Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Mitleidlos drückte er sein Amulett auf das unheimliche Auge.
    Es zischte und brodelte.
    Und dann gellte ein markerschütternder Schrei durch die Suite, als hätte der Professor einem Menschen das Augenlicht geraubt. Nicole stand entsetzt da. Ihre zitternden Hände lagen auf den bleichen Wangen. Der Schrei war so grauenvoll gewesen, daß ihr jetzt noch, wo nichts mehr zu hören war, das Blut in den Adern stockte.
    Vorsichtig nahm Zamorra sein Amulett von der Fliese.
    Nun glich diese haargenau den andern.
    Das Dämonenauge, das sie beobachtet hatte, war nicht mehr vorhanden. Als der Professor vom Badewannenrand heruntersprang, atmete Nicole Duval hörbar auf…
    ***
    Es war sein letzter Abend im Hotel »Residence«, und er ließ es sich verdammt gutgehen. Die besten und teuersten Speisen ließ er sich servieren, und er aß, bis er beinahe platzte. Alles ließ er - wie stets - auf seine Rechnung setzen. Anschließend begab er sich in die Bar, und da trank er Sekt auf Kosten des Hauses. Über dem Flaschenregal hing eine Uhr. Es war inzwischen acht geworden. Cannon lächelte gedankenverloren. Manson hatte das Geld bestimmt schon bereit. Eigentlich hätte er ihn jetzt schon aufsuchen können, doch da einundzwanzig Uhr ausgemacht war, wollte er dem Direktor diese eine Stunde noch gnädig gewähren.
    Während Cannon an seinem Sekt nippte, dachte er an Tanja Solares. Sie hatte das Hotel wechseln wollen, es aber noch nicht getan. Seine Bemühungen, sie wiederzusehen, waren alle gescheitert.
    Nun, er würde sie anrufen, sobald er von hier ausgezogen war, und er war fast sicher, daß sie ihm folgen würde. Nicht deshalb, weil er ihr das Leben gerettet hatte, sondern weil sie ähnlich für ihn empfand wie er für sie.
    Viertel nach acht fuhr Cannon nach oben, um sich reisefertig zu machen. Die beiden Koffer waren in Rekordzeit gepackt. Fertig. Seinem Verlassen des Hotels stand nun nichts mehr im Wege.
    Oder etwa doch?
    Da war plötzlich etwas, das ihn irritierte.
    Etwas Undefinierbares, von dem er sich dermaßen bedroht fühlte, daß er es mit der Angst zu tun bekam. Mit einemmal kamen ihm Zweifel, ob es richtig gewesen war, Hyram Manson das Messer an die Kehle zu setzen. Der Mann hatte Verbindungen ins Dämonenreich. Gefährliche Beziehungen, die man fürchten mußte. Hatte er, Cannon, sich zu weit vorgewagt?
    Fast schien es ihm so.
    Er glaubte, hinter sich ein Flüstern zu hören.
    »Tony!« zischelte es. »He, Tony Cannon!« Und das, obwohl er allein in seiner Suite war. In diesem Augenblick erkannte er, daß er verdammt leichtsinnig gewesen war. Er hatte sich ohne jede Rückendeckung an Hyram Manson herangewagt, und nun schlug Manson mit Hilfe seiner unheimlichen Verbindungen zurück…
    »Tony!«
    Cannon wandte sich mit einem heiseren Schrei um.
    Völlig verstört stand er dem gegenüber, was er mit weit aufgerissenen Augen erblickte, und er war in dieser Schrecksekunde nicht fähig, auch nur einen Finger zu bewegen.
    ***
    Das Abendessen war ausgezeichnet gewesen. Nicole hatte es trotzdem nur mit großem Widerwillen hinuntergewürgt. Das schreckliche Auge, das sie so gierig angestarrt hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn. Zamorra hatte mehrfach versucht, ein angeregtes Tischgespräch in Schwung zu bringen, doch Nicole war auf nichts eingestiegen, hatte lustlos in ihrem Essen herumgestochert, und so war dann eben das große Schweigen ausgebrochen, das sich immer noch hinzog.
    Ein Drink an der Bar färbte zwar Nicoles Wangen rot, aber er vermochte nicht ihre Zunge zu lösen.
    »Nicole«, sagte Professor Zamorra schließlich verstimmt. »Sag mal, was ist denn bloß in dich gefahren?«
    Das blonde Mädchen räusperte sich verlegen. »Ich weiß es nicht.«
    »Denkst du immer noch an dieses Auge?«
    »Ich kann es nicht verhindern. Tut mir leid.«
    »Es… es hat dich doch nicht etwa hypnotisiert«, sagte der Professor beunruhigt.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Diesbezüglich scheint nichts passiert zu sein. Ich kann nach wie vor frei entscheiden.«
    »Versuch den unliebsamen Zwischenfall zu vergessen.«
    »Ich bemühe mich ja.«
    »Soll ich dir helfen?«
    »Ich werd' schon darüber hinwegkommen.« Nicole nippte an ihrem Sherry. »Ob sich in jeder Suite ein solches Auge befindet?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte der Professor. »Aber auszuschließen ist es nicht. Auf diese Weise hätten die Dämonen alle Hotelgäste jederzeit unter Kontrolle.«
    »Dann weiß man also jetzt bereits im Schattenreich, daß wir hier

Weitere Kostenlose Bücher