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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren in der Lage eines Bergsteigers, der inmitten eines gefährlichen Kamins unverhofft erblindet und zum Absturz verurteilt ist. Ich aktivierte den Rest meiner Kräfte, um mich für den Aufprall zu wappnen. Vielleicht war das meine Rettung. Die anderen vier, die gleich mir überlebten, hatten so schwere Verletzungen davongetragen, daß sie nach kurzer Zeit starben. Meinen verstümmelten paranormalen Fähigkeiten war es nicht möglich, helfend einzugreifen. Nach und nach ließ der mentale Druck etwas nach. Inzwischen hatte ich seinen Ursprung erkannt, denn ich vermochte in seiner breiten Angriffsfläche einige Gedankenmuster zu lokalisieren. Mein Wissen hatte sich viel zu spät eingestellt, um meinem Volk noch irgendwelche Vorteile zu bringen. Die Eingeborenen dieses Planeten strömten eine Art Parawelle aus, die jede andere Regung dieser Art eindämmte. Die primitiven Lebewesen ahnten natürlich nichts davon. Mehr und mehr gelang es mir, mich dem Druck zu widersetzen. Das war lebenswichtig für mich, denn ich mußte auf jeden Fall mit den Eingeborenen in Verbindung treten, um am Leben zu bleiben. Ich will hier nicht berichten, unter welchen Schwierigkeiten ich mich dem Dorf näherte. Je dichter ich an die Greens herankam, desto stärker nahm ihr geistiger Einfluß wieder zu. Trotzdem brachte ich es fertig, die Gestalt jenes alten, skurrilen Burschen anzunehmen, den Sie hier vor sich sehen. Er lebte schon damals am Rande des Dorfes und genoß den für mich vorteilhaften Ruf, unsterblich zu sein. Die Greens werden nicht alt, aber ich, Napoleon, konnte ohne Verdacht zu erwecken, immer weiter leben. Der Körper des Sonderlings ersparte mir die Mühe, von Generation zu Generation eine neue Imitation zu schaffen. Im Dorf konnte ich nur unter unsäglichen Mühen meine Begabung aktivieren. Deshalb kehrte ich ab und zu hierher zurück. Damit die Eingeborenen nicht auf die Idee kamen, in der Wüste herumzuwandern und in der Nähe des Schiffes herumzuschnüffeln, ließ ich einige Dinge geschehen, die in ihren Augen Wunder waren. Sie blieben von diesem Zeitpunkt an nur in der Nähe des Dorfes."
    Er unterbrach sich. Seine dunklen Augen schimmerten. Als keiner der fünf Männer etwas sagte, fuhr er fort zu sprechen.
    „Es war mir unmöglich, das Schiff allein wieder zu starten. Die Reparaturarbeiten hätten auch für erfahrene Paramechaniker ein Problem dargestellt. Außerdem hatte ich keine Ausbildung als Parapilot.
    Der mentale Einfluß der Greens mochte in großer Höhe wieder stärker werden, obwohl das nur eine Vermutung war, die sich inzwischen als falsch erwiesen hat. Trotzdem gab es keine Chance für mich, Moluk jemals wieder zu verlassen. Ich vegetierte dahin, führte ein Leben ohne Sinn und Zweck. Kurz nach dem Start dieses Schiffes war mein Heimatplanet explodiert. Unsere Wissenschaftler wollten ihn von der Sonne unabhängig machen. Sie errichteten gewaltige Kuppeln und heizten das Planeteninnere an, indem sie verschiedene Elemente zu einer Kernfusion brachten. Der Kernbrand wurde unter paramechanischer Kontrolle gehalten - das heißt, er sollte gehalten werden. Es gab jedoch anscheinend winzige Spuren unbekannten Materials, die man nicht in die Rechnung mit einbezogen hatte, ganz einfach deshalb nicht, weil man sie nicht kannte. Es dauerte nicht lange, bis unter der Planetenoberfläche die großmaßstäbliche Verschmelzung zweier verschiedener Kernarten stattfand. Das war der Anfang vom Ende. In unzähligen Verästelungen dehnte sich der Atombrand aus, wucherte wie ein Geschwür unsichtbar weiter und trieb schließlich seine Glutfeuer an die Oberfläche. Einen knappen Tag später zerbarst der Planet. Der letzte Versuch unserer sterbenden Art, sich am Leben zu erhalten, endete praktisch mit ihrer endgültigen Vernichtung."
    Napoleon unterbrach seinen Bericht ein zweites Mal. Etwas benommen richtete sich Everson auf. Er schluckte. Er war lange genug in kosmisches Geschehen verwickelt gewesen, um das Ausmaß dieser entsetzlichen Katastrophe voll zu begreifen. Mit Mitleid konnte man dem Molekularverformer nicht mehr helfen. Er war ein einsames, verlorenes Wesen, verbittert durch das traurige Ende seines Volkes.
    Gegenüber dem Untergang dieser einzigartigen Zivilisation verlor die Tatsache, daß die Mission der MEXICO damit gescheitert war, fast alle Bedeutung. Ein Bündnis mit den Molekularverformern war unmöglich... weil es keine mehr gab. Napoleon war der letzte Vertreter dieser Wesen. Perry Rhodan hatte den

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