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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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»Nichts, was Sie uns sagen werden, wird diesen Kreis jemals verlassen, Miß Solares«, versicherte er feierlich, und Nicole Duval schloß sich diesen Worten mit einem beipflichtenden Nicken an. Die Tänzerin tat einen erleichterten Atemzug, und dann erzählte sie mit einer um Verständnis heischenden Miene von jenen Umständen, unter denen sie mit Tony Cannon bekannt geworden war.
    Nicole staunte mit großen Augen.
    Der Hochstapler und die Tänzerin. Scheinbar ging die Sache von der vergangenen Nacht in die Tiefe.
    Das wäre ein großartiges Thema für einen Illustriertenroman gewesen.
    Als Tanja geendet hatte, herrschte für wenige Augenblicke nachdenkliches Schweigen, das die Tänzerin schließlich mit den Worten brach: »Ich bin davon überzeugt, daß Tony irgend etwas Schlimmes zugestoßen ist. Mir kann man nicht weismachen, er wäre abgereist. Man will damit nur das vertuschen, was tatsächlich mit ihm geschehen ist.«
    Zamorra legte Geld für die Getränke auf den Tisch und erhob sich. »Wissen Sie, was wir jetzt machen, Miß Solares? Wir sehen uns in Cannons Suite um. Möglicherweise bringt uns das auf eine Idee.«
    ***
    Er schlug nur die Augen auf, schloß sie aber gleich wieder. Ein heftiger Schmerz setzte in seinem Kopf ein. Es war ihm, als würde man in seinem Gehirn mit glühenden Nadeln herumwühlen. Der Boden, auf dem er lag, roch moderig, war erdig und feucht. Mit geschlossenen Augen lauschte er, und er erinnerte sich, eine brennende Fackel gesehen zu haben, als er die Augen offen gehabt hatte. Jetzt hörte er sie leise knistern.
    Hyram Manson. Die Spiegel. Der Sturz ins schwarze Nichts… Alles war ihm noch in bester Erinnerung. Angst kroch ihm in die Brust. Er hatte vorläufig nicht den Mut, noch einmal die Augen zu öffnen und sich umzudrehen. Er befürchtete zu sehr einen neuerlichen Schock.
    Der Kopfschmerz ebbte allmählich ab.
    Cannon wälzte sich ächzend über den Boden und blieb auf dem Rücken liegen.
    Bestimmt war er allein. Allein - wo? Sein Atem ging ruhig. Er sog die Luft durch die Nase ein, und plötzlich registrierte er den verlockenden Duft köstlicher Speisen. Das verwirrte ihn so sehr, daß er nun doch noch einmal die Augen aufschlug und sie auch offenhielt.
    Dort blakte die Fackel.
    Feucht glänzende Wände aus massiven Steinquadern umgaben ihn. Ein Gefängnis? Stöhnend setzte sich Tony Cannon auf und erblickte einen schweren, massiven, roh gezimmerten Tisch, auf dem sich all die herrlich duftenden Köstlichkeiten türmten. Was hatte das zu bedeuten? Waren all die Speisen für ihn hergerichtet? Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, und er hatte das Gefühl, seit langem nichts mehr zwischen die Zähne bekommen zu haben. Sein Magen fing an zu knurren. Er war hungrig. Aber er hatte nicht den Mut, sich etwas von diesem Tisch zu holen.
    Schweinefleisch, Huhn, Lamm, Rind… Alles knusprig braun gebraten und einen unwahrscheinlich köstlichen Duft verströmend. Dazwischen lagen große süße Trauben, Zitrusfrüchte, Bananen… Wie im Schlaraffenland. Cannon begriff diese rätselhafte Situation nicht.
    Er hatte sich den Unmut der Dämonen zugezogen, als er hinging, um Hyram Manson zu erpressen. Doch statt ihn zu strafen, belohnten sie ihn nun mit einer so herrlich reich gedeckten Tafel. Wo war da der Haken? Waren die Speisen etwa vergiftet?
    Das war's! Man wollte ihn quälen, stellte die verlockendsten Speisen vor ihn hin, machte ihn hungrig und veranlaßte ihn auf diese Weise, von diesen präparierten Speisen zu nehmen.
    Aber diese Freude wollte er ihnen nicht machen.
    Er wandte sich hastig um, um die Speisen nicht mehr zu sehen, und damit er sie auch nicht mehr riechen konnte, hielt er sich die Nase zu.
    Nicht mit mir! dachte er hartnäckig. Darauf falle ich euch nicht herein!
    Schritte drangen plötzlich an sein Ohr.
    Jetzt erst entdeckte er links die massive Holztür.
    Verkrampft wartete er auf das, was nun passieren würde. Kam man nachsehen, ob er sich schon in Krämpfen wand? Sein Gesicht wurde hart. Die Lippen bildeten einen schmalen Strich. Was auch immer da auf ihn zukommen würde, er würde es wie ein Mann tragen.
    Ein Riegel, schwer und klobig, knallte zur Seite. Dann wurde die Tür aufgerissen, und drei Männer betraten den Kerker. Es gab wohl nichts mehr, das Cannon jetzt noch in Erstaunen versetzen konnte. Die Männer waren gekleidet wie die Römer vor zweitausend Jahren. Es waren kräftige, muskulöse Burschen mit finsteren Gesichtern und harten, gnadenlosen Augen.
    Einer

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