Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0092 - Das Testament des Detektivs

0092 - Das Testament des Detektivs

Titel: 0092 - Das Testament des Detektivs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Testament des Detektivs
Vom Netzwerk:
nicht den Mut dazu.«
    »Der muß aber dann im Verlauf der Nacht plötzlich bei Ihnen dagewesen sein«, meinte Phil.
    »Ja, als ich sah, daß Sie überwältigt worden waren, wußte ich nicht, was ich tun sollte. Ich hörte die Sirene eines Streifenwagens, der offenbar durch einen Schuß alarmiert worden war. Der Garten war in Windeseile leer. Ich sah noch, wie man Sie und die anderen Gefangenen in zwei große Wagen verstaute und abbrauste. Da nahm ich meine Pistole aus dem Schreibtisch und raste zu meinem Wagen. Sie werden sich wundern, daß es mir gelang die Spur der flüchtigen Gangster aufzunehmen. Aber ich kenne sämtliche Straßen hier in Laurelton, und es genügt mir, ein Schlußlicht aufleuchten zu sehen, um zu wissen, in welche Richtung der Wagen rollt. Ausserdem habe ich einen stärkeren Motor eingebaut, als er normal in diesen Wagen gehört.«
    Wie um uns dies zu bestätigen, drückte er auf das Gas und die Beschleunigung preßte uns in die Sitze zurück.
    »Alle Achtung«, murmelte Phil beifällig, der doch von meinem Jaguar einiges gewohnt war.
    »Als ich den beiden Wagen lange genug gefolgt war, ohne selbst auszufallen«, fuhr Hausmann fort, »begann ich ganz instinktiv das Richtige zu tun. Genügender Abstand, Lichter aus, nicht zu nahe auffahren. Als der Weg hier in die Hafengegend führte, wurden die Fahrer merklich unsicher. Deswegen glaube ich auch nicht, daß sie eine bestimmte Halle als Ziel hatten.«
    »Vielleicht fanden sie auch nur die eine bestimmte Halle nicht gleich.«
    »Mag sein«, gab Hausmann zu. »Jedenfalls kurvten sie eine Weile umher, bevor sie dort hielten und ausluden, wo wir sie dann erledigt haben.«
    »Sagen Sie mal, Hausmann«, wandte ich mich an ihn, »woher haben Sie den Mut genommen, in die Halle einzudringen? Und was hätten Sie dann getan, wenn ich nicht zufällig vor der Röhre gelegen wäre, hinter der Sie sich gut verstecken konnten?«
    Hausmann wurde rot. »Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht«, sagte er. »Notfalls hätte ich auf jeden Fall geschossen. Vielleicht hätten Sie sich in dem Trubel dann befreien können. Ich hatte gar keine Angst, daß Sie nicht fähig wären, irgendeinen Weg zu Ihrer Befreiung zu finden, wenn man Ihnen nur half.«--Wenig später waren wir in Laurelton, ln der Hastings-Avenue. Ein Polizist stand vor dem Haus Wache. Wir klärten ihn mit wenigen Worten auf. Man hatte im Garten einen verwundeten Gangster gefunden und festgenommen. Das Haus war durchsucht worden, aber niemand konnte sich ein Bild davon machen, was eigentlich geschehen war.
    Wir verabschiedeten uns von Mr. Hausmann. Ich traute meinen Augen kaum, als der Taxi-Chauffeur noch an der gleichen Stelle stand, an der wir ihn verlassen hatten. Er hatte den Hut ein wenig ins Gesicht gezogen und schnarchte. Wir weckten ihn vorsichtig. Er sah uns erschreckt an, und es dauerte etwas, bis er wieder in der Wirklichkeit war. Wir fuhren zu meinem Jaguar zurück, bezahlten den Fahrer und sahen ihn lächelnd nach. Wir konnten es kaum fassen, daß er die ganze Zeit friedlich da'gesessen und geschlafen hatte, während wir um ein Haar gehenkt worden wären.
    Dann saßen wir wieder in meinem Jaguar. Ich blickte auf Phil und wir lächelten. Ich wußte schon, was jetzt fällig war. Vor einer kleinen Bar hielt ich den Wagen an.
    Der Wirt war bereits auf und wischte die Stühle und Tische.
    »Gibt's schon ejnen Kaffee?« erkundigte ich mich. Der Wirt sah uns groß an. Wir sahen wohl etwas ramponiert aus. Dann antwortete er höflich:
    »In fünf Minuten, frisch auf den Tisch.« Fünf Minuten schienen mir elend lang. »Zwei doppelte Whisky inzwischen«, bestellte ich. Der Wirt brachte sie auf einem Tablett.
    Wir hoben die Gläser und tranken.
    »Die erste Runde endete unentschieden. Wie wird die zweite ausgehen?«
    »Ganz gleich,- wie sie endet«, antwortete Phil, »der Sieg gehört immer uns.« Dann kam der Kaffee.
    ***
    Wir verließen die kleine Bar, als die Zeitungsjungen mit ihren schrillen Stimmen ihre Schlagzeilen in die Ohren der ersten JPassanten schrieen. Wir schnappten uns ein paar Morgenblätter, klemmten sie unter den Arm und gingen zum Wagen. Wenig später stand mein Jaguar im Hof des FBI-Gebäudes. Ich übergab ihn in sachkundige Hände und bat sogleich, für uns einen neutralen Wagen mit Sprechfunkgerät zu reservieren.
    Wir betraten unser Büro, öffneten die Fenster und ließen Luft herein. Wir legten die Zeitungen auf den Tisch. Unsere Blicke suchten die Schlagzeilen, und wir

Weitere Kostenlose Bücher