rannte auf die Spiegelwand los, in der Meinung, sie wäre nicht vorhanden. Da prallte er knallhart gegen das Glas. Es schien mehrere Zoll dick zu sein, zersplitterte nicht, bekam nicht einmal einen Sprung. Diese Erkenntnis rief nun in ihm eine erhitzte Panik hervor.
    Verstört tastete er den Spiegel ab.
    Sein Spiegelbild grinste ihn höhnisch an, verspottete ihn mit einem tückischen, schadenfrohen Blick.
    Es war auf eine rätselhafte Weise zu seinem eigenen Feind geworden. Unfaßbar, aber furchtbare Realität. Cannon wandte sich um. Ein bestürzter Schrei entrang sich seiner Kehle, als er feststellte, daß er von diesen Geisterspiegeln nunmehr völlig eingeschlossen war.
    Sie bildeten um ihn

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