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0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
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Wenn mich nicht alles täuschte, war es Hausmann, der zu mir sprach. Ich fühlte, wie er sich an meinen Fesseln zu schaffen machte. Es war nicht einfach, sie mit einem Taschenmesser zu durchschneiden. Aber er schaffte es. Dann spürte ich etwas Blankes, Kaltes zwischen den Fingern.
    »Sie ist geladen«, flüsterte Hausmann.
    Mit e,inem Ruck riß ich die Pistole vor und schoß dem Wärter, der uns am nächsten stand, in die Schulter. Stöhnend ließ er seine Pistole fallen. Dann warf ich mich hinter die Röhre, die Hausmann gedeckt hatte und die über die ganze Breitseite der Halle lief. Hausmann war wahnsinnig gewesen, als er sich in ihrem Schutz in die Halle geschlichen hatte. Aber es war clie einzige Möglichkeit, die sich ihm bot, um uns zu retten. Während ich hinter der Röhre lag und auf den Mann zielte, der Candler abführte, machte sich Hausmann daran, meine Fußfesseln zu lösen und Phil zu befreien.
    Dies alles ging in Sekunden. Ich gab einen zweiten Schuß ab, ehe die Gangster des Henkers richtig begriffen hatten, was geschehen war. Gleich danach sprang ich hinter der Deckung vor, feuerte im Laufen einen weiteren Schuß ab und nahm hinter einem Stahlpfeiler erneut Deckung. Die Gangster hatten Candler liegen gelassen und waren hinter dem Gittermast eines Kranes verschwunden.
    Phil hatte sich inzwischen die Pistole unseres Posten geholt. Wir verständigten uns durch Zeichen. Es galt zu verhindern, daß der Henker mit seinem Gang die Werft verlassen konnte Ich streckte vorsichtig meinen Arm heraus und zog ihn sofort wieder zurück als ein Schuß peitschte und wenige Zentimeter an mir vorbei ging. Ich widerholte das Manöver und feuerte selbst einen Schuß auf den Kran ab, der von einem wilden Feuerhagel erwidert wurde. Ich zog die Aufmerksamkeit unsrer Gegner auf mich und hoffte, daß Phil inzwischen unbehelligte hinter den Röhren auf die andere Seite der Halle gelangen konnte.
    Endlich hallte vom anderen Ende der Werft ein Schuß herüber. Einer unsrer Gegner lief zwei Schritte hinter dem Kran hervor und brach auf dem Boden zusammen. Nun war es Zeit, meine Deckung zu verlassen. Phil schoß zweidreimal, auch wenn er jetzt nicht traf, da sich seine Gegner darauf eingestellt hatten, auch von hinten angegriffen zu werden, so konnte ich mich doch mit ein paar Sprüngen näher zum Kran Vorarbeiten.
    Es waren höchstens noch drei oder vier Kerle, die gegen uns Widerstand leisteten. Auf einmal wurden die Gangster auch noch von der dritten Seite unter Feuer genommen. Ich sah zu der Stelle hinüber und erblickte hinter einem Eisenträger Stick' Candler. Er hatte sich befreit und war selbst zum Verfolger geworden. Ich sprang auf und gelangte mit einem Satz bis hinter einen Pfosten unmittelbar vor dem Kran.
    »Gebt auf!« schrie ich. »Wir wollen nicht unnötig Blut vergießen. Gebt den Henker heraus!« Ich sah, wie Candler auf einmal sich umsah und verschwand. Wahrscheinlich suchte er jetzt, da er sein Leben gerettet hatte, das Weite. Ich fand es gut, wenn er für einige Zeit noch frei herumlief. Er war der einzige unter unseren Gegnern, den wir kannten, ja, dessen Bild an jeder Polizeldienststelle hing. Vielleicht benötigten wir ihn noch einmal als Fährte.
    Hinter dem Kran kam Bewegung in die Leute. Es sah so aus, als stritten sie miteinander.
    »Kommt her, gebt den Henker heraus, wir werden nicht schießen«, rief ich noch einmal.
    Mir schien es, als würde der Streit heftiger. Plötzlich lief ein Mann vor mit erhobenen Händen und kam gerade auf mich zu. Zwei Schüsse peitschten auf, und er sank lautlos zusammen.
    Nun ging ein Höllenfeuer los. Die Gangster schienen ihre Magazine leer schießen zu wollen, nachdem sie ihren t Kameraden, der sich ergeben wollte, niedergeschossen hatten. Vpn der anderen Seite hörte ich die Waffen Phils bellen. Ich hatte noch zwei Schuß im Magazin, und die hütete ich mich sinnlos hinauszujagen.
    Dann war es still. Auch Phils Pistole schwieg. Ich vermutete zuerst eine Falle, aber dann sah ich, wie zwei Gangster in atemloser Hast den Kran hinauf kletterten. Ein dritter lag am Boden und blutete.
    Ich verfolgte die Flucht der beiden. Weit konnte sie nicht führen. Auf den hochgelegenen Schienen des Krans konnten sie höchstens von einem Ende der Halle zum anderen klettern. Es sei denn, es gelänge ihnen an der Innenwand hochzusteigen. Aber das hielt ich für ausgeschlossen.
    Nun sah ich, daß auch der eine der beiden Flüchtenden verwundet war. Seine Bewegungen wurden immer langsamer.

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