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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse zu, die seit der Ankunft der Fremden in Bchacheeth nicht mehr benutzt werden durfte.
    Nrrhooch öffnete das Tor. Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, daß der bewußtlose Posten noch an Ort und Stelle lag. Er hielt das Tor offen und ließ Grghaok und Lchox eintreten. Dann schaute er noch einmal die Straße entlang, fand sie leer und verschwand selber im dunklen Innern des kleinen Schleusenraumes. „Bist du sicher, daß wir dein altes Boot finden werden?" fragte er Grghaok.
    Der Alte zitterte vor Aufregung. „Natürlich", antwortete er. „Es ist zwar eine Reihe von Tagen her, seitdem ich es da draußen versteckt habe. Aber einen Platz, an dem ein Boot liegt, vergesse ich nie in meinem Leben."
    „Dann los!" drängte Nrrhooch. „Wir wollen keine Zeit verlieren."
    In der Schleuse gab es nur ein einziges Bootsbecken. Lchox stieg behende die glitschige Treppe hinunter und betätigte den Mechanismus, der das äußere Tor öffnete. Nrrhooch hörte das Wasser rauschen und straffte sich. Er wußte, was jetzt kommen würde. Er kannte das seltsame Gefühl beim Öffnen einer Schleuse von Kindheitstagen an. Die Luft würde dick werden, so daß man sich nur noch schwer bewegen konnte. Es würde in den Ohren anfangen zu summen, und schließlich würde er außer dem Summen eine Zeitlang gar nichts mehr hören können. Das Luftrohr würde ein Tausendstel-Zehntel lang schmerzen, und sich dann an die Änderung gewöhnt haben. Eine seltsame Müdigkeit würde ihn langsam überkommen und dann, nach einer Weile, ganz plötzlich wieder weichen, zum Zeichen dafür, daß sein Körper jetzt bereit war, ins Wasser zu gehen und sich dort mit nicht geringerer Geschicktheit zu bewegen als ein Hchour, der Räuber des Meeres ... so lange der Luftvorrat ausreichte.
    Lchox Stimme drang schwach durch das Rauschen des Wassers. „Kommt! Das Becken ist voll!"
    Nrrhooch bewegte sich, zuerst schwerfällig, dann immer geschmeidiger. Sein Luftrohr hörte auf zu schmerzen, das Summen in den Ohren ließ nach. Er war bereit für das Wasser.
    Das Wasser hatte schwache, matte Helligkeit in die Finsternis der Schleuse gebracht. Nrrhooch hatte wie alle Ephoger von Kind auf gewußt, daß Meerwasser leuchtete, und sich niemals darüber gewundert.
    Aber er hatte gehört, daß die Fremden darüber staunten und behaupteten, winzige Tiere bevölkerten das Meer und verursachten das Leuchten.
    Vorsichtig stieg Nrrhooch die Stufen hinunter. Wohlig in seiner Kühle stieg ihm das Wasser an den Beinen empor. Er ließ sich los und glitt vollends hinein. Er tauchte einmal unter, um die Ohren mit Wasser zu füllen und das Luftrohr auszuprobieren, und als er wieder auftauchte, waren Grghaok und Lchox neben ihm. Sie begannen zu schwimmen. Lang und schmal zog sich das Bootsbecken unter der Außenwand der Schleuse hindurch und schräg nach unten. Die Stelle kam, an der das Wasser das Becken völlig füllte und Nrrhooch, ganz untergetaucht, seine ganze Geschicklichkeit entwickeln mußte. Er hörte Grghaok rufen: „Nicht so schnell. Junge! Laß uns zwei auch noch mitkommen."
    Und seine Stimme hatte den vertrauten Klang, der dann entsteht, wenn jemand im Wasser spricht.
    In kurzer Zeit erreichten sie das Ende des Beckens. Das große Luk war offen. Sie schwammen hindurch und waren in der wundervollen, märchenhaften Welt des Meeresgrundes.
    Nrrhooch prallte um ein Haar mit einem Lkhregh zusammen. Der Fisch, ein langes, elegantes Wesen, war am Ende des Bootsbeckens gewesen, und als er vor den drei fremden Gestalten Angst bekommen hatte, da war es für ihn zu spät gewesen, um noch weit genug auszuweichen. In sanften, spielerischen Bögen glitt der Lkhregh davon, und aus der Ferne wandte er noch einmal seine beiden Köpfe, um Nrrhooch und den beiden Alten einen mißbilligenden Blick zuzuwerfen. Nrrhooch lachte ihn aus, und der Lkhregh machte endgültig, daß er davonkam. Grghaok übernahm die Führung.
    Er glitt behende über den sanft gerundeten Gipfel eines Hügels hinweg und tauchte in das Tal dahinter.
    Er schlug einen rechten Winkel und schwamm auf der Sohle des Tales entlang. Die jenseitige Talwand war ziemlich steil. Nrrhooch begann zu vermuten, daß Grghaok das Boot in einer der Höhlen versteckt hatte. Besorgt griff er nach der Waffe in seinem Schurz. Sie war noch da, aber Nrrhooch fiel plötzlich ein, daß die Waffen der Fremden im Wasser vielleicht nicht funktionierten. Die Fremden waren keine Meeresbewohner. Er wollte Grghaok eine Warnung zurufen, denn

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