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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur Verfügung zu stellen. Polizeiaktionen sind solche Unternehmen, die von weniger als vier Schiffen mit nicht mehr als zweitausend Mann Besatzung durchgeführt werden können. Unser Unternehmen fällt also jenseits aller Zweifel in diesen Rahmen. Zweitens, meine Herren, breche ich keine Expedition ab, auf der mir immer noch mehr als ein Dutzend gesunde, tüchtige Männer zur Verfügung stehen."
    Mit einem Grinsen fügte er hinzu: „In dem Augenblick, in dem wir nur noch zu dritt oder viert sind, werde ich allerdings die Erde um Hilfe bitten. Bis dahin können wir jedoch noch wertvolle Arbeit leisten. Mit wenigen Worten: Es bleibt bei meinem Plan. Wenn wir herausfinden wollen, was auf Opghan vor sich geht, dann müssen wir das unter Wasser tun. Auf den kleinen Inseln dieses Kontinents haben die Ephoger niemals etwas anderes als kleine Raststätten unterhalten. Ihr eigentlicher Lebensraum ist das Meer, und wir werden sie aufsuchen, um sie auszufragen. Ich weiß, daß der unbekannte Gegner irgendwo dort unten auf uns wartet. Er rechnet damit, daß wir hinunterkommen, und baut eine Falle für uns auf. Schön. Wir werden hineinlaufen, vielleicht aber auch nicht. Das ist unser Risiko, und wir werden es tragen."
    Er drehte sich um und tat ein paar langsame, gedankenvolle Schritte. Dann blieb er stehen und sagte über die Schulter hinweg: „Machen Sie sich fertig, meine Herren. Wir brechen in einer halben Stunde auf!"
     
    *
     
    Man konnte Nathael ansehen, daß er Sorgen hatte. Sein Gesicht war gerötet, und die Art, wie er sich bewegte, wirkte nervös.
    „Ich wußte, daß wir Schwierigkeiten bekommen würden", knurrte er böse. „Es war die falsche Idee, Pthal gleich am Anfang zu beseitigen."
    Das ließ Echnatal aufhorchen. Echnatal war der junge Mann, über dessen künstlichen Bart Nathael sich schon einige Male lustig gemacht hatte.
    „Die falsche Idee?" wiederholte er. „Als ich daraufkam, hattest du nichts dagegen einzuwenden."
    „Ja, weil ich mich darauf verließ, daß du trotz der Eile einige Sorgfalt an das Unternehmen wenden würdest und nicht einfach einen Mann hinschicktest, der Pthal erschießt und dabei selbst erschossen wird!"
    Er wandte sich ab, als könne er Echnatals Anblick nicht ertragen. Er betrachtete die Wand. Er haßte die Räume, die keine Fenster hatten. Er war gewohnt, irgendwo in die Weite zu schauen, meist in die Weite des Alls, die sich auf den Bildschirmen eines seiner Raumschiffe darbot. Natürlich verstanden die Ephoger seine Sorgen nicht ... merkwürdige Geschöpfe eines verrückten Experiments. In ihren Wohnungen gab es jeweils nur ein Fenster, nämlich das in dem der Straße am nächsten gelegenen Raum. Er sah auf die Straße hinaus, aber den Anblick der öden, von trübem Licht erfüllten Straße mochte Nathael noch weniger leiden als den des hallenähnlichen Raums mit den wenigen, seltsam runden Möbelstücken, in dem früher das Oberhaupt der Stadt seine Bürostunden abgehalten hatte.
    „Ich habe mich angestrengt, so gut ich konnte", erklärte Echnatal zornig. „Ihr habt mir gesagt, daß wir keine Zeit mehr zu verlieren hätten. Also habe ich schnell gehandelt."
    Der dritte Mann winkte ab. „Hört auf, euch zu streiten", sagte er gelangweilt.
    Er saß hinter einer Art Schreibtisch und hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht. Im Gegensatz zu Nathael und Echnatal schien er keine Aufregung zu empfinden. „Ich weiß nicht, worüber wir uns den Kopf zerbrechen", brummte er vor sich hin, so daß Nathael und Echnatal sich anstrengen mußten, ihn zu verstehen. „Unser erster Schlag scheint zum Teil gelungen zu sein, und sobald die Terraner sich hier herunterwagen, werden wir sie einkassieren."
    Mit einem verächtlichen, lauten Zischen stieß Nathael die Luft zwischen den Zähnen hindurch.
    „Die Terraner einkassieren, wie? Einfach so, wie?" Er machte eine rasche kurze Handbewegung. „Hast du schon einmal mit Terranern zu tun gehabt, Aktar?"
    Aktar sah verwundert auf. Sein brauner Bart schimmerte seltsam schmutzig in der schwachen Beleuchtung.
    „Nein, natürlich nicht. Das weißt du."
    „Ja", rief Nathael, „und wenn ich es nicht gewußt hätte, dann hätte ich es jetzt gemerkt! Terraner einfach einkassieren! Meinst du, sie warten nur darauf, bis jemand daherkommt, um sie aufzuhalten und einzusperren?"
    Aktar setzte sich ein bißchen weniger bequem. Er kniff die Augen zusammen und sah ärgerlich drein.
    „Du hast eine hohe Meinung von den Terranern, Nathael,

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