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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebaut. Er führt von dieser Wohnung in Chchaaths Wohnung, und heute nacht werden wir uns bei Chchaath drüben umsehen."
    Nrrhooch stand starr und sprachlos.
    „Aber wenn Chchaath zurückkommt ...!" gab er erneut zu bedenken. Lchox zischte zornig. „Schon wieder wenn. Deswegen nehmen wir dich mit! Wenn Chchaath zurückkommt, wirst du hoffentlich Manns genug sein, ihm in der Finsternis, wenn er es am wenigsten erwartet, so kräftig auf sein Luftrohr zuschlagen, daß er uns eine Zeitlang nicht mehr stören kann."
    Nrrhooch hatte sich wieder gefaßt. Er nickte grimmig.
    „Und nachdem Chchaath wieder zu sich gekommen ist, wird er untersuchen, wie wir in seine Wohnung eindringen konnten, und diesen Gang hier finden, der genau in unsere Wohnung führt. Mit den Instrumenten, die die Fremden haben, ist es kein Kunststück, selbst die verstecktesten Gänge zu entdecken."
    Grghaok, der lange geschwiegen hatte, stieß einen langen Seufzer aus. Er wandte sich an Lchox.
    „Wir werden allein gehen müssen, mein Freund", sagte er traurig. „Dieser junge Mann hat zuviel Angst."
    Lchox schien bei aller Kleinheit voller Tatkraft zu sein. Er wandte sich um und kroch wieder in das Loch zurück.
    „Also komm schon", erklang seine Stimme aus der Öffnung.
    Grghaok folgte ihm, sobald er genug Platz hatte. Starr und stumm blieb Nrrhooch in dem kleinen Zimmer zurück. Er hörte, wie die beiden Alten sich durch den Gang schoben und wie ihre Schuppen an den Kunststeinwänden entlangschabten. Er hörte, wie die Geräusche leiser wurden.
    „Halt!" schrie er plötzlich. „Ich komme auch! Ich laß euch nicht allein ins Verderben rennen!"
    „In Ordnung, Nrrhooch", tönte Grghaoks dumpfe Stimme aus dem Loch. „Lösch das Licht, damit sie glauben, wir wären nicht daheim, und häng die Verschlußplatte richtig ein. Sie hat zwei Haken, und in der Wand sind die Ösen dazu."
    Nrrhooch tat, was ihm gesagt wurde. Als er die Platte eingehängt hatte, war es in dem schmalen Gang völlig finster, und er bekam Angst. Rückwärts kriechend, denn zum Umdrehen war kein Platz, beeilte er sich, Grghaok und Lchox so schnell wie möglich einzuholen.
    Der Gang wand sich nach unten und oben, nach rechts und links. Nrrhooch fragte sich, wohin die beiden Alten all den Schutt geschafft hatten, der beim Stollengraben angefallen war. Er wollte sie fragen, aber in diesem Augenblick stieß er mit den Füßen gegen Grghaok, und von weiter vorne zischte Lchox: „Still! Wir sind da!"
    Nrrhooch hielt sogar den Atem an. Er konnte deutlich hören, obwohl das Geräusch nicht laut war, wie Metall an Metall klang, wie Kunststein kratzte und wie schließlich etwas Schweres zu Boden gesetzt wurde. Offenbar gab es an diesem Ende des Ganges die gleiche Art Verschluß wie am anderen.
    Die Finsternis jedoch blieb. In Chchaaths Wohnung war alles in Dunkel gehüllt.
    Der Druck von Nrrhoochs Füßen wich.
    Grghaok kroch weiter, und Nrrhooch folgte ihm. Er kam an eine Stelle, an der seine Zehen plötzlich ins Leere griffen. Dicht hinter ihm sagte eine Stimme: „Hier geht's herunter! Paß auf!"
    Vorsichtig streckte Nrrhooch das Bein aus, faßte mit den Füßen den Boden und schob sich vollends aus dem Stollen heraus.
    Von irgendwoher in der Dunkelheit sagte Lchox: „Wir lassen das Loch offen. Und jetzt wollen wir zuerst ein Licht finden!"
    Nrrhooch wollte zu bedenken geben, daß sie sich vielleicht lieber eine kleine Lampe beschaffen sollten, anstatt die ganze großartige Beleuchtung von Chchaaths vornehmer Wohnung anzuzünden. Aber in diesem Augenblick geschah etwas, was Nrrhooch und den beiden Alten das Blut in den Adern gefrieren ließ und ihnen klarmachte, daß jetzt, in dieser Sekunde, ihr letzter Augenblick gekommen war.
    Mitten in der Finsternis stand plötzlich Chchaath. Niemand wußte, wie er dahingekommen war. Er war einfach aufgetaucht, und eine seltsame Art Helligkeit umgab ihn. Er hob den Arm und deutete genau auf Nrrhooch. Dazu schrie er: „Was habt ihr hier zu suchen, ihr Schurken? Ich werde dafür sorgen, daß sie euch aus der Stadt jagen!"
     
    *
     
    „Zwei Gründe", sagte Thomea Untcher mit einem Seufzer, als sei er müde, alle Dinge drei - oder viermal zu sagen. „Zwei Gründe bewegen mich dazu, diese Expedition nicht abzubrechen. Erstens existiert ein Vertrag zwischen Terra und Arkon, wonach Terra sich für die Hilfeleistungen, die ihr von Arkon zuteil werden, verpflichtet, Schiffe und Mannschaften für Polizeiaktionen innerhalb des arkonidischen Imperiums

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